Anthropic-CEO warnt vor massenhaften Jobverlusten durch KI
Der CEO des US-amerikanischen KI-Unternehmens Anthropic mahnt vor der Verdrängung massenhafter Bürojobs durch künstliche Intelligenz. Expertinnen und Experten stehen dieser Warnung skeptisch gegenüber.
Dario Amodei, CEO des US-amerikanischen KI-Unternehmens Anthropic, warnt davor, dass die Arbeitslosenquote in den kommenden fünf Jahren aufgrund künstlicher Intelligenz auf bis zu 20 Prozent ansteigt. Von der rasanten KI-Entwicklung und der daraus resultierenden Vernichtung von Arbeitsplätzen werden insbesondere Bürojobs auf Einsteigerniveau betroffen sein, wie Amodei gegenüber "Axios" behauptet. Laut dem Anthropic-CEO sei ein Grossteil der Öffentlichkeit auf diese Umwälzung nicht vorbereitet und werde den Wandel erst bemerken, wenn es zu spät ist.
Skepsis gegenüber Schreckensszenarien
Viele Expertinnen und Experten stehen den Aussagen des Anthropic-CEOs insgesamt skeptisch gegenüber, wie "T3N" berichtet. Trotz des Fortschritts von Sprachmodellen würden deren technische Schwächen wie Halluzinationen - also falsche KI-Antworten - tendenziell eher zu- statt abnehmen. Des Weiteren sei fragwürdig, ob KI tatsächlich einen Produktivitätsgewinn darstellt, wie auch aus einer kürzlich veröffentlichte Studie der Raiffeisen hervorgeht. Zudem zeigen laut "T3N" Umfragen regelmässig auf, dass Arbeitnehmende sich durchaus Sorgen über die Automatisierung und deren mögliche Auswirkungen auf ihre Stelle machen.
Eine weitere Kritik richtet sich an die Selbstdarstellung der KI-Unternehmen. Gemäss "T3N" tragen genau die Unternehmen, die vor den gesellschaftlichen Folgen warnen, aktiv dazu bei, das Image einer übermächtigen KI-Technologie zu pflegen. Dieses Narrativ verleihe den Unternehmen zum einen politische Macht und zum anderen ermögliche es ihnen, sich der staatlichen Regulierung zu entziehen. Laut "T3N" ist es demnach nicht dem Zufall geschuldet, dass Unternehmen wie Anthropic den KI-Hype befeuern.
Auch der Anthropic-CEO habe widersprüchliche Aussagen gemacht; seine Befürchtungen in Bezug auf KI äusserte Amodei angeblich, nachdem er zuvor die KI-Produkte seines Unternehmens angepriesen hatte, welche eben diese "menschenersetzende Funktion" übernehmen, wie "Axios" weiter schreibt.
Unter Angestellten hat sich die Stimmung gegenüber KI laut einer Workday-Umfrage vom Januar sogar aufgehellt. Lesen Sie hier mehr darüber.
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