Movers and Shakers

Zusammenspannen für den Kunden

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von Andreas Kubli, Head Multichannel Management & Digitization, UBS Switzerland AG

Andreas Kubli gehört zu den « Movers and Shakers » der Schweizer FinTech-Szene und erklärt, wie er die Digitalisierung des Bankings sieht.

Andreas Kubli, Head Multichannel Management & Digitization, UBS Switzerland AG
Andreas Kubli, Head Multichannel Management & Digitization, UBS Switzerland AG

Unsere führende Stellung im Bereich Digitalisierung verdanken wir auch unserem kooperativen Ansatz. Wir werden weiterhin darauf setzen, um unseren Kunden das bestmögliche Erlebnis zu bieten.

Es war mutig, als wir vor rund fünf Jahren gesagt haben, wir müssen nicht alles selbst machen, was wir unseren Kunden anbieten. Damals gingen wir mit dem deutschen Start-up SumUp eine Kooperation ein und übernahmen deren Vertrieb in der Schweiz für ein mobiles Kartenterminal, das jedes Smartphone zu einem Kassengerät macht. Heute ist dieses Angebot Teil einer umfassenden Palette an digitalen Produkten und Dienstleistungen, die wir für Kleinunternehmen anbieten. Dieses Ökosystem aus eigenen und dritten Dienstleistungen umfasst beispielsweise auch die Liquiditätsplanung. Wir arbeiten mit dem Schweizer Softwareentwickler Bexio zusammen, damit unsere Firmenkunden die Liquidität über Monate vorausplanen können. Und nicht nur das: Buchhaltungssoftware und E-Banking arbeiten Hand in Hand zusammen, damit erspart sich der Unternehmer die Zeit, um alle offenen Kundenrechnungen mit der Buchhaltung abzugleichen. Solche Kooperationen sind für uns besonders interessant, weil sie unsere Kernkompetenz erweitern und wir das Leben für unsere Kunden einfacher und bequemer gestalten können. So beispielsweise auch, wenn ein Privatkunde auf ImmoScout24 oder Homegate eine Immobilie sucht. Er kann mit dem UBS Immo-Check sein Wunschobjekt direkt von uns bewerten lassen. Eine Dienstleistung auf einem Immobiliensuchportal, die man so von seiner Bank wohl nicht erwartet hätte.

Trotz vieler erfolgreicher Beispiele ist es alles andere als selbstverständlich, dass die Zusammenarbeit zwischen Start-up und Grossbank gelingt. So mussten wir Wege finden, um innovative Jungunternehmen mit agiler Organisationsstruktur nicht durch die komplexen Strukturen und Prozessen eines Konzerns zu «erdrücken». Start-ups sollen von Sicherheit, Know-how, einem wertvollen Netzwerk und der breiten Kundenbasis profitieren, auch wenn deren Lösungen soweit in unsere Systeme integriert werden, dass sie nach aussen nicht mehr sichtbar sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist das deutsche Start-up IDnow. Deren Technologie überprüft mittels Smartphone-Kamera die Ausweispapiere unserer zukünftigen Privat- und Firmenkunden. Wir dürfen jedes Jahr rund 200 000 Neukunden begrüssen, viele davon via digitale Kontoeröffnung. Hätten wir diese Technologie selbst bauen müssen, wären wir nicht die erste Bank gewesen, die ihren Kunden für die Kontoeröffnung den Gang in die Filiale ersparen konnte. Die Technologie wurde in Rekordzeit nahtlos in unsere App integriert.

Damit wir unsere Rolle als führende Digitalbank weiter ausbauen können, ist Technologie entscheidend. Eine neue Zusammenarbeit mit dem Swiss AI Lab IDSIA ( Istituto Dalle Molle di Studi sull‘Intelligenza Artificiale ) im Bereich der künstlichen Intelligenz soll uns den Vorsprung auf die Konkurrenz sichern. In Manno arbeiten wir an verschiedenen Projekten unter der Prämisse, durch künstliche Intelligenz unseren Kunden das bestmögliche Kundenerlebnis zu bieten. Ich bin überzeugt, dass weitere Kooperationen folgen werden, denn sie sind ein wichtiges Puzzleteil, um unsere führende Position im Bereich Digitalisierung zu erhalten.

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