Zwei Umbrüche in der Arbeitswelt
  Am 11. Juni – dem Erscheinungstermin dieser «Netzwoche»-Ausgabe – ist es genau fünf Jahre her, dass ich nach mehreren Monaten wieder unser Redaktionsbüro in Zürich betrat. Hinter mir lagen drei Monate im Homeoffice; und auch nach dem 11. Juni 2020 arbeitete ich noch mehrere Monate lang fast ausschliesslich von zuhause aus. Damit folgte ich den Anweisungen der Behörden, die sich unter anderem mit der Homeoffice-Verordnung erhofften, die Coronapandemie eindämmen zu können.
Mit dem Homeoffice-Boom erlebte die Arbeitswelt einen kleinen Umbruch. Es war die Sternstunde des Konzepts namens Arbeit 4.0. Nicht alles, was damals erfunden und entdeckt wurde, hat die Zeit überdauert. So erlaubte einst das Tech-Unternehmen Zoom, Entwickler der während Corona populär gewordenen Videokonferenzlösung, all seinen Angestellten, ihren Arbeitsplatz frei zu wählen. Inzwischen grenzt ausgerechnet Zoom dies wieder ein: Wer nahe genug beim Büro wohnt, muss jetzt wieder an zwei Tagen pro Woche dort erscheinen. Solche Bürotage sind nicht per se schlecht, wie Arbeit-4.0-Experte Christoph Negri von der ZHAW im Themenschwerpunkt-Interview klarstellt. Führungskräfte sollten jedoch solche Präsenzzeiten «jeweils dynamisch abgestimmt auf die jeweiligen Umstände» festlegen.
Derweil scheint sich mit künstlicher Intelligenz ein nächster, weitaus grösserer Umbruch in der Arbeitswelt anzukündigen. Erfüllt die Technologie die hohen Erwartungen, dürfte kein Stein auf dem anderen bleiben. Anna Maria Blengino, beim Telko Sunrise für die IT verantwortlich, nennt im Interview diverse KI-Anwendungen, die ihr Unternehmen jetzt schon nutzt: Sie liefern prädiktive Analysen für Support und Verkauf, unterstützen bei der Optimierung des Mobilfunknetzes und helfen Mitarbeitenden bei der Wissensrecherche. Anders als beim Homeoffice steht der Test der Zeit für KI noch an. Nicht nur Sunrise muss in den kommenden Jahren erst noch herausfinden, ob sich die KI-Investitionen rechnen.
 
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