IOT-Konferenz 2024

Die Zukunft des IoT erforschen – Trends und Chancen

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von Christine D’Anna-­Huber, Redaktion, Asut-Bulletin

Vor fünf Jahren lud Asut zum ersten Mal führende Unternehmen der ICT-Branche sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft ein, um sich mit den Chancen und Herausforderungen des Internets der Dinge auseinanderzusetzen. Was damals weitgehend noch als Hype galt, ist längst in Unternehmen und im privaten Alltag angekommen.

Christine D’Anna-­Huber, Redaktion, Asut-Bulletin. (Quelle: zVg)
Christine D’Anna-­Huber, Redaktion, Asut-Bulletin. (Quelle: zVg)

Automatische Türschlösser, Stromzähler, Fahrzeuge, Industriemaschinen: Mit Sensoren, Software und Netzwerkkonnektivität ausgerüstet, bekommen immer mehr Dinge «Augen und Ohren» und sammeln ihre «Wahrnehmung» in Form von Daten. Die Verknüpfung und Auswertung dieser Daten ermöglicht das Monitoring, die Visualisierung und die Steuerung von Prozessen in unterschiedlichsten Anwendungsfeldern und ist die Basis für vielfältige neue Geschäftsmodelle. Anhand konkreter Anwendungsfälle wird die IoT-Konferenz aufzeigen, wie solide das Internet der Dinge in der ICT-Landschaft bereits verankert ist.

Im Bereich Smart City etwa stellt Marc Tresch, Senior Consultant und Strategic Business Developer bei Substring, ein von Bernmobil, Prose und Substring gemeinsam entwickeltes System für die Optimierung von Strassenbahnen vor. Ziel sind Trams, die weniger quietschen und damit den Verschleiss von Rädern und Schienen reduzieren. Thomas Haiz, Vorstand Swiss Transit Lab, berichtet über die Erkenntnisse, die Schaffhausen mit einem selbstfahrenden Kleinbus sammelt, der das ÖV-Angebot flexibel ergänzen soll. Lionel Dumartheray hingegen spricht über den bahnbrechenden Smart Meter Data Hub der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ), der über 450 000 intelligente Zähler, Verbrauchs- und Produktionsdaten integriert und damit einerseits der EKZ völlig neue Möglichkeiten des Monitorings ermöglicht und andererseits für Verbraucherinnen und Verbraucher eine nie dagewesene Transparenz und Anreize für einen effizienteren Energieverbrauch schafft.

Erweiterte IoT-Anwendungsfelder dank KI

Doch das IoT kann noch viel mehr: In Verbindung mit neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI), Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sowie der Weiterentwicklung des Mobilfunks mit Slicing, MPN oder passivem IoT eröffnen sich zusätzliche faszinierende (Echtzeit-)Anwendungsfelder. Zum Beispiel im Bereich der Sicherheit im Bau. Dort testet Losinger Marazzi den vierbeinigen autonomen Inspektionsroboter «ANYmal» des Schweizer Start-ups Anybotics. Oder im Bereich der Flugsicherung, wo Skyguide selbstentwickelte autonome Drohnen einsetzt, um das Instrumentenlandesystem ILS zu kontrollieren – ein Pionierprojekt, das nicht nur Kosten einspart, sondern auch die Lärm- und Umweltbelastung durch Messflugzeuge verringert. Im Bereich der Logistik schliesslich testet die Post ein neuartiges Videoüberwachungssystem mit KI-Modul, das automatisch Videodaten analysiert, Pakete identifiziert, deren Zustand erfasst und all diese Daten mit den Daten von Sortieranlagen und Sensorik zur Paketerkennung kombiniert.

Die Voraussetzungen für den Erfolg

Damit das IoT sein grosses Potenzial für innovative Geschäftsmodelle, Produktivitätssteigerungen und die Wettbewerbsfähigkeit erfüllen kann, müssen sich Unternehmen schnell auf diese neuen Technologien einstellen, um solide Business Cases und profitable Geschäftsmodelle entwickeln zu können. 

Welche zusätzlichen Anwendungsfelder sich durch die Weiterentwicklung des Mobilfunks eröffnen und wie wichtig dafür der flächendeckende Ausbau leistungsfähiger Netze und eine verzögerungsfreie Datenübertragung ist, erläutert Nils Kleemann, Chief Technology Officer, Central Europe, Nokia. 

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die (Cyber-)Sicherheit. Denn mit der wachsenden Zahl vernetzter Geräte steigt auch das Risiko von Cyberangriffen. Lösungen für Datenverschlüsselung, Identitätsmanagement und Sicherheitsprotokolle sind unerlässlich, um das Internet der Dinge sicher zu machen. Fabian Stelling, Software Engineer und IoT-Experte bei Ergon Informatik, sieht den Cyber Resilience Act der EU, der den Marktzugang von vernetzten Geräten und Software-Services von der Erfüllung strengerer Sicherheitsanforderungen abhängig macht, als Katalysator für mehr Sicherheit in IoT-Ökosystemen.

Für Schweizer Unternehmen bedeutend ist schliesslich auch der europäische Datenmarkt, für den mit dem EU Data Act und weiteren neuen Rechtsakten wie der KI-Verordnung ein neues Zeitalter beginnt. Marc Strittmatter, Professor für Wirtschaftsrecht an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) Konstanz, erläutert, was es für Unternehmen, die auf dem EU-Markt aktiv sind, zu beachten gilt, um in diesem komplexen Regelwerk navigieren und weiterhin Geschäftschancen realisieren zu können.

Die diesjährige IoT-Konferenz präsentiert Anwendungen, Trends und Chancen und zeigt gleichzeitig, dass das IoT sein volles Innovationspotenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat.
 


IOT-Konferenz 2024
Exploring the Future of IoT – Trends and Opportunities
Kursaal Bern
11. April 2024
Programm und Anmeldung: www.asut.ch

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