Netzsperren

Jetzt geht’s ausländischen Glücksspielen an den Kragen

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Der Bund hat eine Sperrliste veröffentlicht, die mehr als 90 Web-Domains enthält. Schweizer Internetanbieter müssen Anfragen an die entsprechenden Domains blockieren. Die Netzsperren sind Teil des Geldspielgesetzes, welches das Stimmvolk im Juni 2018 an der Urne annahm.

(Source: siraanamwong / iStock.com)
(Source: siraanamwong / iStock.com)

Die Schweiz macht Ernst mit Netzsperren. Die Lotterie- und Wettkommission (Comlot) und die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) veröffentlichten am 3. September erste Listen mit Domainnamen, die Schweizer Internetanbieter binnen fünf Tagen blockieren müssen. Die Comlot-Liste umfasst 65 Einträge, jene der ESBK 39, wobei sich einige Domains auf beiden Listen finden.

Wie "Inside-Channels" schreibt, sind Schweizer ISPs verpflichtet, die Sperren auf DNS-Ebene durchzuführen. Das heisst: Gibt ein Nutzer eine der gesperrten Website-Adressen in den Browser ein, muss der ISP die Anfrage auf eine Infoseite der Spielbankenkommission umleiten. Für versierte User heisst das auch, dass sich die Sperre umgehen lässt, indem man einen alternativen DNS-Server nutzt oder die IP-Adresse der geblockten Domain manuell in den Browser eintippt.

Netzsperren können im Rahmen des neuen Geldspielgesetzes verhängt werden. Sie sollen helfen, illegale Glücksspiele einzudämmen. Insbesondere ausländische Anbieter sind von den Blockaden betroffen. Das Gesetz ist seit dem 1. Juli 2019 in Kraft. Ein Jahr zuvor erhielt es an der Urne nach einer kontrovers geführten Debatte mehr als 70 Prozent Zustimmung. Die ICT-Branche reagierte damals enttäuscht. Hier lesen Sie, wer sich wie geäussert hat.

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