Daten im Netz aufgetaucht

Aktivisten wollen Nestlé gehackt haben - Nestlé will nichts davon wissen

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von Coen Kaat und jor

Nestlé ist Opfer von Hacktivisten geworden. Möglicherweise zumindest. Denn das Schweizer Grossunternehmen dementiert die Aussagen der Hacker und hat eine ganz andere Erklärung für die im Netz aufgetauchten Daten.

(Source: Tarik Haiga / unsplash.com)
(Source: Tarik Haiga / unsplash.com)

Die Hackergruppe Kelvinsecurity hat nach eigenen Angaben geklaute Daten vom Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé veröffentlicht. Was die Gruppe bisher online gestellt habe, sei nur ein kleiner Vorgeschmack. Insgesamt wollen die Hacktivisten (also hackende Aktivisten) 10 Gigabyte an Daten vom Konzern erbeutet haben.

Die Meldung wurde auch auf dem Twitter-Account "@LatestAnonPress" veröffentlicht - ein Benutzerkonto, das angeblich mit der Hackergruppe Anonymous verbandelt ist. Aufgrund der dezentralen Natur der Gruppe ist dies jedoch schwierig zu überprüfen, wie "Finanz und Wirtschaft" (FuW) schreibt. Laut dem Tweet sei diese Aktion "die Vergeltung des Kollektivs für die Fortsetzung der Geschäftstätigkeit des Unternehmens in Russland".

Nestlé geriet in die Kritik - und ins Visier von Hackergruppen - nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Konzern für die anhaltenden Geschäfte in Russland kritisiert hatte.

Nach eigenen Angaben beschränkt der Konzern sich in Russland auf lebenswichtige Nahrungsprodukte: Instant Food sowie Krankenhausernährung. Eine Reihe von Nestlé-Marken seien in Russland aufgrund des Kriegs in der Ukraine nicht mehr erhältlich.

Ferner dementiert das Unternehmen die angebliche Hackerattacke. Die Behauptung einer Cyberattacke gegen Nestlé und ein daraus entstehendes Datenleak entbehre jeglicher Grundlage, schreibt das Unternehmen gemäss FuW in einer Stellungnahme.

Demnach handle es sich bei den geleakten Daten um randomisierte und hauptsächlich ohnehin öffentlich verfügbare Testdaten. Diese wurden bereits im Februar dieses Jahres für eine kurze Zeit aus Versehen online gestellt. Folglich habe eine Untersuchung ergeben, dass keine weiteren Massnahmen nötig seien.

Mehr zum Cyberkrieg in der Ukraine lesen Sie hier im Onlinedossier.

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