Nachhaltige Finanzprodukte

BLKB gründet Digitalbank "Radicant"

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von Joël Orizet und lha

Die Basellandschaftliche Kantonalbank hat eine Tochterfirma für digitale Finanzdienstleistungen gegründet. Unter dem Namen Radicant soll sie 2022 an den Start gehen. Im Angebot: personalisierte Finanzberatung und nachhaltige Finanzprodukte.

Anders Bally, Mitgründer und CEO von Radicant. (Source: radicant.com)
Anders Bally, Mitgründer und CEO von Radicant. (Source: radicant.com)

Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) baut eine Digitalbank auf. Die BLKB-Tochter namens Radicant mit Sitz in Zürich soll 2022 die Arbeit aufnehmen - als rein digitales Unternehmen, das personalisierte Finanzberatung und nachhaltige Finanzlösungen anbietet, wie es in einer Mitteilung heisst. Was die Kriterien für Nachhaltigkeit angeht, orientiere sich die BLKB-Tochter an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Radicant möchte digitalaffine, wohlhabende und auf Nachhaltigkeit bedachte Kunden ansprechen, die zwischen 100'000 und eine Million Franken investieren wollen, wie die "Handelszeitung" berichtet. Die Digitalbank verstehe sich als Tech-Firma, und nicht als Bank - dennoch werde man alle Dienstleistungen anbieten, die man von einer Bank erwartet. Allerdings auch in Zusammenarbeit mit Partnern. Ob es dafür eine Banklizenz brauche, sei noch nicht klar, sagte Radicant-CEO und -Mitgründer Anders Bally gegenüber der "Handelszeitung".

Der designierte Chef der BLKB-Tochter sei ein Quereinsteiger. Vor knapp 10 Jahren gründete Bally die Fintech-Firma Sentifi, die unter anderem Datenanalysen für institutionelle Investoren anbietet. Zudem war Bally seinem Linkedin-Profil zufolge Mitgründer von Somexcloud - ein Anbieter von Social-Media-Kursen, der 2016 von Digicomp übernommen wurde.

Auf der Suche nach Partnern

Bis zum geplanten Markteintritt 2022 will Radicant ein Kompetenzzentrum und eine Community rund um das Thema nachhaltige Geldanlagen aufbauen. "Auf unserem Weg suchen wir die Zusammenarbeit mit Schweizer Fintech-Unternehmen, anderen Finanzdienstleistern, NGOs, Experten und privaten Personen, welche auch einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten möchten", lässt sich Radicant-CEO Bally in der Mitteilung zitieren.

Der Firmenname stammt übrigens aus der Biologie: Sogenannte radikante Pflanzen zeichnen sich gemäss Communiqué durch ihre Anpassungsfähigkeit an neue Umgebungen und Bedingungen aus. Sie schlagen während des Wachstums immer neue Wurzeln und trennen sich dabei von nicht mehr benötigten Verwurzelungen.

Auf dasselbe Kundensegment wie Radicant zielt auch die Genfer Digitalbank Alpian. Das Unternehmen sammelte kürzlich 18 Millionen US-Dollar ein - und beantragte bei der Finma eine Banklizenz.

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