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Gartner verrät die IT-Infrastruktur-Trends 2019

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Gartner hat 10 IT-Trends für 2019 und die darauffolgenden Jahre identifiziert. An der "Gartner IT Infrastructure, Operations and Cloud Strategies Conference 2018" in Las Vegas präsentierte Gartner seine Prognosen rund um Edge Computing, Global Infrastructure, KI und mehr.

(Source: Sergey Nivens / Fotolia.com)
(Source: Sergey Nivens / Fotolia.com)

Die Analysten von Gartner haben einen Blick in die Kristallkugel geworfen: An der "Gartner IT Infrastructure, Operations and Cloud Strategies Conference 2018" in Las Vegas beleuchteten sie die Branchentrends für 2019. Ross Winser, Senior Research Director von Gartner, wendete sich in seinem Vortrag an Führungskräfte aus dem Bereich Infrastructure and Operations (I&O).

Winser stellte die Frage: "Wie können wir Möglichkeiten wie künstliche Intelligenz, Netzwerk-Automation oder Edge Computing einsetzen, um rasant wachsende Infrastrukturen zu unterstützen und gleichzeitig Unternehmensbedürfnisse zu befriedigen?" Im Vortrag ermutigte Winser die I&O-Führungskräfte dazu, sich auf die folgenden 10 Trends vorzubereiten:

10. Server-freies Computing

Dieses aufkommende Muster an Softwarearchitektur verspricht, den Bedarf nach Infrastruktur-Vorsorge und -Management zu eliminieren. Anstatt auf physische Infrastrukturen zu setzen, müssten I&O-Manager einen Applikations-zentrischen Ansatz zu server-freiem Rechnen verfolgen. "Der Ausdruck 'server-frei' ist etwas irreführend," sagte Winser. "In Wahrheit existieren Server weiterhin, doch die Zuständigkeit dieser Ressourcen liegt bei Service Provider, was für unternehmerische Agilität sorgt."

Server-freie Architekturen würden auch nicht Container oder virtuelle Maschinen ersetzen. Daher sei das Know-how darüber, wie und wo die verschiedenen Technologien am besten angewandt werden müssten, von kritischer Bedeutung. "Mehr als 20 Prozent der globalen Unternehmen werden bis 2020 auf Server-freies Arbeiten umgesattelt haben, heute noch sind es weniger als 5 Prozent," fügte Winser hinzu.

9. KI im Aufwind

Künstliche Intelligenz (KI) werde immer wichtiger für I&O-Führungskräfte, die wachsende Infrastrukturen pflegen müssten, wenn sie die Belegschaft nicht analog dazu erweitern könnten. KI habe transformatives Potenzial und stehe im Kern des digitalen Business. Laut Gartner werden KI-basierte Unternehmenswerte bis 2022 fast 3,9 Billionen US-Dollar erreichen.

8. Network Agility (oder die Absenz dessen)

Allen Tätigkeiten im IT-Bereich unterliege das Netzwerk: Cloud-Dienste, Internet-of-Things (IoT) und Edge-Computing. So werde es auch weitergehen. Die Anforderungen an das Netz würden mit dem Einzug von 5G weiter steigen, was zu grösserer Reife an Cloud-Diensten und explosivem Wachstum bei der Anzahl eingesetzter IoT-Geräten führe. I&O-Leaders müssten künftig ihren Teams mehr unter die Arme greifen, um das Tempo zu steigern und diesen wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

7. Der Tod des Rechenzentrums

Wie Gartner voraussagt, werden 80 Prozent der Unternehmen bis 2025 von On-Premises-Rechenzentren weg zu Colocation-, Hosting- oder Cloud-Diensten abwandern. "Es gibt etliche Alternativen zu On-Premise-Lösungen. Führungskräfte müssen abwägen, ob es echte strategische Gründe für On-Premise gibt, insbesondere wenn ein bedeutendes Investment oft über Jahre hinweg amortisiert wird," so Winser. Die Vorbereitungen zum Wechseln sollten sofort beginnen, da der entscheidende Zeitraum dafür zwischen 2021 und 2025 liege.

