Touristenströme steuern

Hochschule Luzern lanciert Initiative für smarte Zentralschweiz

Uhr
von Pascal Wojnarski und jor

Die HSLU hat die Initiative "Smart Region Zentralschweiz" gestartet. Ein Pilotprojekt soll die digitale Transformation des Tourismus in der Innerschweiz fördern. Ein weiteres Projekt befasst sich mit datengestützten kommunalen Planungsprozessen im Sozialbereich.

Das Herzstück des Smart Region Projekts der HSLU. (Source: Ingo Hoehn)
Das Herzstück des Smart Region Projekts der HSLU. (Source: Ingo Hoehn)

Die Hochschule Luzern (HSLU) hat die Initiative "Smart Region Zentralschweiz" lanciert. Wie die Hochschule mitteilt, will sie damit dazu beitragen, die Innerschweiz als städtische und ländlich-alpine Region in der digitalen Transformation voranzubringen. Im Mittelpunkt stehe das Smart Region Lab in Rotkreuz (ZG). In diesem Projekt werde mit interaktiven Datentischen und weiteren digitalen Tools gearbeitet.

Weiter heisst es, dass die Hochschule die innovative und nachhaltige Entwicklung der Region unterstützen möchte, indem sie moderne Technologien wie Datenanalyse, Visualisierung und Simulation für Forschungs- und Entwicklungsprojekte nutzt und zur Verfügung stellt. Im Rahmen dieses Projekts erklärt die HSLU ausserdem, bereits mit der Hafencity Universität Hamburg eine Partnerschaft im Rahmen eines Hochschulprojekts eingegangen zu sein.

"Komplexe Herausforderungen lassen sich nur mit wirksamer Zusammenarbeit meistern", sagt Gesamtprojektleiterin Jacqueline Holzer. Mit der Initiative vernetze die HSLU lokale Akteurinnen und Akteure und biete ihnen eine für ihre Themen passende Plattform, um tragfähige und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten.

Gesamtprojektleiterin Jacqueline Holzer. (Source: HSLU)

Smart Region Lab – Labor und Forum

Das "Smart Region Lab", welches am Hauptstandort in Rotkreuz beheimatet ist, soll zum Austausch und zur Veranschaulichung von komplizierten Sachverhalten dienen. Herzstück seien demnach interaktive Datenstiche oder "Region Scopes", auf denen sich allerhand Daten darstellen, kombinieren und variieren lassen sollen. Dadurch sei es möglich, dreidimensionale Darstellungen der Zentralschweiz zu Mobilitätsströmen, Energienetzen, Wirtschaftsräumen oder Sozialdaten anzuzeigen, heisst es weiter. Damit sollen Entwicklungen simuliert und Variationen ausprobiert werden. "Wir bringen buchstäblich verschiedene Stakeholder an einem Tisch zusammen, auf dem sich aktuelle Situationen veranschaulichen, zukünftige Entwicklungen und mögliche Lösungen ableiten sowie partizipativ Entscheidungen treffen lassen", sagt Ulrike Sturm, Leiterin des Smart Region Lab.

Ulrike Sturm, Leiterin des Smart Region Labs. (Source: HSLU)

Pilotprojekt Luzern-Vierwaldstättersee

Das Pilotprojekt der Initiative fokussiert sich auf den Tourismus. Im Smart Lab habe man repräsentative Gästedaten und Bewegungsmuster ausgewertet und diese auf Datentischen veranschaulicht. Im Rahmen eines Workshops hätten anschliessend Vertreterinnen und Vertreter touristischer Betriebe die Ergebnisse diskutiert. Durch diese Rückmeldung habe man die Daten dann durch saisonale Unterschiede erweitern können. "Tourismusverantwortliche können die Datenvisualisierungen an den Tischen nutzen, um zusammen mit ihren Stakeholdern mögliche Szenarien für die Erlebnisregion Luzern Vierwaldstättersee zu diskutieren und Ideen für neue Angebote zu entwickeln", sagt Gesamtprojektleiterin Jacqueline Holzer.

Unzählige Einsatzmöglichkeiten

Eines der geplanten Projekte befasst sich mit datengestützten kommunalen Planungsprozessen im Sozialbereich. So will man es Städten und Gemeinden erleichtern, bedarfsgerecht zu planen und soziale Entwicklungen frühzeitig zu antizipieren, heisst es weiter.

In einem weiteren Projekt geht es um die Visualisierung von Energiedaten, um die CO2-Reduktion in der Zentralschweiz zu fördern.

(Source: HSLU)

Mobile Datentische zur Unterstützung

Zusammen mit dem Hamburger City Science Lab arbeitet die HSLU an einer mobilen Version der Datentische gearbeitet. "Gerade für Projekte in peripheren Gebieten der Zentralschweiz ist die Nutzung eines solchen Datentisches sinnvoll", sagt Holzer. Diese Tische seien ideal für datenbasierte Workshops und würden darüber hinaus auch die partizipativen Prozesse direkt am jeweiligen Ort erleichtern.

In Luzern werden übrigens nicht nur Projekte für die Zukunft entwickelt - auch für das hier und jetzt bietet die Stadt ein interessantes Projekt: Ein Escape-Spiel soll die Informatikkenntnisse von Schülerinnen und Schülern ab der siebten Klasse fördern. Wie das funktionieren soll, können Sie hier erfahren.

Webcode
DPF8_252274