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Was Experten bei der Gestaltung von GUIs beachten sollten

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von Sascha Credé, Usability und User Experience Consultant, Die Ergonomen Usability

Städte und grafische Nutzeroberflächen haben eines gemeinsam: Man kann sich darin verirren! Denn stellen sich Nutzer Fragen wie "Wie komme ich weiter?" und "Wo bin ich eigentlich?", steht es schlecht um die Orientierung.

Sascha Credé, Usability und User Experience Consultant, Die Ergonomen Usability. (Source: zVg)
Sascha Credé, Usability und User Experience Consultant, Die Ergonomen Usability. (Source: zVg)

Durch eine fremde Stadt spazieren und shoppen: Nicht wenige verlieren dabei schnell die Orientierung. "Wie bin ich hier gelandet?" "Wie komme ich zurück zum Bahnhof?" "Wo steht mein Auto?" Ohne Stadtplan, Smartphone-App oder fremde Hilfe sind viele schnell verloren. Aber wie bewahrt man die "Orientierung"?

Eine gute Beschilderung, global sichtbare Orientierungspunkte, markante Orte, aber auch ein einfach zu verstehender Aufbau helfen sowohl Reisenden in einer Stadt als auch Nutzern von Graphical User Interfaces (GUIs) gleichermassen sich zurechtzufinden. Und wer sich zurechtfindet, kommt nicht nur einfacher ans Ziel, sondern ist auch glücklicher. Was sollten Experten bei der Gestaltung von GUIs beachten, um eine einfache Orientierung zu schaffen? Was kann man von der Navigation in Städten lernen?

Wer sich orientieren will, verschafft sich einen Überblick

UX-Designer fragen: Wie können Nutzer einen Überblick darüber erlangen, welche Inhalte wo im GUI zu finden sind?

Wer eine unbekannte Stadt besucht, verschafft sich einen ersten Überblick, etwa mithilfe eines Stadtplans. Hier findet man schnell die interessanten Orte. Beim ersten Mal auf einer neuen Website oder bei der ersten Benutzung einer Software ist das ähnlich. Nutzer brauchen Unterstützung, um einen Überblick der Inhalte zu erlangen und sich zurechtzufinden.

Dabei hilft ein von überall her erreichbares Navigationsmenü, das sticky angezeigt wird und einen Überblick über die Hauptinhalte gewährleistet. Dieses zeigt ausserdem an, wo sich der Nutzer aktuell befindet.

Wer sich orientieren will, merkt sich seine Umgebung

UX-Designer fragen: Wie werden Nutzer durch das GUI unterstützt, eine mentale Karte der angebotenen Informationen aufzubauen?

Wer sich in einer Stadt orientiert, merkt sich relevante Orte und Wege. Das tut auch, wer eine Software oder eine Website oft nutzt. Es ist frustrierend, jedes Mal von Neuem zu fragen "Wo war das nochmal?". Ein gutes GUI hilft Usern dabei, etwas wiederzufinden, indem es das Gedächtnis dabei unterstützt, eine mentale Karte aufzubauen. Wenn Nutzer erkennen "Wo bin ich?" und schnell verstehen, was für sie relevante und irrelevante Informationen sind, fällt der Aufbau einer mentalen Karte leichter. So finden sich Nutzer selbstständig zurecht und erleben Gefühle der Vertrautheit und der Sicherheit. Dabei hilft:

  • eine klare Informationsarchitektur (Hierarchie und Gruppierung von Inhalten), die Nutzer schnell verstehen und sich einfach merken können

  • eine starke visuelle Hierarchie: visuelle Merkmale – etwa Farben, Schriften, Menüsymbole – so gestalten, dass Nutzer Informationen schnell scannen und deren Relevanz einordnen können

  • Verwendung von Breadcrumbs, um die Orientierung in komplexen Informationshierarchien zu bewahren.

Wer sich orientieren will, nutzt Vorwissen

UX-Designer fragen dazu: Wie werden die Nutzer durch das GUI unterstützt, Vorerfahrungen anzuwenden, um sich schnell zurechtzufinden?

Wer mit dem Zug zum Einkaufen in eine unbekannte Stadt fährt und am Hauptbahnhof aussteigt, landet selten am Stadtrand. Denn Reisende wissen: Der Hauptbahnhof einer Stadt liegt meist in Zentrumsnähe. Dort finden sich auch die Geschäfte. Banal? Es ist der Beleg für Vorwissen. Es sind solche Erwartungen, naive Hypothesen, mit deren Hilfe sich Menschen orientieren. Auch Website- oder Software-User gehen mit bestimmtem Vorwissen in die Interaktion mit einer Nutzeroberfläche und greifen auf Erfahrungen mit anderen GUIs zurück. Um mit den Vorerfahrungen der Nutzer konform zu gehen, hilft es, etablierte Designsysteme und Guidelines zu konsultieren (z.B. Angular Material, Google Material) und das System konsistent an den dort beschriebenen Regeln auszu­richten.

Leider enttäuschen Softwaresysteme und auch Web­site-Designs immer noch häufig die Erwartungen der User, und beim digitalen Navigieren landet man zu häufig in der Pampa. Wer Orientierung in Software oder digitalen Systemen gewährleisten will, sollte folgende drei Grundregeln beachten.

  1. einen globalen – von überall ersichtlichen – Überblick über die Hauptinhalte

  2. eine einfach zu merkende Grundstruktur, die alle ­Inhalte verständlich organisiert

  3. ein Design-Konzept, das auf etablierten Guidelines ­basiert und diese konsistent auf alle Inhalte des Systems anwendet.

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