BFS-Zahlen zur Internetnutzung

Datenschutz ist auch eine Frage der digitalen Kompetenz

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von Adrian Oberer und yzu

Die Schweizer Bevölkerung gibt im Internet immer mehr persönliche Daten preis. Ob eine Person dabei Datenschutzmassnahmen ergreift, hängt stark von der digitalen Kompetenz ab. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Statistik.

(Source: jcomp / Freepik.com)
(Source: jcomp / Freepik.com)

Im Herbst 2023 tritt in der Schweiz das neue Datenschutzgesetz in Kraft. Personen können aber weiterhin selbst entscheiden, welche persönlichen Daten sie im Internet preisgeben wollen und zu welchem Zweck diese verwendet werden dürfen. Der Anteil von Internetnutzerinnen und -nutzern, die solche Daten online weitergeben, wuchs zwischen 2017 und 2021 um zehn Prozentpunkte auf 85 Prozent an, wie eine Studie des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt. Ob eine Person dabei Kontrollmassnahmen zur Verwendung dieser Daten ergreift, hängt demnach vor allem von der digitalen Kompetenz ab.

2021 wurden am häufigsten Kontaktinformationen (72 Prozent) und Zahlungsinformationen (68 Prozent) weitergegeben, wie das BFS schreibt. Im Vergleichszeitraum entspreche das einer Zunahme von rund 20 Prozentpunkten, die auf die immer häufigeren Online-Käufe zurückzuführen sei. Dahinter folgen Personendaten wie Name oder Geburtsdatum (56 Prozent) und der aktuelle Standort (50 Prozent).

Grundsätzlich lasse sich feststellen, dass Personen mehr Daten weitergeben, je höher ihre digitale Kompetenz ist. Allerdings schränken die Internetnutzenden mit der höchsten Kompetenz die Nutzung dieser Daten auch am stärksten ein, wie das BFS schreibt. So verweigern rund 90 Prozent der Personen mit erweiterten digitalen Kompetenzen die Weitergabe von Standortdaten und die Verwendung persönlicher Daten zu Werbezwecken. Bei Personen, die lediglich über digitale Grundkompetenzen oder geringe digitale Kompetenzen verfügen, liege dieser Anteil nur knapp über 60- respektive 50 Prozent.

Aber auch im Bereich der Datenschutzmassnahmen sei ein Aufwärtstrend zu beobachten. Dieser ist allerdings deutlich weniger stark ausgeprägt, wie das BFS weiter schreibt. In den vergangenen vier Jahren sei der Anteil an Personen, die solche Massnahmen ergreifen, von 78 Prozent auf 82 Prozent angestiegen.

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