E-Government

Bund setzt auf Schnittstellen für den Ausbau digitaler Dienste

Uhr
von Nadja Baumgartner und jor

Der Bund unternimmt weitere Schritte, um Behördendienstleistungen digital anzubieten. Bis Ende 2021 soll die Bundeskanzlei Grundlagendokumente zu elektronischen Schnittstellen erarbeiten.

(Source: Jesussanz / iStock.com)
(Source: Jesussanz / iStock.com)

Der Bund will das Angebot digitaler Behördendienstleistungen ausbauen. Der Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI) der Bundeskanzlei soll bis Ende 2021 ein Grundlagendokument zu elektronischen Schnittstellen erarbeiten - das Dokument nennt sich laut Mitteilung API-Architektur Bund.

Darin wird festgehalten, dass die Bundesverwaltung den Zugang zu ihren Behördenleistungen vereinfacht, indem diese über elektronische Mittel nutzbar gemacht werden. Elektronische Mittel umfassen beispielsweise eigene Behördenportale der Bundesverwaltung sowie elektronische Schnittstellen, die auch Dritte direkt nutzen können. Elektronische Schnittstellen (API) würden die Grundlage für digitale Behördendienstleistungen bilden, heisst es in der Mitteilung.

API der Bundesverwaltung sollen immer so gebaut werden, dass:

  • Unternehmen Behördenleistungen wie Anträge, Bewilligungen ohne Medienbruch direkt aus ihren Systemen bedienen können (ohne den Umweg über eine zusätzliche Anwendung des Bundes);

  • Bürgerinnen und Bürger auf Behördenportalen oder via Apps und Anwendungen Dritter auf Behördenleistungen zugreifen können;

  • der Datenaustausch mit der föderalen Verwaltung und den internationalen Partnern funktioniert.

Die Schnittstellen müssten zudem zentral und einheitlich dokumentiert sein. Dafür etabliere die Bundesverwaltung zusammen mit dem Bereich DTI ein API-Verzeichnis. Vor der Erstellung von Anwendungen werde damit geprüft, ob die Leistung nicht hauptsächlich über eine Schnittstelle angeboten werden solle. Anwendungen ohne Schnittstellen würden möglich bleiben, wenn es sich um kleine Anwendungen handle.

Der Bund will ausserdem wissen, welche Schnittstellen für Unternehmen, Bildungsinstitutionen und Bürgerinnen und Bürger besonders wichtig sind. Hierzu hat die Bundeskanzlei eine Webplattform angelegt, auf der Interessierte ihre Bedürfnisse an APIs noch bis Ende Oktober melden können.

Übrigens: Mit einem neuen Gesetz will der Bundesrat digitalisierte Behördendienste voranbringen. Bei Digitalswitzerland stösst das Vorhaben auf Zustimmung. Der Branchenverband fordert aber noch mehr Verbindlichkeit und schlägt ein paar Ergänzungen vor. Hier können Sie mehr darüber lesen.

Webcode
DPF8_230644