Pierre-Alexandre Riera

Was der neue Schweiz-Chef von Merkle erreichen will

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von Yannick Chavanne und Überstzung von: René Jaune, pwo

Die für die DACH-Region zuständige Tochtergesellschaft der Digitalagentur Merkle, die aus der Fusion von Isobar und Namics entstanden ist, ernennt Pierre-Alexandre Riera zum Schweiz-Chef. Im Interview blickt er auf die Fusion zurück und auf die kommenden Jahre voraus.

Pierre-Alexandre Riera, mit Sitz in Genf, hat die Leitung der Merkle-Agentur in der Schweiz übernommen. (Source: Merkle)
Pierre-Alexandre Riera, mit Sitz in Genf, hat die Leitung der Merkle-Agentur in der Schweiz übernommen. (Source: Merkle)

Merkle, eine globale Marketingagentur mit Sitz in den USA und Teil der Dentsu Aegis Network Gruppe, hat im letzten Jahr eine Tochtergesellschaft für die DACH-Region gegründet. Diese ist aus dem Zusammenschluss von Isobar Österreich und Schweiz (ehemals Blue-infinity, mit Sitz in Genf) und Namics (mit Sitz in St. Gallen) hervorgegangen.

Nun hat Merkle DACH einen Schweiz-Chef ernannt. Seit Februar zeichnet Pierre-Alexandre Riera für die hiesigen Aktivitäten verantwortlich, teilt das Unternehmen mit. Von Genf aus leitet er demnach rund 600 Mitarbeitende in der Schweiz. Parallel dazu bleibt Riera Vertriebsleiter für die DACH-Region.

Pierre-Alexandre Riera ist seit über 16 Jahren für Merkle und die Vorgängerorganisationen tätig. Der 43-Jährige begann seine Karriere als Software-Ingenieur. Als solcher stiess er 2005 zu Blue-infinity. Später wechselte er in die Geschäftsentwicklung und übernahm die Leitung der Teams für Personalbeschaffung, Kundenbindungsmanagement und Vertrieb.

Im Interview spricht der frisch ernannte Schweizer Generaldirektor von Merkle über die kulturellen Unterschiede der Teams seines Unternehmens, und er verrät, welche Ziele er verfolgt.

In Ihrer neuen Funktion leiten Sie Teams in der Westschweiz und der Deutschschweiz. Ist die Sprachbarriere ein besonderes Problem?

Meinem Eindruck nach stellt sich diese Frage immer weniger. Englisch wird als Standardsprache angesehen. Unsere Mitarbeiter wollen sich in diesem internationalen Umfeld bewegen und die Sprachbarriere ist kein Problem mehr. Dennoch gibt es Besonderheiten, die mit jeder Kultur verbunden sind. Deshalb organisieren wir Veranstaltungen, bei denen man sich besser kennenlernen kann. Jetzt, wo sich die Covid-Krise ihrem Ende zuzuneigen scheint, ergeben sich wieder mehr Möglichkeiten dazu.

Ihre Teams kommen auch aus unterschiedlichen Unternehmen mit eigenen Arbeitskulturen. Wie gehen Sie mit dieser Herausforderung um?

Darauf haben wir uns schon im Vorfeld der Fusion vorbereitet. Konkret haben wir mittels Selbstevaluationen unsere unterschiedlichen Arbeitsweisen sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene kennengelernt. In Workshops analysierten wir die vorhandenen Stärken und definierten einen gemeinsamen Horizont. Dabei legten wir einen Schwerpunkt auf das Schweizer Erbe, sei es das Schweizer Know-how, aber auch unsere lokalen Kunden, die stark im Schweizer Ökosystem verankert sind. Diese Selbstbeobachtung förderte auch komplementäre Stärken zutage. Von Blue-infinity/Isobar übernahmen wir beispielsweise einen eher technik- und IT-orientierten Ansatz, während Namics vielleicht eher auf die Beratung von Kunden und die Strategie fokussiert.

Was möchten Sie in Ihrer neuen Rolle in den nächsten zwei bis drei Jahren erreichen?

Wir möchten unsere Position als Marktführer weiter ausbauen. Unser Ziel ist es, uns im kollektiven Unterbewusstsein als der führende Anbieter im Bereich der digitalen Transformation und der Customer Experience zu verankern. Und das sowohl in den Köpfen unserer Kunden als auch in den Augen unserer Partner und Angestellten. Darüber hinaus verfolge ich gesellschaftliche Ziele, insbesondere im Hinblick auf die Umwelt oder die Inklusion. Ich bin davon überzeugt, dass der Reichtum an unterschiedlichen Sichtweisen es ermöglicht, sich selbst herauszufordern und weiter zu kommen. Was unser Know-how betrifft, so möchte ich unseren Kunden das Fachwissen der Merkle-Gruppe insbesondere im Hinblick auf die Nutzung von Daten bei der Entscheidungsfindung zur Verfügung stellen können. Generell wünsche ich mir, dass der Kunde im Mittelpunkt unserer Arbeit steht.

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