Spitäler und Post setzen auf 44ai für KI-Lösung im Gesundheitswesen
Das Oltner Start-up 44ai hat mit Haidy eine Plattform entwickelt, die mittels inhouse entwickelter KI medizinische Notizen und Berichte automatisiert erstellt, Krankengeschichten aktualisiert und so eine strukturierte Datengrundlage für Ärztinnen und Ärzte bietet. Mit dieser Lösung überzeugte das 2024 gegründete HealthTech-Startup bereits vor dem Launch einige Business Angels mit Klinik-Hintergrund.
 
  Die zunehmende Digitalisierung und das Aufkommen des elektronischen Patientendossiers (EPD) in der Schweiz bescheren den Ärztinnen und Ärzten Zugang zu einer Vielzahl an Patientendaten. Im Umkehrschluss führt diese grosse unstrukturierte Datenmenge dazu, dass man mehr Zeit für die Suche nach den zentralen Informationen einsetzen muss – etwas, was sich im Praxis- und Klinikalltag schwierig gestaltet.
So bleibt es für Patientinnen und Patienten häufig beim Status quo und damit beim ständigen Wiederholen der eigenen Kranken- und Behandlungsgeschichte. Diese Erfahrung machte Jannis Schönleber selbst, als er auf der Suche nach einer Diagnose für eine Erkrankung bei mehreren Ärztinnen und Ärzten vorstellig wurde. Er war zu dieser Zeit Doktorand an der ETH und forschte zu KI. Jannis Schönleber richtete im Anschluss seine Forschung auf medizinische KI aus, um eine Lösung zur administrativen Entlastung und zur Erstellung einer strukturierten Datengrundlage für medizinisches Fachpersonal entwickeln zu können.
Er entschied sich dann kurz darauf, sein Doktorat abzubrechen, sich mit der Ausgründung eines Spin-offs selbstständig zu machen und gründete im April 2024 zusammen mit Stefan Lombriser 44ai. In der Zwischenzeit hat das Start-up-Team eine Plattform mit dem Namen Haidy entwickelt. Darüber lassen sich medizinische Unterlagen wie PDFs, Scans oder Audioaufnahmen, aber auch handschriftliche Notizen älteren Datums in medizinisch kodierte Formate umwandeln. Daraus lassen sich Patienten-Zusammenfassungen erstellen und kritische Informationen zu Medikamentenallergien oder Testergebnisse extrahieren. Ärztinnen und Ärzte können zudem Transkriptionen erstellen, automatisierte Notizen- und Berichterstellung nach individuellen Regeln und Einstellungen ausgeben lassen und die Krankengeschichte zeitsparend um neue Informationen ergänzen.
Nach dem Launch im Frühsommer 2025 ist die ISO-zertifizierte Produktplattform Haidy in acht der führenden Patienteninformations- beziehungsweise Krankenhausinformations-Systemen integriert. Erste Spitäler wie das Kantonsspital Aarau, das Spital Balgrist, das Kinderspital Zürich und weitere haben bereits mit Pilotprojekten gestartet oder gleisen sie derzeit auf. 44ai-Mitgründer und Co-CEO Jannis Schönleber: "Mit Haidy reduzieren wir administrativen Aufwand, sparen Kosten und steigern die Effizienz – damit bleibt Ärztinnen und Pflegekräften mehr Zeit für das Wesentliche: ihre Patientinnen und Patienten."
Als jüngste Kundin kommt nun die Schweizerische Post über zwei gewonnene Ausschreibungen hinzu. Das KI-Start-up und die Post arbeiten künftig zusammen, um Metadaten für Dokumente im System des EPD für die E-Health-Plattform der Post zu strukturieren. Schönleber: "Dieser Vertrag ist ein wichtiger Schritt, um die Gesundheitsdokumentation interoperabler, durchsuchbarer und letztendlich nützlicher für Anbieter und Patientinnen zu machen."
Das ETH-AI-Center-Start-up hat in der Vergangenheit bereits zwei Finanzierungsrunden abgeschlossen und dabei bei Business Angels insgesamt rund 800'000 Franken eingesammelt, wobei die meisten Investoren aktive Klinikleiter sind und 44ai dank der Erfahrung des Co-Gründers Stefan Lombriser über einen guten Draht zur Schweizer Spitallandschaft verfügt. Für das zweite Quartal des kommenden Jahres ist die nächste Investitionsrunde geplant, die mit einer klaren Wachstums- und Skalierungsstrategie einhergeht.
 
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