Nach zweijähriger Sperre

Update: Facebook und Instagram entsperren Accounts von Donald Trump

Uhr
von Joël Orizet und Maximilian Schenner und mka, yzu

Nachdem Donald Trump 2021 von mehreren Social-Media-Plattformen verbannt wurde, ebnete ihm der umstrittene neue Twitter-Chef Elon Musk den Weg für eine Rückkehr. Meta zieht nach und entsperrt Trumps Konten auf Facebook und Instagram.

(Source: Screenshot twitter.com/realDonaldTrump)
(Source: Screenshot twitter.com/realDonaldTrump)

Update vom 26.01.2023: Donald Trump erhält nach seinem Twitter-Konto nun auch seine Accounts auf Facebook und Instagram zurück. Meta, Mutterkonzern der beiden Plattformen, entsperrt die Konten des ehemaligen US-Präsidenten nach zwei Jahren, wie "Reuters" berichtet.

Gemäss der Agentur hat Trump auf Facebook 34 Millionen Follower, auf Instagram umfasst sein Gefolge 23 Millionen User. Meta habe "neue Leitplanken aufgestellt, um wiederholte Verstösse zu verhindern", wie Reuters einen Blogpost des Konzerns zitiert. "Für den Fall, dass Herr Trump weitere verletzende Inhalte postet, werden diese entfernt und er wird für einen Monat bis zwei Jahre gesperrt, je nach Schwere des Verstosses", schreibt demnach Nick Clegg, Metas Präsident für globale Angelegenheiten, in dem Eintrag.

Bürgerrechtler, die Anti-Defamation League, die NAACP, Free Press und andere Gruppen sollen Metas Entscheidung kritisieren, unter anderem weil Trump nach wie vor öffentlich daran festhalte, die US-Präsidentschaftswahlen 2020 gewonnen zu haben. 2024 stehen erneut Wahlen ins Haus - Trump hat bereits seine Kandidatur angekündigt. Facebook und Instagram könnten als Sprachrohre eine wichtige Rolle im Wahlkampf spielen, schreibt Reuters.

Auf seinem eigenen Sprachrohr Truth Social äusserte sich Trump bereits zur Entsperrung seiner Meta-Accounts: "So etwas darf nie wieder einem amtierenden Präsidenten oder einem anderen, der keine Vergeltung verdient, passieren!" Ob und wann er wieder auf den Plattformen aktiv werden wolle, verriet er jedoch nicht. Auch auf Twitter, wo ihn Neo-CEO Elon Musk nach einer Abstimmung wieder zugelassen hatte, war vom Ex-Präsidenten bislang kein Zwitschern zu vernehmen.

Update vom 21. November 2022: Donald Trump gibt wohl kein Twitter-Comeback. 2021 von der Plattform verbannt, hatte ihm Neo-Konzernchef Elon Musk, in dieser Funktion selbst hoch umstritten, Tür und Tor für eine Rückkehr zum Zwitscherportal geöffnet. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters".

Musk hatte nach seiner Twitter-Übernahme die Community auf der Plattform mittels Poll über die Freigebung des Ex-Präsidenten entscheiden lassen. Von etwas mehr als 15 Millionen Usern hätten 51,8 Prozent mit "Ja" gestimmt, schreibt "Reuters".

Gefragt, ob er das Angebot annehmen und auf Twitter zurückkehren wolle, habe Trump gesagt: "Ich sehe keinen Grund dazu", wie "Reuters" ein Panel der Republican Jewish Coalition zitiert. Der Reality-TV-Star und Hochhaus-Tycoon wolle seiner eigenen Plattform, dem 2021 gegründeten "Truth Social" treu bleiben. Dort hat Trump laut "Reuters" knapp 5 Millionen Follower. Weiter störe sich Trump an Bots und Fake-Accounts auf dem Twitter des Musk-Zeitalters, die Probleme seien "unglaublich". Ob der Ex-Präsident sein Versprechen halten wird, bleibt freilich abzuwarten.

Originalmeldung vom 7. Januar 2021: Twitter und Facebook blockieren Accounts von Donald Trump

Twitter und Facebook haben die Accounts des scheidenden US-Präsidenten vorübergehend lahmgelegt. Nach den gewalttätigen Ausschreitungen in der US-Hauptstadt Washington kündigte zunächst Twitter an, Trumps Nutzerkonto für 12 Stunden zu sperren - wegen "wiederholter und schwerwiegender Verstösse" gegen die Richtlinien des Kurznachrichtendienstes. Im Falle weiterer Verstösse droht Twitter gar damit, den Twitter-Account von Trump permanent zu blockieren.

Wenig später zog Facebook nach. Trump habe mit zwei Beiträgen gegen die Regeln des Onlinenetzwerks verstossen und werde deswegen für 24 Stunden von Facebook gesperrt, teilt ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Nachrichtenportal "Axios" mit.

Trump zeigt Sympathien für die Angreifer

Anlass für die vorübergehenden Sperren war unter anderem ein Video, in dem Trump seine Anhänger adressierte, die während der Zertifizierung der Wahlergebnisse ins Kapitol eingedrungen waren. Im Video bat Trump die gewalttätigen Demonstranten, nach Hause zu gehen. Zugleich wiederholte der abgewählte Staatschef aber auch seine unbegründeten Betrugsvorwürfe zur Präsidentschaftswahl. Zudem drückte Trump in seiner Botschaft auch Sympathien für die Angreifer an. "Wir lieben euch, ihr seid etwas ganz Besonderes", sagte er.

Für manche Experten kommt die Reaktion von Twitter, Facebook & Co. zu spät, wie die deutsche "Tagesschau" berichtet. Kommunikationswissenschaftlerin Jennifer Grygiel erklärt im Beitrag die Ereignisse am Kapitol als direkte Folge von Trumps Nutzung von Online-Plattformen für die Verbreitung von Propaganda und Falschinformationen. Die Plattformbetreiber sollten eine gewisse Verantwortung für ihre eigene Untätigkeit tragen, sagt sie. Die Entscheidung dieser Tech-Firmen, Trumps Video zu entfernen, sei zu wenig und komme zu spät. Die sozialen Medien seien darin verwickelt, weil Trump sie wiederholt dazu genutzt habe, um Gewalt zu schüren.

Webcode
DPF8_202342