Fachbeitrag

Das sind die Anforderungen an Smart-City-Projekte

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von Benjamin Szemkus, Projektleiter, Smart City Schweiz, EnergieSchweiz für Gemeinden

Immer mehr Städte und Gemeinden verschreiben sich dem Entwicklungskonzept Smart City. Doch was beinhaltet dieses Konzept? Eine Smart City entwickelt sich zu einer attraktiven und Ressourcen-schonenden Stadt oder Gemeinde, die sich den Herausforderungen der Zukunft stellt.

Eine Smart City bietet ihrer Bevölkerung hohe Lebensqualität bei minimalem Ressourcenverbrauch, durch Vernetzung, Innovation und Einbindung von verschiedenen Anspruchsgruppen (z. B. lokale Unternehmen, Privatpersonen, Vereine). Dabei berücksichtigt sie bei Projekten von Anfang an auch neue Möglichkeiten, wie zum Beispiel Informations- und Kommunikationstechnologien. Grössere Städte nähern sich dem Thema mit Strategien und einer internen Organisation. Kleinere Städte und Gemeinden setzen hingegen konkrete (Pilot-) Projekte um. Doch was müssen die Städte und Gemeinden alles beachten?

Vielfältige Anforderungen an Smart City Projekte

Bis heute gibt es keine Qualitätsauszeichnung im Bereich Smart City. Dennoch sind ein paar Anforderungen an Smart City-Projekte allgemein anerkannt: Die Projekte haben einen erkennbaren Mehrwert und lassen sich in andere Stadtentwicklungsvorhaben integrieren. Ziel der Projekte ist, Ressourcen zu schonen und langfristig zu wirken.

Eine Smart City bezieht die Bevölkerung und verschiedenste Verwaltungsabteilungen eng beim Umsetzen der Projekte mit ein. Dies ist in der Realität oft eine grosse Herausforderung, da es oft zu längeren Realisierungsphasen führt.

Smart Citys, die Informations- und Kommunikationstechnologien einsetzen, bedenken auch immer das Thema Datenschutz. Viele Städte setzen zudem auf Open Source Anwendungen.

Praxisbeispiel: Smarte Parkleitsysteme

Wann ist ein Projekt denn nun ein smartes Projekt? Das Einführen eines Parkleitsystems in einer Stadt als Beispiel hilft beim Verständnis. Der Nutzen und Sinn eines Parkleitsystems sind schnell beantwortet. Doch wie integriert die öffentliche Hand private Anbieter, wie zum Beispiel private Parkhausbesitzer ins Vorhaben? Welche Sensoren kann eine Gemeinde verwenden um die Parkplatznutzung zu messen? Wie macht die Stadt oder Gemeinde die Daten auf Anzeigetafeln und auch in gängigen Navigationstools verfügbar? Diese Fragen stellen die Smart Citys vor grosse Herausforderungen und zeigen die Komplexität beim Umsetzen von smarten Projekten auf. Idealerweise berücksichtigt die Stadt oder Gemeinde diese Fragen schon beim Projektstart und investiert in innovative "Schlaufen", um bessere und vor allem langfristige Lösungen zu erarbeiten.

Viele Städte und Gemeinden sind schon heute "smart", haben aber noch viel Potenzial für künftige Verbesserungen. Entscheidend für die smarte Entwicklung ist, dass der Austausch innerhalb der Verwaltung und mit den Menschen vor Ort, aber auch zwischen Städten anhand konkreter Umsetzungsbeispielen geschieht.

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