Verbandsnachrichten Asut

Eine neue Mobilität für eine neue Welt

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von Christine D’Anna-Huber, Redaktion, Asut-Bulletin

Die Klimadebatte beschleunigt den Wandel der Mobilität. Die gute Nachricht ist: Mithilfe der Digitalisierung lässt sich eine vernetzte Verkehrszukunft denken, die smarter und nachhaltiger ist. Wie das gehen soll, ist Thema des ­dies­jährigen Asut-Kolloquiums.

Christine D’Anna-Huber, Redaktion, Asut-Bulletin (Source: Asut)
Christine D’Anna-Huber, Redaktion, Asut-Bulletin (Source: Asut)

Greta segelt, jeden Freitag gehen Schüler in ganz Europa auf die Strasse, immer mehr Menschen leiden unter Flugscham – etwas, wofür es bis vor Kurzem gar kein Wort gab –, und in der Schweiz testet der Bund Radaarfallen, mit deren Hilfe unnötiger Verkehrslärm verhindert werden soll: Es sind vorerst noch lauter kleine Zeichen, aber sie häufen sich. Die Mobilität steht vor einem grundlegenden Wandel.

Keine Frage: Wir werden mobil bleiben, auch in einer klimabewussteren Zukunft. Aber die Mobilität muss und wird sich ändern. Dabei geht es um weit mehr als um Emissionsgrenzwerte und umweltfreundlichere Antriebe. Ob wir mit dem City-Bike, dem Elektroroller, dem geteilten Auto, dem Drohnentaxi, dem selbstfahrenden Zug oder dem batteriebetriebenen Bus unterwegs sein werden, wird weniger wichtig sein, als wie all diese Verkehrsmittel zusammenspielen. Und da kommt die Digitalisierung ins Spiel.

Die Digitalisierung wird es ermöglichen, den gesamten Verkehr so zu steuern, dass er wieder flüssiger läuft und alle vorhandenen Verkehrsmittel und -ressourcen optimal eingesetzt und genutzt werden. Oder besser: Sie wird dafür sorgen, dass Verkehrsmittel und Verkehrsinfrastrukturen mitdenken und dabei mithelfen, Verkehrsspitzen zu brechen und Unfälle zu vermeiden. Staus, Parkplatznot, entnervte Pendler und Stosszeiten, während denen gar nichts mehr geht und selbst im Zug die Sitzplätze knapp werden, gehören dann der Vergangenheit an.

Asut-Kolloqium zur Zukunft der Mobilität

"Enable future mobility – Erwartungen und Realität", lautet das Thema des diesjährigen Asut-Kolloquiums und trifft damit mitten ins Herz der aktuellen Debatte. Diese ist genauso vielschichtig und teilweise widersprüchlich wie die Bedürfnisse der verschiedenen Stakeholder. Da sind einmal die Nutzerinnen und Nutzer und ihre sich wandelnden Erwartungen. Möglichst mobil zu sein und zwar genau dann und genau so, wie es ihren individuellen Ansprüchen entspricht, ist ihnen wichtiger als das Wie. In Zukunft werden individuelle Verkehrsmittel und öffentlicher Verkehr immer stärker ineinandergreifen und anstatt einzelner Verkehrsträger stehen intermodale Mobilitätsangebote im Zentrum: Vielleicht zuerst ein Stück zu Fuss, danach eine Weile im Car-Pool mitfahren, dann die S-Bahn und schliesslich der Elektroroller – und das alles über den persönlichen digitalen Mobilitätsassistenten laufend auf die aktuelle Verkehrslage abgestimmt, optimiert und abgerechnet.

Bedürfnisse unter einen Hut bringen

Verantwortliche in Gemeinden und Städten hingegen machen sich Gedanken über Raumplanung, Kapazitäten, Kosten und Nutzungskonflikte und wollen gleichzeitig ihre Funktion als Zentren wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Interaktion stärken und ihren Bewohnern eine bessere Lebensqualität bieten. Die Industrie schliesslich sucht nach neuen Wegen, um Güter nachhaltiger und effizienter zu transportieren und den drohenden Verkehrskollaps abzuwenden – sei es mit Drohnen oder indem der Güterverkehr von der Strasse unter die Erde verlegt wird.

Wie lassen sich diese unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen unter einen Hut bringen? Muss zuerst eine Gesamtstrategie her oder ist es wichtiger, nun erst einmal loszulegen und unterwegs zu lernen? Was ist möglich, wo müssen Barrieren abgebaut werden und welchen Beitrag können innovative Technologien und smarte Kommunikation leisten? Um diese Fragen zu erörtern, lässt die von Asut gemeinsam mit dem Bundesamt für Verkehr (Astra), der Schweizerischen Verkehrstelematik-Plattform (its-ch) und dem Touring Club Schweiz (TCS) organisierte Konferenz nicht nur namhafte Wirtschaftsvertreter und der Behörden zu Wort kommen, sondern auch junge Klimaaktivisten.

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