In Zusammenarbeit mit Vaudoise

MaaS Global bringt Mobility-App Whim in die Schweiz

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von Rodolphe Koller und Übersetzung: Saray-Lien Keser

In Zusammenarbeit mit der Vaudoise lanciert das finnische Unternehmen MaaS Global seine multimodale Mobilitäts-App Whim in mehreren Schweizer Kantonen. Die Anwendung soll Suche, Planung, Buchung und Bezahlung von Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und gemieteten Elektrofahrzeugen vereinfachen.

(Source: Melina Kiefer / Unsplash)
(Source: Melina Kiefer / Unsplash)

Das finnische Unternehmen MaaS Global, ein Pionier im Bereich Mobility-as-a-Service (MaaS), lanciert seine mobile Anwendung Whim auf dem Schweizer Markt. Die App ist in den Kantonen Bern, Freiburg, Neuenburg, Solothurn, Wallis und Waadt verfügbar. Damit soll die Suche, Planung, Buchung und Bezahlung von Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und gemieteten Elektrofahrzeugen vereinfacht werden. Die Lösung basiert auf Partnerschaften mit Transports Publics Fribourgeois, Tier und Voi für Elektroroller und Bond Mobility für Elektrofahrräder.

Das finnische Unternehmen, das bereits in mehreren Ländern präsent ist, führt seine Lösung ein Jahr später als ursprünglich geplant in der Schweiz ein. MaaS Global plane aber, das Angebot in den nächsten Monaten um neue Kantone, neue Mobilitätsangebote (Mietwagen, Mitfahrgelegenheiten) und ein Monatsabonnement zu erweitern.

"Wir sehen ein grosses Potenzial im Schweizer Markt. Das öffentliche Verkehrssystem der Schweiz ist mit seiner hohen Qualität und seiner flächendeckenden Abdeckung wahrscheinlich das beste der Welt. Die Schweiz hat technisch versierte Nutzer, viele Mikromobilitätsdienste, ein gut entwickeltes Ride-Sharing-Ökosystem, aktive Partner und die Bereitschaft, MaaS-Dienste zu entwickeln", kommentiert Sampo Hietanen, CEO und Gründer von MaaS Global.

Für den Start in der Schweiz setzt MaaS Global auf eine strategische Partnerschaft mit der Vaudoise, die bei der letzten Finanzierungsrunde von 11 Millionen Euro in das Unternehmen investiert hat. Die Versicherung erklärt, sie wolle "die Nutzer bei ihren täglichen Wegen begleiten und unterstützen", aber auch nützliche Informationen über die Entwicklung des Verhaltens sammeln, um Produkte zu entwickeln, die den künftigen Mobilitätsbedürfnissen entsprechen.

Der Aufstieg von Mobility-as-a-Service

Whim ist streng genommen nicht das erste MaaS-Angebot in der Schweiz: Das zenGo-Abo ermöglicht die Kombination mehrerer Verkehrsmittel in Lausanne und Genf. Auch die SBB hatten für 2019 ein ähnliches Projekt angekündigt. Die Entwicklung von Mobility-as-a-Service entspricht auch dem 2018 vom Bund geäusserten Wunsch, den Verkauf von ÖV-Tickets für Mobilitätsvermittler zu öffnen. Damit sollten Angebote zur besseren Nutzung von Verkehrsmitteln und Infrastrukturen entwickelt werden.

Ziel ist es, dass MaaS-Lösungen durch den von ihnen gebotenen Komfort die Nutzung privater Autos reduzieren oder sogar den Verzicht darauf ermöglichen. Dazu soll die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und umweltfreundlicherer Alternativen erhöht werden. Das Geschäftsmodell stösst jedoch auch auf Kritik: Einige werfen internationalen MaaS-Unternehmen vor, den öffentlichen Nahverkehr auszunutzen. In einem Interview mit ICTjournal vor einigen Jahren sagte der CEO von Whim, Sampo Hietanen: "Wir wollen nicht in der Lage sein, zu kontrollieren. Und wir sind nicht Uber; wenn wir Transporte im Wert von 1000 Franken verkaufen, zahlen wir 950 Franken an lokale Transporteure." Der CEO fügte hinzu, dass die Daten von Whim mit Verkehrsunternehmen geteilt werden, die sie für Analysen und Lernzwecke nutzen können.

Apropos Mobilität: Uber und Uber Eats erweitern ihre Zahlungsmittel. Ausser Kreditkarte, Paypal und Bargeld ist nun auch Twint zulässig. Mehr dazu finden Sie hier.

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