6. Edge Computing

IoT und immersive Technologien würden immer mehr Datenverarbeitung in die Edge befördern - die physische Schnittstelle, bei der sich Dinge und Personen mit der vernetzten digitalen Welt verbinden. Infrastruktur werde sich entsprechend weiter zum Edge hinaus erstrecken. Edge-Computing ist Teil einer verteilten Rechen-Topologie, wo Datenverarbeitung nah am Edge geschieht und Dinge oder Individuen diese Informationen produzieren oder konsumieren. Es tangiere somit die Gesetze der Physik, der Wirtschaft und eines Landes. "Dies ist ein weiterer Trend, der die Cloud nicht ersetzt, sondern erweitert," so Winser weiter. Zwischen 2020 und 2023 müssten Unternehmen den Einstieg finden.

5. Digital Diversity Management

Hierbei gehe es nicht um Menschen, sondern um die Entdeckung und den Erhalt von allen Assets, die in jedem modernen digitalen Unternehmen stecken. "Der Umfang an 'Dingen', über die I&O informiert sein muss, ist immens gewachsen," sagt Winser. "Traditionelles Asset-Management bleibt wichtig, aber wir bewegen uns immer mehr in die Weiten, wo neue Assets direkten Effekt auf Finanzen, Gesundheit und Wohlergehen der Kunden haben könnten." Zwischen 2020 und 2025 sollten Unternehmer sich darauf gefasst machen.

4. Neue Rollen im I&O

Die Daseinsberechtigung einer Belegschaft im I&O-Bereich erfordere ein komplexes Zusammenspiel zwischen Kosten, Aktivitäten, und Qualitätsansprüchen der Kunden. IT- und Business-Leaders müsste der Wert dieser Verbindungen nahegelegt werden. "Beispielsweise übernimmt IT zunehmend die Rolle, Cloud-Dienste in Sachen Aggregation, Customization, Integration und Verwaltung zu unterstützen. Eine grosse Herausforderung dabei ist, die Kosten unter Kontrolle zu behalten - die Unternehmen erwarten dies von I&O. Anstatt nur auf das Betreiben zu fokussieren, muss I&O die Fähigkeiten entwickeln, diese Dienste vermitteln zu können. Das erfordert andere Rollen, als die des alten I&O", sagt Winser.

3. Software-as-a-Service-Denial

Software-as-a-Service (SaaS) liegt in den Händen der Provider und diese managen sie auch aus der Ferne. Provider liefern Software auf Basis von gemeinsamen Code- und Datensätzen, die von zahlreichen Kunden bezogen werden. Ab 2019 würde SaaS grossen Einfluss auf Infrastruktur-Strategien nehmen. Die meisten I&O-Leader seien jedoch noch auf Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS) fixiert. "SaaS erreicht eine Komplexitätsstufe, mit der IT-Unternehmer noch nicht so klar kommen, wie sie eigentlich sollten. Die Verschiebung zum SaaS hin muss mit Unterstützung von I&O erfolgen," sagt Winser. Den Druck hin zu dieser Wandlung würden Unternehmen spätestens 2021 zu spüren bekommen.

2. Talent-Management wird entscheidend

Mit der Digitalisierung sollten sich IT-Belegschaften von traditionellen Organisationsstrukturen ablösen und umdenken. Die Erweiterung von I&O-Fähigkeiten, -Techniken und -Prozeduren, die sich um Hybrid-Lösungen drehen, gewinne 2019 an Bedeutung. "Talent ist eine entscheidende Zutat für ein modernes Unternehmen, das sich um High-Performance-Technologien dreht. Vielseitige Menschen mit Anpassungsfähigkeiten werden zu einem Muss, besonders in Hybrid-Umgebungen," so Winser.

1. Ermächtigung globaler Infrastrukturen

Nur wenige Infrastrukturen sind globaler Natur, doch Organisationen sollten sich früher oder später mit dem Gedanken von "infrastructure everywhere" befassen. I&O-Entscheider müssten dazu innerhalb der Grenzen enger Budgets arbeiten. Ein Lösungsansatz dabei sei eine vorsichtige Wahl von Partnern, die zum globalen Erfolg führen könne. "I&O-Leaders müssen einen kritischen Blick auf existierende Partner werfen und die Messlatte höher setzen. Können sie den Wert eines Partners im Kontext von globalen Infrastrukturen erkennen?", fragt Winser. "Ab 2019 wird es keinen Platz mehr für Spieler der zweiten Liga bei den Partnern geben. I&O-Entscheider müssen sich zwischen 2020 und 2023 dieser Herausforderung stellen," sagt Winser.

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