Focus IT- und OT-Security

Schutz und Sicherheit: Die Knackpunkte der Industrie 4.0

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(Souce: elenabsl / AdobeStock.com)
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Eine der wichtigsten Voraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung der industriellen Produktion ist der sichere Betrieb von vernetzten Produktionsanlagen. Doch mit dem Fortschreiten der digitalen Transformation steigt auch für die Fertigungsbranche das Risiko von Cybervorfällen. Denn je häufiger Betriebstechnologien (OT) wie etwa Beleuchtungen, Zugangskontrollen, Signal- und Robotersteuerungen mit dem Internet verbunden sind, desto mehr setzt man diese Systeme aussenstehenden Bedrohungen aus – und desto höher gestaltet sich das geschäftliche Risiko.

Wie ist es überhaupt möglich, dass Cyberkriminelle in die Netzwerke von Produktionsstätten eindringen und ganze Betriebe lahmlegen können? Oftmals liegt es daran, dass man die Sicherheitsmassnahmen für die Betriebstechnologien sträflich vernachlässigt hat. Vor allem ältere industrielle Maschinen sind in der Regel nicht für Fernzugriff konzipiert, was Cyberattacken begünstigen kann, wie Mathias Bücherl von Axians schreibt. Bücherl zeigt denn auch auf, wie das sogenannte Perdue-Modell bei der technischen Umsetzung von umfassenden Sicherheitskonzepten zur Anwendung kommt.

Durch die zunehmende Verschränkung zwischen IT- und OT-Netzwerken kann heutzutage fast jeder Zugangspunkt in einer Produktionsstätte ein Ziel sein, um in die Unternehmensinfrastruktur einzudringen und Schaden anzurichten. Cyberangriffe auf OT-Systeme häufen sich denn auch und haben gerade bei kritischen Infrastrukturen schwere Folgen für die öffentliche Sicherheit, wie Mirco Kloss von Fortinet schreibt. Wie sich die entsprechenden Risiken minimieren lassen, zeigt Kloss anhand praktischer Tipps auf.

Ebenfalls aus der Praxis berichtet Benedict Simlinger von AWK. Er beschreibt ein Proof of Concept für den Einsatz eines VPN-Protokolls auf Industriesteuerungen – wobei Simlinger insbesondere auf die während der Umsetzung gemachten "Lessons Learned" eingeht. Eine dieser Lektionen ist, dass geteilte Infrastruktur und "Ownership" bei der Umsetzung wie auch bei der Finanzierung von Sicherheitsmassnahmen unvorhergesehene Herausforderungen bergen.

Mit welchen Herausforderungen Schweizer Industrieunternehmen auf dem Weg zur vernetzten Produktion konfrontiert sind, erklärt Robert Rudolph, Präsident Industrie 2025 und Mitglied der Geschäftsleitung von Swissmem, im Interview. Rudolph spricht über die Chancen und Risiken der Konvergenz von Betriebs- und Informationstechnologien sowie über die Frage, welche Rolle die Hersteller von industriellen Maschinen und Anlagen spielen, wenn es um die Umsetzung von Schutz- und Sicherheitsmassnahmen in der Fertigungsbranche geht.

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