Jahreszahlen 2022

Verkauf des Russland-Geschäfts beschert Softwareone einen Verlust

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von René Jaun und cla

Softwareone hat im Geschäftsjahr 2022 Umsatz, Bruttogewinn und EBITDA gesteigert. Der Jahresgewinn nach IFRS taucht dagegen auf -58,3 Millionen Franken. Im aktuellen Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem zweistelligen Umsatzwachstum.

(Source: ipopba / iStock)
(Source: ipopba / iStock)

Der Stanser Softwarelizenzhändler Softwareone hat die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2022 veröffentlicht. Der Bruttogewinn beläuft sich dieses Mal auf 939,5 Millionen Franken. Das sind 9,9 Prozent mehr als die letztes Jahr vermeldeten 855,1 Millionen Franken. Bei konstanten Währungskursen beträgt die Steigerung 13,8 Prozent, wie aus der Mitteilung hervorgeht.

Beim Umsatz knackt Softwareone diesmal die Milliarden-Grenze mit 1,01 Milliarden Franken, einem Plus von 10,2 Prozent (oder 14,1 Prozent bei konstanten Währungskursen) zu den 917,7 Millionen Franken des Vorjahres.

Dabei trägt der Bereich Software & Cloud Services zwar jeweils den kleineren Anteil zu Bruttogewinn und Umsatzerlös bei – nämlich 394,2 respektive 465,7 Millionen Franken. Verglichen mit den Zahlen des Vorjahres kann Softwareone jedoch jeweils eine Steigerung von über 20 Prozent verbuchen – währungsbereinigt sind es sogar mehr als 26 Prozent. Zurückzuführen sei dies vor allem auf die verwalteten Lösungsangebote für KMUs (XSimples), Cloud Services und Application Services, schreibt Softwareone dazu.

Dagegen legt der Bereich Software & Cloud Marketplace bei Umsatz und Bruttogewinn um jeweils 2,2 Prozent zu (5,7 Prozent bei konstanten Wechselkursen). Den Bruttoumsatz im Microsoft-Geschäft beziffert Softwareone auf 16,9 Milliarden US-Dollar, was einem Plus von 13 Prozent zum Vorjahr entspricht.

Verlust von 58 Millionen Franken

"Wir haben im Jahr 2022 solide Ergebnisse geliefert und vor dem Hintergrund schwieriger makroökonomischer Bedingungen einen Rekordumsatz erzielt", kommentiert Softwareone-CEO Dieter Schlosser die Jahreszahlen. "Während unsere Kunden im vierten Quartal bei den Investitionen zurückhaltender waren, haben wir uns weiterhin darauf konzentriert, sie bei der Erreichung ihrer Ziele, einschliesslich Kostenoptimierung, zu unterstützen."

Das Bereinigte EBITDA für 2022 beträgt 240,4 Millionen Franken – ein Plus von 9,6 Prozent (währungsbereinigt 11,9 Prozent) zu den 219,4 Millionen Franken vom Vorjahr.

Unter dem Strich weist Softwareone einen Verlust aus. Der Jahresgewinn nach IFRS sank im Jahr 2022 auf 58,3 Millionen Franken. Letztes Jahr hatte das unternehmen noch 117,6 Millionen Franken verbucht. Für die rote Zahl nennt Softwareone eine Reihe von Gründen: So habe der Verkauf des Russland-Geschäfts einen "überwiegend nicht zahlungswirksamen Verlust" bewirkt. Ein Verlust resultiert auch aus "dem beizulegenden Zeitwert der Anteile am börsennotierten, norwegischen Unternehmen Crayon". Und schliesslich wirkten sich M&A- und integrationsbedingte Aufwendungen, Restrukturierungen und eine Änderung der Umsatzrealisierung für Microsoft Enterprise Agreements negativ auf den Gewinn aus.

Zweistelliges Wachstum erwartet

Für das Jahr 2023 seien die strategischen Prioritäten klar, kommentiert CEO Dieter Schlosser: "Wir werden weiterhin in unseren Marketplace investieren. Denn wir wollen, basierend auf unserer Expertise, das schnellste Bereitstellungsmodell auf dem Markt aufbauen. Darüber hinaus werden wir auch weiterhin unser IP-gesteuertes Serviceportfolio und unsere Hyperscaler-Fähigkeiten voll ausschöpfen. Nicht zuletzt bleibt unser Fokus, die besten Talente für uns zu gewinnen und in ihre Entwicklung zu investieren."

Im aktuellen Geschäftsjahr will Softwareone auch ein Programm zur Umsetzung der operativen Exzellenz starten. Mit diesem will das Unternehmen 2023 15 Millionen Franken einsparen, ab 2024 sollen es jährlich 50 Millionen Franken sein.

Softwareone erwartet für 2023 ein zweistelliges, währungsbereinigtes Wachstum. Mittelfristig prognostiziert das Unternehmen ein Wachstum im mittleren Zehnprozent-Bereich.

Ende 2022 hat Alex Alexandrov Softwareone verlassen. Seine Rolle als COO will das Unternehmen nicht neu besetzen, sondern die entsprechenden Aufgaben auf bestehende Mitglieder der Geschäftsleitung übertragen, wie Sie hier lesen können.

 

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