Emotionen bremsen die Kreislaufwirtschaft
Eine Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz zeigt, warum die Wiederverwendung von Elektrogeräten stockt. Obwohl die Schweizer Bevölkerung Ressourcen schonen will, verhindern Emotionen, Aufwand und Unsicherheit oft eine Reparatur oder den Kauf von Gebrauchtgeräten.
Ob ein Elektrogerät eine zweite Chance erhält oder im Abfall landet, hängt weniger von rationalen Überlegungen ab als von Emotionen, der persönlichen Einstellung und dem empfundenen Aufwand. Dies geht aus einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) im Auftrag der Stiftung Sens eRecycling hervor. Obwohl die Mehrheit der Befragten bewusst mit Ressourcen umgehen möchte, hemmen Wissenslücken und Gewohnheiten oft die Wiederverwendung oder Reparatur.
Über das Schicksal eines Geräts entscheiden den Ergebnissen zufolge oft dessen Grösse und Wert. So reparieren die Befragten beispielsweise defekte Kaffee- oder Waschmaschinen am häufigsten, während sie funktionierende Fitnessgeräte oft weiterverkaufen. Kleine, günstige Geräte landen hingegen häufiger im Hauskehricht. Zudem nutzen die Befragten Kreislaufangebote nicht regelmässig, sondern meist nur bei konkreten Anlässen wie einem Umzug oder einer Neuanschaffung.
Haltung als grösstes Hindernis
Eine hohe Hürde stellt die Reparatur dar. Nur 15 Prozent der Befragten trauen sich zu, ein Gerät selbst zu reparieren. Auch der Kauf von gebrauchten Geräten ist unbeliebt: Lediglich jede fünfte Person fühlt sich dabei wohl. Als Gründe dafür nennt die Studie Unsicherheit über den Zustand und die Qualität der Produkte sowie hygienische Bedenken.
Das grösste Hindernis liegt gemäss der Untersuchung in der persönlichen Haltung. Zwar ist sich über die Hälfte der Befragten bewusst, dass sie Ressourcen einsparen können, doch nur 38 Prozent sind bereit, ihren Lebensstil der Umwelt zuliebe anzupassen.
Die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität zeigt sich auch beim Wiederverkauf: 58 Prozent würden gerne mehr funktionierende Geräte verkaufen, scheitern aber oft am dafür nötigen Aufwand. Da nur eine Minderheit gebrauchte Geräte neuen vorzieht, bleibt die Nachfrage nach Secondhand-Ware insgesamt gering.
2024 hat die Stiftung Sens eRecycling übrigens über 100’000 Tonnen elektrische und elektronische Geräte verarbeitet und daraus 70’000 Tonnen Wertstoffe zurück in den Rohstoffkreislauf gebracht - mehr dazu lesen Sie hier.
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