Outsourcing

"Man muss die Vorbehalte gegenüber der Cloud auch einmal ablegen"

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von Andreas Heer, Redaktor des Swisscom KMU-Magazins

Hohe Anforderungen an den Datenschutz und der Anspruch, ortsunabhängig arbeiten zu können. Diese Gründe haben mitgespielt beim Entscheid des St. Galler Treuhandunternehmens Trewitax, die gesamte IT an Swisscom und in die Cloud auszulagern. Doch das ist erst der Anfang.

Hermann Rothauer sitzt bei einem Kunden im Büro. Vor sich das Notebook. Daneben liegen Ordner auf dem Tisch und sonstige Unterlagen aus der Buchhaltung. Treuhandexperte Rothauer greift sich einen Ordner, sucht ein Blatt heraus und vergleicht die Zahlen mit denjenigen auf dem Bildschirm. Bis jetzt hat die Revision keine Unstimmigkeiten in der Buchhaltung ergeben. Rothauer ist zufrieden. Im Laufe des Tages wird er mit seiner Unterschrift bestätigen, dass die Buchführung des Unternehmens einwandfrei ist. Rothauer ist zufrieden. Seit der Datenaustausch mit dem Kunden weitgehend digitalisiert ist, hat er mehr Zeit, um den Kunden zu beraten. "Die Digitalisierung verändert meine Arbeit", konstatiert er. "Statt Papierbelege zu sammeln, übernehme ich vermehrt Controlling-Aufgaben. Davon profitiert der Kunde, weil ich ihm nun Zahlen für strategische Unternehmensentscheide zusammenstellen kann." Analog wäre dies schlicht undenkbar.

Flexibel dank Cloud

Einwandfrei hat an diesem Morgen auch der Zugriff auf die Kundendaten in der Cloud funktioniert. Letztes Jahr hat Rothauer mit der Trewitax in St. Gallen den Schritt in die Cloud gemacht und die gesamte Informatik ausgelagert. "Mit dem Gang in die Cloud haben wir einen wichtigen Schritt zur Digitalisierung unserer Arbeit gemacht und die Basis gelegt für weitere Schritte", blickt Hermann Rothauer zurück. Der Cloud-Ansatz unterstützt Rot­hauer auch bei der Arbeit beim Kunden vor Ort. "Ich habe Zugriff auf sämtliche benötigten Daten, wie etwa Vorgehensmodelle oder Analysetools." Und ergänzt: "Diese Flexibilität war ein wesentlicher Grund für die gewählte Lösung". So kann Rothauer dort arbeiten, wo es gerade sinnvoll ist: beim Kunden vor Ort, im Büro in St. Gallen, aber auch im Homeoffice. Die Anforderungen an die IT fasst er kurz zusammen: "flexibel, einfach und sicher."

Informatik ausgelagert, Datenschutz sichergestellt

Um den Betrieb der IT braucht sich Rothauer keine Gedanken zu machen. Denn ein zertifizierter IT-Partner von Swisscom betreut die gesamte Informatik- und Kommunikationsinfrastruktur: von den Servern in der Cloud über die Telefonanlage bis hin zum Notebook, das Rothauer gerade für die Revision beim Kunden nutzt. Eine besondere Herausforderung beim Gang in die Cloud stellte der Datenschutz dar. Denn für ein Treuhandunternehmen gelten strenge gesetzliche Vorschriften. So muss etwa laut Datenschutzgesetz sichergestellt sein, dass die Daten in der Schweiz gespeichert sind und auch nicht über ausländische Netze fliessen. Dieser Umstand habe selbstverständlich mitgespielt bei der Wahl des Outsourcing-Anbieters, erklärt Rothauer: "Wir bewegen uns in einem sensiblen Bereich mit höchst vertraulichen Kundendaten. Deshalb haben wir uns für Smart ICT von Swisscom entschieden. Wir vertrauen auf das eigene Netz von Swisscom und die Rechenzentren in der Schweiz."

Der Zugriff auf die Daten in der Cloud erfolgt stets über das Swisscom-Netz und nicht übers Internet. So ist gewährleistet, dass die sensiblen Informationen ausschliesslich in der Schweiz gespeichert und verarbeitet werden. Dass der Cloud die Zukunft gehört, da ist sich Rothauer sicher: "Man muss die Vorbehalte gegenüber der Cloud auch einmal ablegen", sagt er. "Natürlich muss die Sicherheit gewährleistet sein. Aber die Zukunft in unserer Branche ist digital. Das zeigt sich ja bereits bei der Mehrwertsteuerabrechnung und der Kommunikation mit den Sozialversicherungen."

Trotz Digitalisierung ist bei der Buchprüfung aber immer noch viel Handarbeit angesagt. Deshalb plant Rothauer schon den nächsten Digitalisierungsschritt.

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