Wirtschaft und Staat im Spannungsfeld von KI

Zum siebten Mal ist Ende April in Vaduz der Digital Summit der Standortinitiative "digital-liechtenstein.li" über die Bühne gegangen. Die Digitalkonferenz beleuchtete unter dem Motto "Von Algorithmen zu Anwendungen – die KI-Revolution" die Chancen und Herausforderungen von künstlicher Intelligenz aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Rund 350 Entscheidungsträger und Digitalinteressierte nahmen an der Veranstaltung teil, um hochkarätige Referate und informative Diskussionsrunden zu verfolgen, wie "digital-liechtenstein.li" mitteilt.

Rund 350 Entscheidungsträger und Digitalinteressierte nahmen am Digital Summit in Vaduz teil. (Source: zVg)

Chancen für Staat und Wirtschaft

Im Namen des Gastgebers gab Boardpräsident von "digital-liechtenstein.li", Lothar Ritter, einen Einblick in die aktuelle Aktivitäten von "digital-liechtenstein.li" und hob die Bedeutung der digitalen Roadmap für Liechtenstein hervor.

Lothar Ritter, Boardpräsident von "digital-liechtenstein.li", spricht über die Aktivitäten der Standortinitiative. (Source: zVg)

"digital-liechtenstein.li" hatte das Strategiepapier vor vier Monaten veröffentlicht. Es zeigt rund 50 Massnahmen, mit denen Liechtenstein bis 2030 zu den modernsten Ländern in Sachen Digitalisierung zählen will.

Im Anschluss präsentierte Markus Mayer, stellvertretender Leiter des Amts für Informatik, die laufenden Digitalisierungsvorhaben und E-Government-Projekte.

Markus Mayer, stellvertretender Leiter des Amts für Informatik, präsentiert die laufenden Digitalisierungsvorhaben und E-Government-Projekte. (Source: zVg)

Erste Keynote-Speakerin war dann Dalith Steiger. Die KI-Expertin und Seriengründerin führte das Publikum durch die komplexe Welt der neuen Technologien und schilderte deren Möglichkeiten und Grenzen anhand von Beispielen. KI werde jede Branche erfassen und dazu führen, dass Unternehmen, ihre Prozesse automatisieren, ihre Effizienz steigern und neue Lösungen entwickeln.

Keynote-Speakerin Dalith Steiger ist KI-Expertin und Serial Entrepreneur. (Source: zVg)

Potenzial für die Schweiz und Liechtenstein

Eine grosse Rolle beim Einsatz von KI spielt die Datenhaltung in der Cloud. Dazu sprach Christian Keller, der das europäische Geschäft von Amazon Web Services (AWS) leitet. Der AWS-Chef zeigte sich überzeugt: "KI befindet sich zwar noch ganz am Anfang eines langen Rennens – ähnlich wie in den Anfängen des Internets. Aber der Einfluss, den die KI auf die Art und Weise haben wird, wie wir arbeiten, ist schon jetzt sehr gross und wird sicherlich noch steigen." Eine aktuellen Studie von AWS schätzt das Potenzial für die Schweizer Wirtschaft auf rund 127 Milliarden Franken.

Christian Keller leitet das europäische Geschäft von Amazon Web Services (AWS). (Source: zVg)

Blick nach Estland

Nach einer Pause sprach der ehemalige sprach der frühere Digital Transformation Advisor von E-Estonia, Florian Marcus, zum Publikum. Er zeigte die Grundprinzipen für eine digitale Gesellschaft auf und erklärte, wie Regierungen und Verwaltungen ihre Bevölkerung für digitale Leistungen begeistern können. Estland gilt als Musterknabe bezüglich digitaler Behördendienste. Schon 2017 sprach ein Este in der Schweiz zu E-Government und las damaligen Bundesräten die Leviten, wie Sie hier erfahren können.

Florian Marcus, ehemaliger Digital Transformation Advisor von E-Estonia. (Source: zVg)

Nach seinem Referat diskutierte Marcus mit Liechtensteins Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni und Christian Wolf, Partner BDO Liechtenstein und Boardmitglied "digital-liechtenstein.li", über konkrete Erfahrungen und Beispiele, damit Digitalisierungsprojekte gelingen.

Es diskutierten Florian Marcus mit Liechtensteins Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni und Christian Wolf (l.), Partner BDO Liechtenstein und Boardmitglied "digital-liechtenstein.li". Moderation: Sunnie Groeneveld (r.). (Source: zVg)

Palantir-Chefarchitekt und Apéro zum Schluss

Zum Abschluss der Veranstaltung sprach der Chefarchitekt von Palantir, Akshay Krishnaswamy, über datengetriebene Entscheidungen auf Basis von KI. Weltweit setzen zahlreiche Regierungen, Unternehmen und Geheimdienste auf Software von Palantir, um ihre Fülle an Informationen und Daten für wichtige Entscheidungen in Echtzeit zu treffen.

Akshay Krishnaswamy, Chefarchitekt von Palantir, sprach über KI-getriebene Entscheidungen. (Source: zVg)

Krishnaswamy rief die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu auf, offen für die Möglichkeiten und Herausforderungen neuer Technologien zu sein, um die KI-Revolution nicht zu verpassen.

Mit einem Apéro klang der Digital Summit in Vaduz aus. (Source: zVg)