Update: Richter legt Anthropic-Deal auf Eis
Anthropic will den Urheberrechtsstreit mit tausenden Autorinnen und Autoren durch einen Vergleich über 1,5 Milliarden US-Dollar beilegen. Doch ein Bundesrichter hat die geplante Einigung nun blockiert.
Update vom 09.09.2025: Der Versuch, den Urheberrechtsstreit zwischen einer Autorengruppe und dem KI-Unternehmen Anthropic durch einen Vergleich beizulegen, ist am Widerstand des zuständigen Richters vorerst gescheitert. US-Bundesrichter William Alsup lehnte den Antrag ab, weil die Parteien entscheidende Details nicht offenlegen wollten, wie "Bloomberg Law" berichtet.
Die scharfe Reaktion des Richters erklärt sich aus seiner zentralen Rolle im Verfahren: Als zuständiger Richter für die Sammelklage ist er verpflichtet, jede Einigung auf ihre Fairness gegenüber allen Klägern zu prüfen – also auch gegenüber den Tausenden Autorinnen und Autoren, die nicht direkt an den Verhandlungen beteiligt waren. Genau diese Prüfung sei ihm unmöglich gemacht worden, kritisierte Alsup, da die Parteien die finanziellen und technischen Details ihrer Abmachung unter Verschluss halten wollten. Er könne einen Deal nicht absegnen, dessen Inhalt er nicht kenne.
Die Autorengruppe wirft Anthropic vor, das KI-Modell Claude illegal mit ihren urheberrechtlich geschützten Büchern und Texten trainiert zu haben. Richter Alsup gab den Parteien nun bis zum 15. September Zeit, um entweder einen vollständigen, transparenten Vergleichsantrag einzureichen oder über den aktuellen Stand der Dinge zu berichten.
Originalmeldung vom 08.09.2025:
Anthropic will Buchautoren 1,5 Milliarden US-Dollar zahlen
Mit einer Zahlung von 1,5 Milliarden US-Dollar will Anthropic offenbar eine Gruppe von Schriftstellern besänftigen. Die Autorinnen und Autoren – angeführt durch Andrea Bartz, Charles Graeber und Kirk Wallace – verklagten das KI-Start-up nämlich. Ihr Vorwurf: Das Unternehmen habe sein grosses Sprachmodell Claude unter anderem mit ihren Werken trainiert und damit gegen das Urheberrecht verstossen. Wie "The Guardian" erklärt, befand ein Richter bereits, dass das Training des grossen Sprachmodells mit geschützten Werken an sich zwar nicht illegal sei. Allerdings habe sich Anthropic die Bücher über illegale Online-Tauschbörsen besorgt und damit eben doch gegen das Urheberrecht verstossen.
Im Rahmen des jetzt von Anthropic angebotenen Vergleichs biete das Unternehmen an, rund 3000 US-Dollar für jedes der ungefähr 500'000 durch die Klage abgedeckten Bücher zu zahlen, heisst es im Bericht. Es wäre "die grösste jemals erzielte Entschädigung für Urheberrechtsverletzungen", kommentiert ein Anwalt, der die Schriftsteller vertritt. Diese nahmen Anthropics Angebot an, wie "Heise" berichtet. Noch ausstehend sei die Genehmigung durch das zuständige Gericht.
Mit der sehr hoch scheinenden Summe versucht Anthropic offenbar, einen Gerichtsprozess zu vermeiden. Würde das Unternehmen verlieren, müsste es laut den in den Berichten zitierten Experten möglicherweise eine noch viel höhere Geldsumme zahlen.
Gabriela Unseld arbeitet in der Werbebranche als Art- und Kreativdirektorin. Anfangs lehnte sie KI-Bildgeneratoren ab, nun setzt sie sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI-Technologien ein. Hier erfahren Sie, wie generative KI ihren Alltag als Künstlerin prägt.
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