Softwareentwicklung in der Schweiz

DevOps verliert an Zuspruch

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von Nadja Baumgartner und jor

Schweizer Softwareentwicklerinnen und -Entwickler sind inzwischen pessimistischer, was agile Methoden und DevOps angeht. Eine Mischung aus Agilität und dem klassischen Wasserfall-Modell liegt hingegen im Trend.

(Source: Dmitry Nikolaev / Fotolia.com)
(Source: Dmitry Nikolaev / Fotolia.com)

Agilität, DevOps und Testing: Um diese Themen geht es im ersten Teil des "Trends & Benchmarks"-Reports 2022 von SwissQ. Mehr als 250 Personen aus den unterschiedlichsten Branchen nahmen an der Umfrage teil, wie der Zürcher IT-Berater mitteilt.

Hybride Methoden werden beliebter

Gemäss Report setzen nur noch wenige auf den reinen Wasserfall. Dafür werden hybride Methoden in der Organisation der Softwareentwicklung immer beliebter. Darunter ist die Kombination phasenorientierter Vorgehen (Wasserfall, Hermes 5) mit agilen Methoden gemeint. 56 Prozent der Befragten gaben an, so seine Softwareentwicklung zu planen.

Die als Wasserfallmodell bezeichnete Projektmanagement-Methode ist ein lineares Vorgehen, das sich am Top-Down-Verfahren orientiert. Agile Methoden sind hingegen iterativ; das Vorgehen ist inkrementell, also schrittweise aufeinander aufbauend. In einem agilen Ansatz geht es vor allem um die Zielsetzung eines Projekts. "Es gibt eine Trias zwischen Funktionsumfang, Qualität und Zeit. Zwei dieser Ziele lassen sich fixieren, beim dritten muss man justieren können", sagte Till Bay, CEO von Comerge, im Interview über die Vor- und Nachteile agiler Softwareentwicklung.

SwissQ befragte die Unternehmer und Manager auch nach ihren Releasezyklen. Im hybriden Model werden diese immer kürzer: 28,5 Prozent der Befragten setzen auf alle 2 bis 3 Monate. Im Rahmen agiler Methoden seien hingegen häufige Releases (mehrmals pro Monat) nicht mehr so beliebt wie auch schon. Dennoch setzen 23,5 Prozent in einem solchen Vorgehen auf monatliche Releases.

Damit einher geht, dass im Testing die Testautomatisierung als einer der zentralen Erfolgsfaktoren gilt. Auch eine frühe Involvierung des Testings sowie eine enge Zusammenarbeit mit der Entwicklung sind für die befragten Teilnehmenden wichtig. Um eine Testautomatisierung erfolgreich durchzuführen, brauche es insbesondere das Know-how, die Wartbarkeit und eine kontinuierliche Integration (CI/CD).

Viele sind mit DevOps unzufrieden

Im Report wurden des Weiteren die DevOps-Ansätze beleuchtet. DevOps ist für viele noch immer ein wichtiges Thema, wie Swissq schreibt. Die Einschätzung der damit erreichten Ziele ist aber um einiges pessimistischer als im Vorjahr. Insbesondere die Zielsetzungen in Beschleunigung der Time-to-Market und Verbesserung der Qualität gingen zurück. So sind mit 4,4 Prozent der Befragten auch nur wenige der Meinung, dass ihre Organisation dem Rest des Marktes "wesentlich voraus ist".

Die Teilnehmenden sind ausserdem mit der Implementation von DevOps weniger zufrieden im Vergleich zum Vorjahr. Bei 44,4 Prozent geht die Einführung länger als erwartet. Nur bei insgesamt 0,7 Prozent "läuft alles super". In der Organisation von DevOps sei es zudem schwierig, einen klaren Trend zu erkennen. 2022 arbeitet immer noch rund die Hälfte in eigenständigen DevOps-Teams.

Die Ergebnisse der Befragung sind online gegen Registrierung einsehbar.

Übrigens: SwissQ und die niederländische Firma Xebia schliessen sich zusammen. SwissQ will so ihr Angebot erweitern - und Vorteile für Kunden und Mitarbeitende schaffen, wie Sie hier nachlesen können.

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