Neuausrichtung auf B2B

Augmented Reality: Magic Leap sammelt 500 Millionen US-Dollar

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von Yannick Chavanne und slk, kfi

Das Unternehmen Magic Leap hat in einer neuen Finanzierungsrunde 500 Millionen Dollar gesammelt. Nach dem kommerziellen Misserfolg mit seinem ersten Augmented-Reality-Produkt für die breite Öffentlichkeit wendet es sich nun dem B2B-Bereich zu.

(Source: jp valery / unsplash)
(Source: jp valery / unsplash)

Der Schweizer Augmented-Reality-Spezialist Magic Leap hat 500 Millionen US-Dollar eingesammelt. Schon lange vor der Vermarktung des ersten Produkts, die mit einem Misserfolg endete, war das Unternehmen Gegenstand eines gewissen Hypes. Das Unternehmen, das mit seiner Forschung und Entwicklung noch immer in der Schweiz präsent ist, will sich nun verstärkt dem Unternehmenssegment zuwenden.

Nachdem die Markteinführung der kühn konzipierten AR-Brille immer wieder verschoben wurde, endete sie 2018 mit einem kommerziellen Misserfolg. Der Hersteller stand kurz vor dem Konkurs, bevor er seine Haut im Jahr 2020 dank einer Kapitalbeschaffung von 350 Millionen Dollar retten konnte. Der Gründer von Magic Leap, Rony Abovitz, übergab die Geschäftsführung daraufhin an Peggy Johnson, ehemalige Vizepräsidentin von Microsoft.

Bald ein zweites Modell einer AR-Brille

Magic Leap konzentriert sich jetzt auf den B2B-Markt. "Seit meinem Anfang bei Magic Leap im Jahr 2020 habe ich mich darauf konzentriert, den Eintritt des Unternehmens in den Unternehmensmarkt zu beschleunigen, unsere Technologiebasis zu stärken und ein robustes Geschäft in Sektoren aufzubauen, die von der Gesundheitsbranche über die industrielle Produktion bis hin zur Verteidigung und dem öffentlichen Sektor reichen", sagt die CEO. In der Ankündigung des Anbieters heisst es, dass er die zweite Generation seiner Brille im Jahr 2022 auf den Markt bringen will. Das Gerät wird als das kleinste und leichteste auf dem Augmented-Reality-Markt für Unternehmen angepriesen.

Partnerschaft zwischen TeamViewer und Google Glass

Auf dem Augmented-Reality-Markt für Unternehmen muss sich Magic Leap der Konkurrenz von Google stellen, dessen Connected Glasses ebenfalls bei der breiten Öffentlichkeit floppten, bevor sie zu einem Accessoire für Profis umfunktioniert wurden. Die Cloud-Abteilung von Google ist kürzlich eine Partnerschaft mit Teamviewer eingegangen, einem Unternehmen, das sich auf Fernwartungslösungen spezialisiert hat (insbesondere mit einer beliebten Software für die Bildschirmfreigabe). Die beiden Unternehmen planen, zunächst die Anwendung Assisted Order Picking für Google Glass Enterprise Edition 2 zu entwickeln. Dabei handelt es sich um eine freihändige Assistenzlösung für die Kommissionierung, welche die Omnichannel-Verarbeitung für Lebensmittelgeschäfte und Einzelhändler verbessern soll.

Nur noch in Zürich präsent

Magic Leap hat Forschungs- und Entwicklungsteams in der Schweiz. Dazu sind ebenfalls mehrere Stellenangebote in Zürich im Bereich der Programmierung von Computer Vision online. Vor etwa drei Jahren eröffnete das Unternehmen ein Forschungszentrum in Lausanne, genauer gesagt im Innovationspark der EPFL. Aber das Unternehmen ist dort nicht mehr präsent. Auf Nachfrage der Redaktion teilte der Empfang des Innovationsparks mit, dass Magic Leap seine Räumlichkeiten vor einigen Monaten verlassen hat.

Auch Interessant: Forschende der Universität Basel wollen mit Hilfe einer Augmented-Reality-App die Angst vor Spinnen nehmen. Die App ist für das Smartphone entwickelt und bewies sich bereits in einer klinischen Studie. Erfahren Sie hier mehr.

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