Webmedienmonitor 2021

So sieht der Schweizer Markt für Video und Audio im Internet aus

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von Kevin Fischer und san

Onlineformate werden für Anbieter sowie Konsumenten und Konsumentinnen laufend wichtiger. Das geht aus dem Webmedienmonitor 2021 des Bakom hervor. Die Studie beleuchtet Entwicklungen und Trends im Schweizer Markt für Onlinevideo- und Onlineaudio-Formate.

(Source: Warren Goldswain / Fotolia.com)
(Source: Warren Goldswain / Fotolia.com)

Die Schweizer Bevölkerung konsumiert Audio- und Videoinhalte vermehrt im Internet - besonders seit Covid-19. Das ist eine der Beobachtungen im Webmedienmonitor 2021, den das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) in Auftrag gegeben hat. Untersucht wurden Onlineaudio- und Onlinevideo-Angebote, die in der Schweiz oder für Schweizer Rezipienten und Rezipientinnen produziert wurden. Die Ergebnisse fassten die Studienautoren und -autorinnen in je sechs Schlüsselerkenntnissen für Onlinevideo- und Onlineaudio-Inhalte zusammen. Die gesamte Studie kann hier heruntergeladen werden (PDF).

Die sechs Schlüsselerkentnisse zu Onlineaudio

Die Schlüsselerkenntnisse zu Onlineaudio in der Schweiz 2021 lauten:

  • In der Schweiz werden 2021 insgesamt 575 Onlineaudio-Angebote von 193 Anbietern produziert. Der Anteil der Online-Only-Webradios steigt auf 39 Prozent. Grösste Gruppe am Gesamtmarkt bleiben die Online-Submarken der UKW- und DAB+-Sender.

  • Auf dem Schwezier Onlineaudio-Markt wurden 2020 4,3 Millionen Franken Gesamtwerbeumsatz erzeugt. 2021 sollen es voraussichtlich 5 Millionen Franken sein. Bis 2023 soll der Markt jährlich um weitere 13 Prozent wachsen.

  • 17 Prozent der Schweizer Online-Nutzenden hören zumindest gelegentlich Podcasts. Dabei wollen sie vor allem Entspannung oder Horizonterweiterung. Interessante Podcasts werden vor allem über Empfehlungen aus dem privaten oder beruflichen Umfeld gefunden.

  • Die Covid-19-Pandemie treibt die Nutzung von Onlineaudio in der Schweiz voran. Insgesamt hörten 59 Prozent der Schweizer Online-Nutzenden ihre Radio- und Audio-Inhalte 2021 über das Internet. 48 Prozent gaben an, wegen der Pandemie öfter Online-Audio zu hören.

  • Kostenpflichtige Onlineaudio-Dienste werden in der Schweiz 2021 deutlich häufiger genutzt als noch 2019. Aktuell verwendet rund jeder zweite Schweizer Online-Nutzende mindestens ein kostenpflichtiges Angebot.

  • Erfolgt in der Schweiz die Umstellung auf DAB+, rechnen 63 Prozent der Anbieter mit einem weiteren Anstieg in der Onlineaudio-Nutzung. Die Umstellung ist dieses Jahr auf Ende 2024 verschoben worden, wie Sie hier nachlesen können. Weitere wichtige Themen werden gemäss Einschätzung der Onlineaudio-Anbieter Connected Cars, 5G und Podcasts sein.

Die sechs Schlüsselerkentnisse zu Onlinevideo

Die Schlüsselerkenntnisse zu Onlinevideo in der Schweiz 2021 lauten:

  • Im Jahr 2021 produzierten in der Schweiz 127 Anbieter 192 Onlinevideo-Angebote. Der Anteil von klassischen Medienmarken (TV, Radio oder Print) am Gesamtmarkt hat sich um 62 Prozent erhöht.

  • Der Gesamtwerbeumsatz im Schweizer Onlinevideo-Markt lag 2020 bei rund 160 Millionen Franken. 2021 soll der Umsatz nach Einschätzung der Anbieter um 10 Prozent auf 176 Millionen Franken steigen.

  • Für 22 Prozent der Onlinevideo-Anbieter wurde Tiktok im vergangenen Jahr wichtiger. Das galt auch für 15 Prozent der Schweizer Online-Nutzenden.

  • Covid-19 treibt auch die Nutzung von Onlinevideo voran. 58 Prozent der Schweizer Online-Nutzenden sahen Online-TV- und Video-Inhalte über das Internet. 57 Prozent gaben an, wegen der Pandemie öfter Onlinevideos zu sehen.

  • Unterdessen nutzen 78 Prozent der Schweizer Onlinenutzenden mindestens einen kostenpflichtigen TV- oder Videostreaming-Dienst. Jede zweite Person hat ein Abo bei Netflix, Amazon Prime Video und Co. 35 Prozent schauen ausschliesslich kostenfrei.

  • Interaktivität mit der Community sowie innovative Formate bleiben 2021 die wichtigsten Faktoren für die Entwicklung des Schweizer Onlinevideo-Markts, ebenso wie besseres Internet für Zuhause und neue Mobilfunkstandards.

Über den Webmedienmonitor

Das Bakom gab den Webmedienmonitor 2021 beim Marktforscher Goldmedia in Auftrag. Der Monitor folgt auf die beiden Vorgängerstudien aus den Jahren 2017 und 2019. Das Ziel des Webmedienmonitors ist es gemäss Bakom, die Webmedien-Branche der Schweiz zu quantifizieren, Entwicklungen und Trends zu analysieren und einen Überblick über die Nachfrage zu geben.

Für die Studie wurden Primärdaten unter allen Schweizer Onlineaudio- und Onlinevideo-Anbietern erhoben sowie Schweizer Nutzende von Onlineaudio- und Onlinevideo-Angeboten befragt. Zusätzlich wurden Hintergrundgespräche mit Fachkundigen, ein "umfangreicher Desk-Research" und Marktprognosen durchgeführt.

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