Nachfolger für Instant Messenger Police

Schweizer Polizei setzt auf Threema

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von Joël Orizet und yzu

Die schweizerischen Polizeiorganisationen haben den Zuschlag für die Beschaffung eines verschlüsselten Messenger-Services freihändig an Threema vergeben. Der Schweizer Messenger löst bei der Polizei eine Eigenentwicklung von Abraxas ab.

(Source: LoboStudioHamburg / Pixabay.de)
(Source: LoboStudioHamburg / Pixabay.de)

Die Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz hat sich für Threema entschieden. Der Schweizer Anbieter bekam den Zuschlag nach einem freihändigen Vergabeverfahren – weil er zu einem Preis offerierte, der erheblich unter den üblichen Angeboten gelegen habe, heisst es in der Simap-Meldung zur Beschaffung, mit Verweis auf die gesetzlichen Vorgaben des öffentlichen Beschaffungswesens.

Der Anbieter habe abgesehen von den Grundanforderungen (Messaging / Sprache / Metadirectory) alle weiteren Kriterien abgedeckt, unter anderem ein Software-as-a-Service-Modell mit Datenhaltung in der Schweiz. Ebenfalls gefordert war, dass der Dienst keine persönlichen Telefonnummern oder E-Mail-Adressen der Polizistinnen und Polizisten verwende.

Der vorläufige Gesamtpreis liegt bei 2,05 Millionen Franken – dies ist allerdings nur eine Kostenschätzung für den Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis Ende 2026. Wie viele Lizenzen beschafft werden sollen, sei noch nicht definiert – für die Kostenschätzung sei man von 25'000 Lizenzen ausgegangen.

Die Entscheidung für die Beschaffung sei nach einer Lifecycle-Studie der aktuellen Messaging-Lösung erfolgt. Die aktuelle Lösung heisst Instant Messenger Police, stammt von Abraxas und ist seit 2016 im Betrieb.

Auch die Schweizer Armee hat sich übrigens für Threema als Messaging-Lösung entschieden. Armeeangehörige sollen den Schweizer Messenger für die dienstliche Kommunikation nutzen. Andere Messenger wie etwa Whatsapp oder Signal sind nicht mehr erlaubt. Die Kosten für den Bezug von Threema übernimmt das Militär.

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