Nach Ransomware-Attacke

Bundesrat nimmt Stellung zum Hackerangriff auf die Westschweizer Gemeinde Rolle

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von dsc / Watson, san

Nachdem Hacker einen Ransomware-Angriff auf die Westschweizer Gemeinde Rolle verübt haben, nimmt der Bundesrat nun Stellung. Er bezeichnet die Attacke als "gravierend" und fürchtet weitere Cyberangriffe auf andere Gemeinden.

(Source: b1-foto / Pixabay.com)
(Source: b1-foto / Pixabay.com)

Der Bundesrat bezieht Stellung zu dem im August verübten Cyberangriff auf die Westschweizer Gemeinde Rolle. Sowohl für die Betroffenen als auch aus staatspolitischer Sicht stufe man diesen als "gravierend" ein – und gehe davon aus, dass weitere Gemeinden gefährdet sind: Darauf wies die Zürcher Nationalrätin Judith Bellaiche am Donnerstag via Twitter hin.

Die Geschäftsführerin des IT-Branchenverbandes Swico, die für die Grünliberalen im Parlament sitzt, hatte die Landesregierung in einer Interpellation um eine Stellungnahme ersucht zur verhängnisvollen Ransomware-Attacke. watson hatte den Datendiebstahl im August publik gemacht.

Wie gravierend schätzt der Bundesrat die Tragweite dieses Vorfalls ein?

In der Interpellations-Antwort heisst es: "Der Vorfall ist in erster Linie für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger gravierend. Es besteht die Gefahr, dass die Täter versuchen werden, die erbeuteten Daten für kriminelle Zwecke (zum Beispiel Betrugsversuche) zu nutzen. Es ist daher sehr wichtig, dass die Betroffenen wissen, dass ihre Daten vom Vorfall betroffen sind. Der Vorfall ist jedoch auch aus staatspolitischer Sicht gravierend, da er das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat beeinträchtigt. Es ist von grosser Bedeutung, dass alle Behörden dem Schutz der von ihnen bearbeiteten Daten oberste Priorität einräumen."

Weiter schreibt der Bundesrat, es müsse davon ausgegangen werden, "dass auch weitere Gemeinden gegenüber Cyberangriffen verwundbar sind". Der Grund dafür liege hauptsächlich darin, dass viele Behörden noch über zu wenig Wissen über mögliche Cyberbedrohungen verfügten, um sich effektiv vor solchen Angriffen zu schützen.

Was können die Gemeinden tun?

Der Bundesrat verweist auf das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), das auf seiner Website Informationen publiziere, wie sich Privatpersonen, Unternehmen und Behörden vor Cyberangriffen schützen können. Diese Informationen würden laufend aktualisiert, heisst es.

Das NCSC könne Meldungen zu Cybervorfällen entgegennehmen und Empfehlungen zum Vorgehen bei der Bewältigung des jeweiligen Vorfalls abgeben. Für eine weitergehende Unterstützung der Gemeinden beim Schutz vor Cyberrisiken fehle aber ein rechtlicher Auftrag.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Watson.

Die ganze Geschichte zum Cyberangriff auf die Gemeinde Rolle und dessen Folgen lesen Sie hier.

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