YB Hackathon

Warum ein Hacker-Event zum Schweizer Fussballmeister passt

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Am 15. und 16. November 2019 findet der zweite YB Hackathon im Berner Stade de Suisse statt. Wanja Greuel, CEO des BSC YB, spricht im Interview darüber, warum ein Hacker-Event zum Schweizer Fussballmeister passt, welche Aufgabe den Teilnehmern dieses Jahr gestellt wird und welche Entwicklung ihn an der Digitalisierung fasziniert.

Wanja Greuel, CEO des BSC YB. (Source: BZ)
Wanja Greuel, CEO des BSC YB. (Source: BZ)

Wie kommt es, dass ein Fussballklub einen Hacker-Event ­veranstaltet?

Wanja Greuel: Der YB Hackathon, den wir gemeinsam mit dem Schweizer IT-Unternehmen Isolutions umsetzen, passt bestens zu unserer strategischen Ausrichtung. Wir sind derzeit intensiv da­ran, abteilungsübergreifend Prozesse zu digitalisieren, um dadurch effizienter und flexibler arbeiten zu können. Zudem möchten wir uns als modernen, innovativen und digitaler Klub positionieren. Darüber hinaus können wir neue Erlebnisse und Services für alle Fans und YB-Freunde schaffen, da uns der Hackathon wertvolle Inspiration und konkrete Anwendungsoptionen liefert. Nicht zu vernachlässigen ist die Tatsache, dass wir eine neue Businessplattform geschaffen haben und dadurch neue Partner gewinnen.

Im November lädt YB bereits zum zweiten Hackathon. Was ist ­dieses Jahr neu?

Der YB Hackathon wird neu als eine für alle Technologien offene Veranstaltung gestaltet. Das heisst, er beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Softwaretechnologie, sondern richtet sich technologieneutral an alle Unternehmen und Hacker – unabhängig von deren IT-Hintergrund. Die Hacker können dadurch für die zu lösenden Problemstellungen ihre favorisierten Werkzeuge wählen. Im gleichen Zug wird es neben den Challenge-Partnern neu die Stufe der Technologiepartner geben, die primär Entwicklungsplattformen und -lizenzen zur Verfügung stellen. Dass wir die Teilnehmerzahl gegenüber dem vergangenem Jahr bereits steigern konnten, bestätigt die Wirkung dieser Massnahmen.

Welche Aufgaben stellen Sie den diesjährigen Teilnehmern?

YB selbst stellt die Aufgabe, ein digitales Match Center zu schaffen, das dem Fan einen echten Mehrwert bietet und sich von dem abhebt, was wir heute kennen. Durch unsere Partner wurden noch zehn weitere, spannende Challenges eingegeben, die derzeit nach und nach auf unserer Website und via Social Media publiziert werden. Themen sind unter anderem ein neues Stadionerlebnis durch Augmented Reality, eine App, die Kindern den Umgang mit digitalem Geld näherbringt oder ökonomisch-nachhaltiges Handeln durch Gamification.

Wurden die Projekte, die letztes Jahr entstanden, inzwischen ­weiterentwickelt?

Zunächst einmal war es beeindruckend zu sehen, wie die jungen Programmierer innerhalb kürzester Zeit wertvolle Prototypen entwickeln konnten. Mit diesen haben sie Ideen geliefert, die wir in die Entwicklungsprozesse unseres Marketings haben einfliessen lassen. Auch einige unserer Partner haben die Lösungen ihrer Challenges aktiv weiterverfolgt, jedoch läuft diese Weiterentwicklung eigenständig und unabhängig von unserem Event.

Wie wird sich der Fussball durch die Digitalisierung verändern?

Ich glaube, dass dies vergleichbar mit der allgemeinen Wirtschaftswelt ist. Sowohl auf als auch neben dem Platz ergeben sich durch neue Technologien viele spannende Möglichkeiten. Insbesondere die Datenerfassung und -analyse wird eine immer wichtigere Rolle spielen.

Welche Entwicklung fasziniert Sie an der Digitalisierung?

Eigentlich alles, aber am meisten das Thema Verfügbarkeit und Geschwindigkeit. Heute habe ich nahezu alles und jederzeit verfügbar. Dies wird sich in Zukunft noch stärker entwickeln und mithilfe von künstlicher Intelligenz wird unser Alltag noch erheblich «schneller» werden.

Sie heissen im November dutzende Hacker willkommen. Sind Sie selbst einer?

Haha, nein – das ginge nun wirklich zu weit. Ich befasse mich stark mit den Themen der digitalen Welt und kann auch meine Updates selbst auf dem Smartphone installieren. Aber meine Programmierkenntnisse stammen noch aus der Zeit der If/then-Schlaufen.

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