Alternativloser Standort

Trotz Trump: Immer mehr Teile des iPhones kommen aus China

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Apples Abhängigkeit von Zulieferfirmen aus China ist gestiegen. Die Suche nach alternativen Produktionsstandorten gestaltet sich schwierig. Donald Trumps Handelsstreit trifft das Unternehmen damit besonders.

(Source: chuttersnap/unsplash.com)
(Source: chuttersnap/unsplash.com)

US-Unternehmen stehen in der Kritik von Präsident Donald Trump, wenn sie ihre Produkte im Ausland herstellen (lassen). Stattdessen sollen die Firmen ihre Fabriken in die USA verlegen und so dort für Jobs und Umsätze sorgen. Diese Kritik ist nicht zuletzt an die Adresse von Apple gerichtet. Das Unternehmen mit Sitz im Silicon Valley produziert iPhones, iMacs & Co. vor allem in China. Und diese Abhängigkeit nimmt trotz Handelsstreit weiter zu, wie die "Handelszeitung" berichtet.

Eine Analyse von Apples Lieferketten habe offenbart, dass 2015 knapp 45 Prozent der Apple-Zulieferer in China domiziliert waren. Es sind Firmen, die Komponenten wie Glas, Alu-Gehäuse, Kabel und Elektronik-Bauteile herstellen. Bis 2019 sei dieser Anteil auf 47,6 Prozent angestiegen. Auch die Zahl der Standorte von Auftragnehmern wie Foxconn oder Pegatron habe zugenommen.

Wohl auf kein chinesisches Unternehmen hat sich Trump so eingeschossen wie auf Huawei. Die US-Regierung erlaubt es US-Unternehmen, eingeschränkt Geschäfte mit Huawei zu machen, wie Sie hier lesen können.

China ist alternativlos

Sich nach "Alternativen zu China" umzusehen, wie Trump dies fordert, sei leichter gesagt als getan. Zwar beziehe Apple auch Produkte aus anderen Ländern wie Indien und Brasilien, allerdings seien die Standorte dort kleiner. Die von Apple geforderten Stückzahlen machten es schwierig, die Fertigung in andere Staaten zu verlegen. Es gebe ausserhalb Chinas nur wenige Orte mit einer Infrastruktur, um jeden Tag 600'000 Smartphones zu bauen, wird der Lieferketten-Experte Dave Evans zitiert.

Trump habe im Handelsstreit mit China jüngst neue Aufschläge angekündigt, schreibt die Handelszeitung weiter. Ab dem 1. September sollen zum Beispiel Funkkopfhörer und Smartwatches um 15 Prozent teurer werden. Apples iPhone wäre ab dem 15. Dezember betroffen. Die Wirtschaftspolitik der US-Regierung treffe das IT-Unternehmen also wegen seiner Abhängigkeit von chinesischen Zulieferern besonders.

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