Marke von 50'000 wird wohl geknackt

"Startups.ch" prognostiziert Rekord an Neugründungen in der Schweiz

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von Pascal Wojnarski und kfi

Der Rekord von 50'000 Neugründungen in der Schweiz könnte dieses Jahr geknackt werden. Bei der regionalen Auswertung zeigt sich, dass Steuersätze nicht alleine über die Attraktivität eines Orts für eine Neugründung entscheiden.

(Source: Bluehousestudio / iStock.com)
(Source: Bluehousestudio / iStock.com)

Die Gründungsberatung "Startups.ch" prognostiziert über 50'000 Unternehmensgründungen in der Schweiz bis zum Ende des Jahres 2021. Damit könnte der aktuelle Rekord überboten werden, teilt der Berater per Pressemitteilung mit. Die Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen treiben den "Gründungsboom" in traditionellen Branchen wie dem Bauwesen, aber auch im Blockchain- und Kryptowährungsbereich voran. Laut Mitteilung profitieren die Zentralschweiz und insbesondere der Kanton Zug von dieser Entwicklung.

Handwerks- und Krypto-Branche beliebt, Medien und Marketing nicht so sehr

In den traditionellen Branchen wie Immobilien und Bauwesen gab es gute Konditionen wie tiefe Zinsen und intensive Bautätigkeiten, wie es weiter heisst. Das nutzten viele Handwerker und Handwerkerinnen, um den Sprung in die Selbstständigkeit zu machen.

Auch wachsen die Sektoren Blockchain und Kryptowährungen laut Mitteilung stark. Hier fände ein Fokus im Bereich Beratung und Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum statt. "Zum Teil finden sich darunter Studierende, die den Handel als Nebenerwerb betreiben – wobei der eine und andere damit mehr verdient als in seinem Hauptjob", sagt Michele Blasucci, CEO von "Startups.ch".

Weniger Wachstum verzeichnen die Medien-, Kommunikations- und Marketing-Branchen. Hier gibt es laut "Startups.ch" 15 Prozent weniger Neueintragungen im Vergleich zum Vorjahr. Grund ist laut Mitteilung der Sparkurs bei vielen Unternehmen in diesen Bereichen.

Regional locken attraktive Steuern

Dank attraktiver Steuern und internationalem Flair gelte die Romandie als Hotspot der Start-up-Szene. Per 30. November 2021 verzeichnete sie 8 Prozent mehr Neueintragungen als in der Vorjahresperiode, wie es weiter heisst. Der Kanton Genf legte um 7 Prozent, Waadt um 8 Prozent und das Wallis ganze 14 Prozent.

Ähnlich sehe dies in der Zentralschweiz aus, die 10 Prozent zulegte. Besonders das "Crypto-Valley" der Schweiz, der Kanton Zug, lockte mit tiefen Steuern und innovationsfreundlichen Behörden Jungunternehmer und -unternehmerinnen aus der ganzen Welt an und konnte 23 Prozent mehr Neugründungen verzeichnen. Seit Anfang 2019 zähle zudem Basel-Stadt zu den steuergünstigsten Städten der Schweiz, was sich in 7 Prozent mehr Neueintragungen im Vergleich zum Vorjahr niederschlägt. Das Tessin habe sich von einem starken Rückgang der letzten Jahre erholen können und legte 9 Prozent zu.

Überraschend ist laut "Startups.ch", dass die Kantone Bern (+13 Prozent) und Zürich (+6 Prozent) trotz der höchsten Steuersätze zulegen konnten. Dies zeige, dass Steuersätze alleine für die Unternehmen nicht ausschlaggebend sind.

Nicht überall sieht die Prognose für die Schweiz so rosig aus. Die Boston Consulting Group kommt in einer weltweiten Umfrage zu dem Ergebnis, dass die Schweiz als Arbeitsort unattraktiver geworden ist. Hier erfahren Sie mehr dazu.

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