Abofallen und Phishing

Betrüger locken mit Onlinegewinnspielen

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von Dajana Dakic und jor

Aktuelle Meldungen an das Bundesamt für Cybersicherheit zeigen, dass Cyberkriminelle vermehrt betrügerische Gewinnspielangebote im vermeintlichen Namen bekannter Unternehmen verbreiten. Die Folgen für Betroffene reichen von teuren Abofallen bis hin zu gravierendem Identitätsdiebstahl durch Phishing.

(Source: Pavel Danilyuk / pexels.com)
(Source: Pavel Danilyuk / pexels.com)

Das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) erhält derzeit vermehrt Meldungen zu betrügerischen Gewinnspielen, die gezielt Gebrauch von bekannten Markennamen machen, um Nutzerinnen und Nutzer übers Ohr zu hauen.

Die Täuschung beginnt meist mit dem Versprechen eines attraktiven Preises; sei es über Social Media, E-Mail oder SMS. Die Täter verwenden dabei Logos und Farben bekannter Unternehmen, um glaubwürdig zu wirken. So locken sie Opfer über einen Link auf eine gefälschte Webseite, die der Originalseite stark ähnelt, und bauen mit angeblichen Fristen und begrenzten Angeboten psychologischen Druck auf diese auf.

Abofallen

Besonders häufig locken Betrüger in die sogenannte Abofalle. Dabei verleiten sie ihre Zielobjekte dazu, persönliche Daten wie Kreditkarteninformationen oder Mobilfunknummern anzugeben, um den vermeintlichen Gewinn zu bestätigen. Anschliessend werden User dazu aufgefordert, eine Teilnahmegebühr für das Gewinnspiel zu zahlen - doch statt eine einmalige Rechnung zu tätigen, schliessen sie ungeahnt ein kostenpflichtiges Abonnement ab. Die Abrechnung erfolgt gemäss BACS oft sofort und unbemerkt. Eine spätere Kündigung gestalte sich meist schwierig.

Phishing

In einer zweiten Betrugsvariante verlangen Täter auf der Fake-Webseite die Eingabe persönlicher Daten, etwa Name, Geburtsdatum, Adresse, Passwörter oder Bankdaten. Dies ermöglicht nicht nur Einkäufe auf fremde Kosten und den Weiterverkauf der sensiblen Daten, sondern auch Identitätsdiebstahl. Der entstandene Schaden kann dabei beträchtlich sein.

Zur Minimierung des Risikos rät das BACS, verdächtige Gewinnversprechen kritisch zu prüfen und auf den jeweiligen Social-Media-Plattformen zu melden. Zusätzlich sollte man solche Gratisangebote nicht an Dritte weiterleiten oder seine Kreditkarten- oder Telefonnummern dafür angeben. Wer seine Daten dennoch preisgibt, dem empfiehlt das Staatssekretariat für Wirtschaft, den Vertrag durch einen eingeschriebenen Brief rechtlich anzufechten.

 

Meldungen zu betrügerischen Gewinnspielen sind schon im zweiten Halbjahr 2024 drastisch angestiegen, wie aus dem aktuellen Halbjahresbericht des BACS hervorgeht. Welche Betrügereien demnach bei Cyberkriminellen ausserdem hoch im Rennen waren, lesen Sie hier.

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