Alles aus einer Hand

Update: Das beinhaltet Sharps neue IT-Services-Sparte

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von Joël Orizet und Leslie Haeny und cka, aob

Nachdem Sharp die Gründung einer IT-Service-Sparte in Europa angekündigt hat, zeigt der Tech-Konzern nun, was die Sparte für die Schwiezer Kundschaft beinhaltet. So zählen unter anderem Onsite Support, Sicherheits-Tools und Hardware-Beschaffung zum neuen Angebot.

Der ehemalige Hauptsitz von Sharp in Osaka, Japan. (Source: Otsu4 / CC BY-SA 3.0 / commons.wikimedia.org)
Der ehemalige Hauptsitz von Sharp in Osaka, Japan. (Source: Otsu4 / CC BY-SA 3.0 / commons.wikimedia.org)

Update vom 22.07.2022: Sharp Electronics hat sein Angebot um "Sharp IT Services" erweitert. Dank der neuen Sparte soll nun auch die Schweizer Kundschaft Hardware, Software und Services vom Hersteller beziehen können. Das erweiterte Angebot decke den zunehmenden Bedarf an flexiblen Bürolösungen und IT-Services aus einer Hand ab. Sharp will damit laut eigenen Angaben insbesondere KMUs ansprechen.

Konkret manage Sharp IT Services sämtliche Bestandteile der IT-Infrastruktur in Unternehmen - von der Hardware, über Betriebssystem, Software und Server bis hin zu Support und Beratung, zentralisiert die Steuerung bei sich und übernimmt die Betriebsverantwortung. In Unternehmen, die über kein Inhouse-IT-Team verfügen, übernimmt Sharp diese Rolle oder steht IT-Verantwortlichen als erweitertes Team zur Verfügung, wie es weiter heisst. Alle Dienstleistungen fasst das Unternehmen unter dem Namen "Complete IT Manager" zusammen. Das Service-Spektrum umfasse folgende Lösungen und Angebote:

  • Im Onsite Support übernehmen Consultants die Überwachung von Systemkomponenten, unterstützen einzelne Benutzer und konfigurieren neue Hard- und Software.

  • Der Microsoft Software Support hilft und berät bei der Wartung und Nutzung aller wichtigen Microsoft-Anwendungen.

  • Ein Monitoring Tool überwacht die Verfügbarkeit der Server und anderer IT-Ressourcen. Etwaige Probleme werden proaktiv durch Sharp gelöst.

  • Sicherheits-Updates sowie Aktualisierungen von Servern, Desktop-PCs und Laptops werden verwaltet und automatisiert durchgeführt.

  • Zum Schutz der Daten umfasst der Backup-Service für Microsoft 365 eine Cloud-to-Cloud Backup- und Recovery-Lösung mit Datenhaltung in Schweizer Hochsicherheitszentren.

  • Sicheres Filesharing garantiert verschlüsseltes Speichern, Verteilen und Empfangen von Daten.

  • Als Third Party Application/Systems Support fungiert die Sparte als Schnittstelle zu allen Drittanbietern und übernimmt die Kommunikation mit ihnen.

  • Sharp IT Services übernimmt die Beschaffung der Arbeitsplatzausstattung, wie Software, Server, PCs und Laptops.

  • Ein monatliches Reporting berichtet über alle Helpdesk-Anrufe und gemeldeten Probleme.

Update vom 24.03.2021: Sharp drängt ins Geschäft mit IT-Services

Sharp hat einen europaweiten Geschäftsbereich für IT-Services gegründet. Der japanische Elektronikhersteller will auf diese Weise sein Servicegeschäft ausbauen und künftig auch "umfassende Lösungen für die digitale Transformation" anbieten, darunter auch IT-Sicherheitsdienste und Systemüberwachung, wie es in einer Mitteilung heisst.

Die Basis für den neuen Geschäftsbereich bilden zwei Übernahmen: 2019 kaufte Sharp das britische Unternehmen Complete I.T. (CIT); und erst kürzlich folgte der Zukauf des Rotkreuzer IT-Dienstleisters ITpoint.

Als Chef des neuen Geschäftsbereichs fungiert gemäss Mitteilung CIT-Gründer Colin Blumenthal, den Sharp nun zum Vice President IT Services Europe ernannte. Der Ausbau der neuen Abteilung habe für den Konzern "oberste Priorität", lässt sich Blumenthal in der Mitteilung zitieren. "Dies ist ein wichtiger strategischer Meilenstein, der Sharp in Europa entscheidend voranbringt und es uns ermöglicht, weiterhin zu investieren."

Für das neue Serviceangebot richtete Sharp einen Helpdesk in Warschau ein. Von dort aus will das Unternehmen mehrsprachigen Support anbieten.

Originalmeldung vom 17.03.2021: ITpoint wird japanisch. ITpoint hat den Besitzer gewechselt. Der Schweizer IT-Dienstleister gehört nun dem japanischen Elektronikhersteller Sharp. Dieser übernahm sämtliche Firmenanteile per 12. März. Für ITpoint-Gründer Roland Singer ist der Verkauf eine Nachfolgelösung, wie es in einer Mitteilung heisst.

Der Sitz von ITpoint in Rotkreuz. (Source: itpoint.ch)

"Nach knapp zwanzig Jahren Aufbauarbeit ist für mich der Moment gekommen, eine nachhaltige Nachfolgelösung für mein Unternehmen und damit auch für unsere Mitarbeitenden, Kunden und Geschäftspartner zu finden", lässt sich Singer in der Mitteilung zitieren. Mit Sharp habe er sich für einen Käufer entschieden, "der uns die einzigartige Möglichkeit bietet, unsere Vision weiterhin unter dem bekannten ITpoint-Marktauftritt, mit derselben Organisationsstruktur und der Unterstützung unseres bestehenden ITpoint-Teams weiterzuverfolgen".

Singer werde "aktiv mit ITpoint verbunden bleiben" und die Ziele des Unternehmens weiterverfolgen. Über den Kaufpreis machen die Unternehmen keine Angaben.

Sharp schielt auf den Schweizer Markt

Sharp will durch den Deal ein neues Business aufbauen. Der japanische Konzern möchte das Kerngeschäft von ITpoint zu seinem strategischen Geschäftsbereich weiterentwickeln. Demnach drängt Sharp in den Schweizer Markt für Managed Services, Cloud-Dienste, Systemintegration und IT-Beratung.

"Die Schweiz ist für uns ein wichtiger Markt in Europa", sagt Alexander Hermann, President Sharp Information Systems Europe. Durch die Übernahme könne das Unternehmen hiesigen Kunden "künftig noch umfangreichere Leistungen aus einer Hand anbieten".

ITpoint beschäftigt eigenen Angaben zufolge rund 90 Mitarbeitende. Das Unternehmen sitzt in Rotkreuz und hat weitere Standorte in Gümligen und Meyrin.

Im vergangenen September übernahm ein anderer japanischer Konzern ein Schweizer Softwareunternehmen: Die Bankensoftwareschmiede Avaloq gehört nun NEC. Der Avaloq-Hauptsitz bleibt in Freienbach, und auch am Management soll sich vorerst nichts ändern, wie Avaloq-CEO Jürg Hunziker anlässlich der Bekanntgabe der Übernahme sagte.

Sharp und NEC machen gemeinsame Sache im Geschäft mit Digital Signage. Vor einem Jahr gründeten die beiden Unternehmen ein Joint Venture, das die Signage-Displays von NEC vermarkten soll.

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