Erste Vernissage am 13. Dezember

So will das Jungunternehmen Artdeal die Kunstbranche demokratisieren

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von René Jaun und fki

Unter dem Motto "catch the next Picasso" lädt das frisch gegründete Unternehmen Artdeal am 13. Dezember zu seiner ersten Online-Vernissage. Das Start-up will einen digitalen Kunstmarktplatz schaffen und den Zugang zu neuer und aufkommender Kunst für möglichst viele Menschen fördern.

Das Team von Artdeal. (Source: Artdeal)
Das Team von Artdeal. (Source: Artdeal)

Die Kunstbranche leidet unter der Coronakrise: Während der Pandemie seien die Galerieverkäufe um einen Drittel geschrumpft, berichtet die "Handelszeitung" unter Berufung auf eine Umfrage von Art Basel und UBS. 9 von 10 Galerien schlossen während Corona ihre Türen – einige dauerhaft.

Um dennoch weiter ausstellen und verkaufen zu können, entdecken viele Künstler das Internet. Im ersten Halbjahr 2020 erwirtschafteten Kunsthändler gemäss Handelszeitung fast 40 Prozent ihres Einkommens online. Viele Unternehmen suchen in der Krise nach neuen Modellen, um Kunst unter die Leute zu bringen.

"Kein langweiliger Ausstellungsraum"

Eines von ihnen ist das im Mai gegründete Start-up Artdeal. Am Sonntag, 13. Dezember, führt es seinen ersten virtuellen Event – 'Vivent' genannt" – auf seiner Internetseite durch. "Endlich erhalten Sie eine befriedigende Möglichkeit, aufstrebende Künstler online zu geniessen und zu entdecken", heisst ein Chatbot den Besucher der Website willkommen und fügt an: "Dies ist kein langweiliger Ausstellungsraum!"

Im Mittelpunkt der Online-Vernissage, durchgeführt unter dem Motto "Catch the next Picasso", steht der Zürcher Künstler Alberto Villafuerte, der unter dem Pseudonym "Not a Picasso" veröffentlicht. Die Veranstaltung dauert von 12:00 Uhr bis Mitternacht. "Der Vivent soll zeitlich beschränkt sein, um einerseits eine gewisse Exklusivität (der zu verkaufenden Kunstwerke) sicherzustellen andererseits um möglichst viele Interaktionen zu ermöglichen", schreibt Artdeal-CEO Sarah Schlagenhauf auf Anfrage. "Wir führen den Besucher durch eine speziell dem Künstler und seiner Kunst angepassten Experience, um ihn in die Welt des Künstlers tauchen zu lassen, um so natürlich seine Kunstwerke zu verkaufen."

Der Zürcher Künstler "Not a Picasso" steht im Zentrum des ersten Events. (Source: Artdeal)

Mehr Mitsprache für die Community

Gefragt, was den "Vivent" von einer üblichen Onlineausstellung unterscheidet, erklärt Schlagenhauf: "Wir haben eine neue Art des immersiven und sozialen Storytellings erfunden und somit ein neues Verständnis für den Art und Luxury E-commerce." Die virtuelle Vernissage sei ein Ort, um sich in erster Linie in einer Community auszutauschen und Bilder sowie Informationen zum Künstler zu teilen.

"Vivents" seien für jeden zugänglich, schreibt die CEO weiter – es gelte der Steckbrief: "Neugierig und in Besitz eines Smartphones". Und sie fügt hinzu: "Durch die Art und Weise wie wir den Besucher, auch durch technische Novitäten, abholen, versprechen wir uns, eine neue Generation an kunstinteressierter Käuferschaft."

Der Anlass am Sonntag soll nur der Anfang sein: "Wir wollen den digitalen, internationalen Kunstmarktplatz für aufkommende Künstler, Galerien, Auktionshäuser und Kunstmessen erschaffen", schreibt Schlagenhauf. Ziel der "Vivents" sei, den Zugang, den Kauf und die Experience der Kunstbranche zu demokratisieren!

Diese Demokratisierung werde durch die Digitalisierung und das Umdenken der Supply Chain gefördert, erklärt Schlagenhauf. Noch entscheiden in der Branche nur wenige, was gute und schlechte Kunst ist. Grund dafür sei der nur schwer zugängliche Kunstmarkt. "Wir wollen, dass die Community in Zukunft entscheidet, was Sie für sich gut findet und wir wollen möglichst vielen Menschen Zugang zu neuer und aufkommender Kunst ermöglichen!"

Online-Vernissage "Catch the next Picasso"

Veranstalter: "Artdeal.ai"

Künstler: "Not a Picasso"

Datum: 13. Dezember 2020

Uhrzeit: Von 12:00 bis 00:00 Uhr

Anmelden Unter: https://artdeal.ch/vivents/not-a-picasso/

Die Teilnahme ist kostenlos.

Vergangenes Jahr ergänzte Telko Swisscom sein TV-Angebot um eine Art Kunstgalerie. Das Unternehmen nutzte dazu die App Noow - und die Blockchain.

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