Uni Zürich leitet Projekt

Innosuisse fördert Forschungsprojekte zu Accessibility

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von Pascal Wojnarski und jor

Innosuisse finanziert Forschungsprojekte im Bereich Accessibility. Die Universität Zürich und die Westschweizer Forschungsinstitute Idiap und Icare erforschen in den kommenden vier Jahren Technologien für barrierefreien Zugang – unter anderem mittels Machine Learning.

Die Universität Zürich forscht weiter an Technologien für barrierefreien Zugang. (Source: Ursula Meisser)
Die Universität Zürich forscht weiter an Technologien für barrierefreien Zugang. (Source: Ursula Meisser)

Die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung Innosuisse hat Forschungsprojekte zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung bewilligt. Die Leitung übernimmt die Universität Zürich. Das Projekt erhält über vier Jahre 12 Millionen Franken. Gemeinsam mit den Westschweizer Forschungsinstituten Idiap und Icare sollen die Forschenden der Uni Zürich die Inklusion von Menschen mit Behinderung im Alltag fördern, wie das Idiap mitteilt. Innosuisse stellt 6 Millionen Franken zur Verfügung; die weiteren 6 Millionen kommen von privaten Partnern.

Hauptziel sei es, das Lesen digitaler Texte zu vereinfachen und für Menschen mit Einschränkungen verstehbar zu machen. Dieser Ansatz sei trotz zunehmender Anzahl von Kommunikationskanälen weiter eine Herausforderung.

Machine Learning als Schrittmacher

"Mit Werkzeugen des maschinellen Lernens könnten wir zum Beispiel einen direkteren Ansatz wählen, um Texte für Menschen mit geistigen Behinderungen zu vereinfachen. Derzeit sind Textvereinfachungsprozesse mit vielen komplexen iterativen Regeln verbunden", erklärt Julien Torrent, Innovationsmanager am Icare-Institut.

In Zukunft wolle man anwendungsübergreifende Tools entwickeln, die sich besser an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer anpassen können, teilt das Institut mit. Die möglichen Anwendungsbereiche seien beispielsweise Informationsverbreitung bei Naturkatastrophen. Aber auch der Zugang zu offiziellen Dokumenten soll vereinfacht werden. Hierbei sei oberste Priorität die Vereinfachung von Texten ohne Veränderung deren Bedeutung. Auch das Erstellen von Audiobeschreibungen oder Untertiteln in Gebärdensprache für Bilder seien mögliche Einsatzzwecke.

Bei der Umsetzung werden die Forschungsprojekte auch vom Schweizerischen Gehörlosenbund und vom Bundesamt für Sozialversicherung unterstützt. Von privater Seite sind die Versicherungsgesellschaft Zurich und das österreichische Unternehmen Capito beteiligt. Sie alle haben gemäss Mitteilung das Ziel, einen einfachen Zugang zu Informationen für Menschen mit Behinderung zu ermöglichen.

Accessibility bleibt ein wichtiges Thema, lesen Sie im Interview, an welche Grenzen Daniele, Corciulo E-Accessibility-Experte der Universität Zürich im Internet stösst.

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