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Apple präsentiert nächste Generation von iOS und MacOS

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Apple hat an der WWDC 2018 neue Features für iOS und MacOS präsentiert. Der Hersteller verspricht mehr Performance, mehr Kontrolle und neue Looks. Betas kommen noch im Juni, fertige Versionen folgen im Herbst.

Der neue Mac App Store. (Source: https://www.apple.com)
Der neue Mac App Store. (Source: https://www.apple.com)

Apple hat an seinem Entwicklertreffen WWDC 2018 in San Jose Features der kommenden Versionen von iOS und MacOS vorgestellt. Sicherheit, Performance und die künstliche Intelligenz stechen dabei heraus, wie das US-Unternehmen mitteilt.

Grössere Gruppenchats, bessere Performance

Das iPhone- und iPad-Betriebssystem iOS soll in Version 12 mit neuen Kommunikationsmethoden antreten. Per Facetime-Gruppenchat könnten nun bis zu 32 Personen gleichzeitig chatten – von verschiedenen Apple-Geräten aus. Die Funktion sei auch für das neue MacOS geplant. Ausser neuen Animojis kündigte Apple für das iPhone X die "Memojis" an. Dabei handle es sich um virtuelle Repräsentationen des Nutzers, die sich direkt in Nachrichten erstellen liessen.

Facetime unterstützt neu Gruppenchats mit bis zu 32 Teilnehmern. (Source: https://www.apple.com)

iOS 12 werde mit Fokus auf mehr Responsivität entwickelt, schreibt Apple weiter. Kamera und Tastatur seien schneller betriebsbereit, Apps sollen schneller starten. Die Leistungssteigerung verspricht Apple für alle Geräte ab dem iPhone 5s.

Die "Siri Shortcuts" sollen Apples KI-Assistentin aus verschiedenen Anwendungen heraus zugänglich machen. Benutzer könnten Aktionen aus verschiedenen Anwendungen festlegen, die sich mit Antippen oder einem benutzerdefinierten Sprachbefehl ausführen liessen.

Mehr Kontrolle und Privatsphäre

Das Mobil-Betriebssystem bringe ausserdem neue Tools mit, die Nutzern die Steuerung von Apps erleichtern sollen. Der "Nicht stören"-Modus umfasse neue Optionen. Benachrichtigungen liessen sich einfacher verwalten. Per "Screen Time" könnten Nutzer die Verwendung von Apps überwachen und planen. So könnten Eltern etwa die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder nachvollziehen und einschränken.

Per "Screen Time" lässt sich die Nutzungsdauer von Apps überwachen und einschränken (Source: https://www.apple.com)

Auch bei der Privatsphäre und Sicherheit will Apple nachgebessert haben. Der Browser Safari könne nun Tracking durch Social-Media-Buttons blockieren und Widgets melden, die Benutzer ohne Erlaubnis verfolgen. Safari trete auch mit "vereinfachten Systeminformationen" im Web auf, damit Nutzer nicht mehr anhand ihrer Systemkonfiguration verfolgt werden könnten. Die neuen Features seien auch bei der Desktop-Version von Safari mit an Bord.

Als Entwickler-Vorschau kann iOS 12 nach Angaben von Apple unter developer.apple.com für Mitglieder des "Apple Developer Program" bezogen werden. Eine öffentliche Beta soll im Juni folgen. Die Veröffentlichung sei für den Herbst 2018 geplant.

macOS bringt jetzt einen "Dark Mode" mit. (Source: https://www.apple.com)

MacOS und iOS rücken einander näher

Mit MacOS in Version 10.14 (Codename: Mojave) will Apple die Grenzen zwischen Desktop und Mobilgeräten aufweichen. Erstmals seien iOS-Anwendungen wie News, Aktien, Sprachmemos und Home auf dem Mac lauffähig. Ab Ende 2019 soll ein neues iOS-Framework Entwicklern die Möglichkeit geben, ihre iOS-Apps auf MacOS zu bringen.

Nutzer könnten mit MacOS 10.14 in einen "Dark Mode" wechseln, um ihren Desktop und ihre integrierten Mac-Anwendungen in einem abgedunkelten Farbschema darzustellen. So könne ein stärkerer Fokus auf Benutzerinhalte gelegt werden. Per "Dynamic Desktop" könne das System das Desktop-Bild automatisch an die Tageszeit anpassen. Eine API sei verfügbar, mit der Entwickler den Dark Mode in ihre Anwendungen implementieren könnten.

Die "Stacks" in macOS 10.14. (Source: https://www.apple.com)

Auf dem Desktop sollen sich Dateien per "Stacks" nach verschiedenen Attributen stapeln lassen. Finder erhalte eine neue Galerieansicht, mit der Benutzer visuell durch Dateien blättern könnten. Per "Quick Actions" liessen sich nun passwortgeschützte PDFs erstellen. Der Funktionsumfang von "Quick Look" werde erweitert.

Office und Lightroom halten im neuen Mac App Store Einzug

Den Mac App Store unterzog Apple nach eigenen Angaben einem Redesign. Der überarbeitete Look hebe neue und aktualisierte Anwendungen auf dem Entdecken-Tab hervor. Tabs für Erstellen, Arbeiten, Spielen und Entwickeln sollen den Benutzern helfen, Anwendungen für ein bestimmtes Projekt oder einen bestimmten Zweck zu finden.

Eine Reihe von Apps bekannter IT-Unternehmen kämen in Kürze in den Mac App Store, schreibt Apple. Darunter seien etwa Office von Microsoft und Lightroom CC von Adobe.

Auch im Fall von MacOS Mojave sei eine Entwickler-Vorschau bereits unter developer.apple.com für Teilnehmer des Apple Developer Program verfügbar, und eine öffentliche Beta folge gegen Ende Juni. Das Update soll dann im Herbst für alle Macs zur Verfügung gestellt werden, die Mitte 2012 oder später eingeführt wurden. Ausserdem will der Hersteller das Update auch für Mac-Pro-Modelle von 2010 und 2012 mit empfohlenen Metal-fähigen Grafikkarten zur Verfügung stellen.

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