Weitere 10'000 Stellenstreichungen

Update: Meta kündigt zweite Entlassungswelle an

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von Joël Orizet und René Jaun und Calvin Lampert und msc, yzu, rja, cka

Nach dem massiven Stellenabbau im November 2022 folgt nun eine zweite grosse Entlassungswelle bei der Facebook-Mutter Meta. Der Social-Media-Konzern will weitere 10'000 Arbeitsplätze abbauen.

Facebook-Mutterkonzern Meta muss erneut einen massiven Stellenabbau verkünden. (Souce: Dima Solomin / Unsplash.com)
Facebook-Mutterkonzern Meta muss erneut einen massiven Stellenabbau verkünden. (Souce: Dima Solomin / Unsplash.com)

Update vom 15.03.2023: Meta muss erneut Stellen im grossen Stil streichen. Im vergangenen November hatte der Facebook-Mutterkonzern bereits 11'000 Arbeitsplätze abgebaut - nun sollen weitere 10'000 folgen, wie Meta-CEO Mark Zuckerberg in einem Blogbeitrag mitteilt. Zudem will das Unternehmen 5000 offene Stellen streichen, die es bislang nicht besetzt hat. 

In den kommenden Monaten werde das mittlere Management Restrukturierungspläne bekannt geben. Ziel sei es, flachere Hierarchien einzuführen, Projekte mit niedriger Priorität einzustellen und die Einstellungsquote zu senken. Dementsprechend würden auch die Rekrutierungsteams verkleinert. 

Ende April würden Entlassungen im Technologiesektor ausgesprochen. Ende Mai informiere man die betroffenen Angestellten im Business-Bereich. Die Stellen sollen nicht nur im Silicon Valley, sondern international wegfallen. 

"Das vergangene Jahr war ein demütigender Weckruf", schreibt Zuckerberg im Blog. Die Weltwirtschaft habe sich verändert, der Wettbewerbsdruck habe sich verschärft und das Wachstum von Meta habe sich erheblich verlangsamt. "Wir kürzten unsere Budgets, verkleinerten unseren Immobilienbestand und trafen die schwierige Entscheidung, 13 Prozent unserer Belegschaft zu entlassen." Der Facebook-Gründer stellt denn auch keine Trendwende in Aussicht: "Ich denke, wir sollten uns darauf vorbereiten, dass diese neue wirtschaftliche Realität noch viele Jahre anhalten wird."

Update vom 08.03.2023: Meta will sich weiter verkleinern. Nachdem sich der Konzern im November 2022 schon von 11'000 Mitarbeitenden getrennt hatte, sollen diese Woche erneut Tausende Angestellte ihren Arbeitsplatz räumen, wie "Bloomberg" berichtet. Genaue Zahlen sind bisher nicht bekannt, sollen sich aber in den Tausenden belaufen. All dies sei Teil von Metas Bemühungen, die Betriebskosten des Konzern zu senken, heisst es unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach habe CEO Mark Zuckerberg 2023 als Metas "Jahr der Effizienz" designiert.

Update vom 10.11.2022: Meta trennt sich von 11'000 seiner Mitarbeitenden. Dies bestätigt Firmenchef Mark Zuckerberg in einer Mitteilung auf der Website des Unternehmens. "Ich habe entschieden, unser Team um ungefähr 13 Prozent zu verkleinern", schreibt der CEO. Davon seien zwar alle Abteilung im Unternehmen betroffen, jedoch nicht alle gleich stark. Das das Unternehmen im kommenden Jahr weniger Neuanstellungen plane, sei das Recruiting überproportional betroffen.

Künftig werde Meta seine Ressourcen in weniger Bereiche mit mehr Wachstumschancen stecken. Dazu gehören laut Zuckerberg die "unsere KI-Entdeckungsmaschine, unsere Anzeigen- und Geschäftsplattformen und unsere langfristige Vision für das Metaverse". Zusätzlich zu den Entlassungen gibt der Meta-CEO weitere Sparmassnahmen bekannt, wie Budgetkürzungen, die Reduktion von Vergünstigungen und der Verkleinerung des Immobilienbestandes.

Er sei davon überzeugt gewesen, dass das mit COVID-19 einsetzende Wachstum im E-Commerce-Bereich anhalten würde und habe darum seine Investitionen erhöht, so Zuckerberg. Der Trend habe jedoch nicht angehalten, "sondern der makroökonomische Abschwung, der verschärfte Wettbewerb und der Verlust von Werbeanzeigen haben dazu geführt, dass unsere Einnahmen viel geringer ausfielen als ich erwartet hatte. Ich habe mich geirrt, und ich übernehme die Verantwortung dafür."

Originalmeldung vom 07.11.2022: Meta will angeblich "viele Tausend" Stellen streichen

Meta bereitet sich angeblich auf einen gross angelegten Stellenabbau vor. "Viele Tausend" Beschäftigte könnten von Kündigungen betroffen sein, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine offizielle Ankündigung der entsprechenden Pläne sei für Mittwoch vorgesehen. Das Unternehmen habe seine Mitarbeitenden bereits aufgefordert, ab dieser Woche alle nicht unbedingt notwendigen Reisen zu stornieren.

Auf Anfrage des "Wall Street Journals" wollte sich Meta nicht zum Bericht äussern. Man verwies auf eine Erklärung von CEO Mark Zuckerberg, wonach das Unternehmen "seine Investitionen auf eine kleine Anzahl von Wachstumsbereichen mit hoher Priorität konzentrieren" werde. "Das bedeutet, dass einige Teams deutlich wachsen, aber die meisten anderen Teams im nächsten Jahr stagnieren oder schrumpfen", sagte der Meta-Chef anlässlich einer Telefonkonferenz am 26. Oktober und ergänzte: "Insgesamt gehen wir davon aus, dass wir Ende 2023 in etwa gleich gross oder sogar etwas kleiner sein werden als heute."

Dem Bericht zufolge beschäftigte Meta per Ende September über 87'000 Mitarbeitende. Die geplanten Entlassungen wären der erste umfassende Personalabbau in der 18-jährigen Geschichte von Facebook, seit 2021 mit Whatsapp, Instagram und Messenger unter der Dachmarke Meta zusammengefasst.

Zweiter Umsatzrückgang in Folge

Im zweiten Geschäftsquartal dieses Jahres verzeichnete Meta erstmals seit dem Börsengang einen Umsatzrückgang – und leitete einen Sparkurs ein. Das Unternehmen verhängte einen Einstellungsstopp und kürzte die Budgets der meisten Teams.

Im dritten Geschäftsquartal hat sich Metas Umsatzrückgang beschleunigt: Die Erlöse fielen im Jahresvergleich um 4 Prozent auf 27,7 Milliarden US-Dollar, wie aus den Geschäftszahlen hervorgeht. Noch stärker schrumpfte allerdings der Gewinn: Dieser brach um 52 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Dollar ein.

Übrigens: Bei Twitter hat der Stellenabbau nach der Übernahme durch Elon Musk bereits begonnen. Musk hatte die Hälfte der Mitarbeitenden des Kurznachrichtendienstes gefeuert – und bittet nun Dutzende um ihre Rückkehr, weil man einige Entlassungen angeblich "versehentlich" ausgesprochen habe. Lesen Sie hier mehr dazu.

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