Genfer Scale-up Sonarsource ist jetzt ein Einhorn

Das Genfer Unternehmen Sonarsource gehört neu zum erlauchten Kreis der Schweizer Unicorns. Das Unternehmen, das sich auf die kontinuierliche Überwachung von Quellcode spezialisiert hat, sammelte in einer Finanzierungsrunde 412 Millionen US-Dollar ein, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Demnach wird es neu mit 4,7 Milliarden Dollar bewertet. Die Finanzierungsrunde wurde von den neuen Investoren Advent International und General Catalyst angeführt. Ebenfalls beteiligt waren der alteingesessene Investor Insight Partners sowie der Fonds Permira Growth Opportunities.

Nach einer früheren Finanzierungsrunde im Jahr 2017 sagte Sonarsource-CEO Olivier Gaudin auf Anfrage, sein Unternehmen setze erfolgreich auf Open-Source. Sonarsource sei bereits im zweiten Jahr seines Bestehens profitabel gewesen und erziele seine Einnahmen durch den Verkauf von kostenpflichtigen Erweiterungen und Angeboten für Unternehmen. Dazu gehören technischer Support, eine Auswahl an Add-ons und weitere professionelle Dienstleistungen.

Die Lösung von Sonarsource ermöglicht es Unternehmen, den Wert ihrer Software zu stiegern. Sie unterstützt Entwicklungsteams dabei, qualitativ hochwertigen, fehlerfreien und sicheren Quellcode zu schreiben. "Der Quellcode ist die entscheidende Komponente von Software. Sonarsource ermöglicht es Unternehmen, ihn zu einem Aktivposten statt einer Schuld zu machen. Dies generiert einen erheblichen Wert für Unternehmen, zumal alles im Rahmen des Entwicklungsprozesses stattfindet und keinen zusätzlichen Aufwand erfordert", lässt sich der CEO in einer Pressemitteilung zitieren.

Mehr als 5 Millionen Nutzer

In den letzten vier Jahren habe Sonarsource seinen Kundenstamm um mehr als 2000 Prozent vergrössert, heisst es weiter. Die Produkte des Genfer Unternehmens werden heute von mehr als fünf Millionen Entwicklern in mindestens 300.000 Unternehmen eingesetzt, darunter IBM, Microsoft, Barclays, Google-Muttergesellschaft Alphabet und die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA.

Mit den eingesammelten 412 Millionen US-Dollar will Sonarsource seine Vertriebskraft verdoppeln und seine Marketingteams in den Büros in Genf, Annecy in Frankreich, Bochum in Deutschland und Austin in Texas erweitern. Für die Region Asien-Pazifik plant das Westschweizer Unternehmen zudem eine neue Niederlassung in Singapur. Weiter wolle man bald schon einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar erzielen und den Börsengang vorbereiten.

IM Herbst 2020 veröffentlichte die US-amerikanische Polizeibehörde eine Warnung bezüglich der von Sonarsource entwickelten Lösung. Grund für die Warnung war jedoch kein Fehler im Tool selbst. Vielmehr hatten die Nutzer ihre Instanzen falsch konfiguriert, wie Sie hier lesen können.