Jede dritte Person in der Schweiz nutzt KI-Tools
Die Schweiz belegt im globalen Ranking der KI-Nutzung mit einem Anteil von 32,4 Prozent den 15. Platz. Laut dem Microsoft AI Economy Institute sind die Unterschiede in der weltweiten Verbreitung von KI auf Faktoren wie Infrastruktur, digitale Kompetenzen und BIP pro Kopf zurückzuführen.
Rund ein Drittel der Schweizer Personen im erwerbsfähigen Alter nutzt KI-Tools. In seinem "AI-Diffusion-Report" untersucht das Microsoft AI Economy Institute (AIEI), wo die KI am meisten genutzt, entwickelt und gebaut wird.
Die KI habe in unter drei Jahren bereits eine Milliarde Nutzer weltweit angehäuft, schreibt das AIEI. Somit verbreite sie sich schneller als jede Technologie zuvor. Der Report definiert die Verbreitung von KI anhand von drei Indizes: dem AI Frontier Index (führende KI-Entwickler), dem AI Infrastructure Index (Kapazitäten für Aufbau und Skalierung) und dem AI Diffusion Index (Nutzung von KI).
Schweiz über dem Durchschnitt
Das Microsoft AIEI analysierte die Daten mehrerer KI-Modelle, darunter Copilot, ChatGPT und Gemini. Die Analytiker erstellten eine Metrik zur KI-Leistung, identifizierten die besten Modelle pro Land und massen die Zeit seit der Entwicklung eines vergleichbaren Spitzenmodells. Unter den führenden KI-Entwicklern sind demnach die USA mit GPT-5, China mit Deepseek und Südkorea mit Exaone. Auch bei der KI-Infrastruktur liegen die USA mit einer geschätzten Rechenzentrumskapazität von 53,7 Gigawatt an erster Stelle, gefolgt von China mit 31,9 Gigawatt und der Europäischen Union mit 11,9 Gigawatt.
Spitzenreiter in der Verwendung von KI sind laut Report die Vereinigten Arabischen Emirate (59,4 Prozent), Singapur (58,6 Prozent), Norwegen (45,3 Prozent) und Irland (41,7 Prozent). Dies, obwohl keines der Länder als "KI-Powerhouse" gelte, schreibt Microsoft AIEI. Die Schweiz reiht sich mit 32,4 Prozent auf Platz 15 ein und befinde sich somit über dem Durchschnitt (23 Prozent) auf der Nordhalbkugel.
"Die Schweiz ist gut positioniert, um in der KI-Wirtschaft eine führende Rolle einzunehmen", lässt sich Marc Holitscher, National Technology Officer bei Microsoft Schweiz zitieren. "Wenn wir Investitionen in Infrastruktur, Bildung und digitale Kompetenzen mit einem zukunftsorientierten politischen Ansatz verbinden, schaffen wir ein Ökosystem, in dem Menschen und Organisationen innovativ sein und sich entfalten können. So kann die Schweiz im Zeitalter der KI umfassende wirtschaftliche und soziale Vorteile erzielen."

Der Nutzeranteil der KI im Verhältnis zum BIP pro Kopf aus dem Jahr 2023. (Source: Microsoft AIEI)
Bausteine und Barrieren der KI-Verbreitung
Die Einführung von KI verläuft jedoch global unterschiedlich: Besonders die Länder in der Nordhalbkugel würden die KI deutlich mehr nutzen. Im globalen Süden hinken die Länder hingegen mit fast der Hälfte der Nutzerzahlen hinterher, wie es weiter heisst. Gemäss dem AIEI besteht ein Zusammenhang zwischen dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf eines Landes und der Nutzung von KI. Bei Ländern mit einem BIP pro Kopf unter 20'000 US-Dollar lasse die KI-Nutzung demnach stark nach.
Der Report identifiziert zudem Faktoren für die KI-Verbreitung: Länder benötigen demnach eine solide Infrastruktur (Stromversorgung, Rechenzentren, Internetzugang) und digitale Kompetenzen. Fast vier Milliarden Menschen haben gemäss Microsoft AIEI keinen Zugang zu diesen Mitteln. Eine weitere Hürde zur KI-Verbreitung sei die Sprache. Laut Report ist die Hälfte der online verfügbaren Sprachdaten auf Englisch verfasst, was somit den grössten Teil der KI-Datensätze ausmache. Sprachen mit wenigen Ressourcen könnten für KI hingegen nicht ausreichend trainiert werden. Selbst mit ausreichender Infrastruktur entstehe so eine Sprachbarriere, da Personen nicht in ihrer eigenen Sprache mit der KI interagieren können.
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