Europäischer Vergleich

Wenige Frauen unter Schweizer ICT-Fachkräften

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

In der Schweiz gibt es im Verhältnis zur Bevölkerung mehr ICT-Fachkräfte als in vielen anderen Ländern Europas. Unter ihnen sind aber nur wenige Frauen. Osteuropäische Länder sind da deutlich weiter.

Das europäische Statistikamt (Eurostat) hat sich die Situation der ICT-Fachkräfte in der EU und im EFTA-Raum angesehen. Die Zahlen wurden für das Jahr 2014 erhoben und Anfang dieses Jahres veröffentlicht. Der Behörde zufolge sind in der Europäischen Union 3,7 Prozent aller Beschäftigten ICT-Fachkräfte. Im Vergleich zum Jahr 2011 ist dies ein Anstieg um 0,5 Prozentpunkte.

Die Schweiz liegt deutlich darüber. Die Statistiker errechneten hierzulande einen Anteil von rund 4,8 Prozent, ebenfalls 0,5 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2011. Im Ranking landete die Schweiz auf dem 10. Platz. Mit Abstand führend ist Finnland mit einem Anteil von 6,7 Prozent, gefolgt von Schweden (6 Prozent), Luxemburg (5,1 Prozent) und den Niederlanden (5 Prozent). Am Ende des Rankings landeten Bulgarien (1,9 Prozent), Griechenland (1,3 Prozent) und die Türkei (0,9 Prozent).

Schweiz hinkt bei Frauenanteil hinterher

Deutlich schlechter sieht es hingegen beim Anteil der Frauen unter den Schweizer ICT-Beschäftigten aus. Mit nur 13,7 Prozent landete die Schweiz im hinteren Viertel. Der europäische Durchschnitt liegt bei 18,1 Prozent.

Spitzenreiter beim Frauenanteil sind durchgehend Länder aus Osteuropa. Bulgarien erreicht einen Anteil von 31,8 Prozent den ersten Platz. Dahinter folgen fast gleichauf Estland (29,6 Prozent) und Rumänien (29 Prozent). Schlusslichter sind die Niederlande (12,6 Prozent), Zypern (11,9 Prozent) und Luxemburg (10,8 Prozent).

Fast 40 Prozent der Schweizer Fachkräfte unter 35 Jahre alt

Die ICT-Branche ist vergleichsweise jung, ergibt sich aus den Zahlen von Eurosat. Mehr als jeder dritte Beschäftige (37 Prozent) ist unter 35 Jahre alt. Die Schweiz liegt hier mit 38 Prozent leicht über dem Durchschnitt. Vergleichsweise wenig junge Mitarbeiter gibt es in Schweden (30,8 Prozent), Dänemark (27,7 Prozent) und Italien (27 Prozent).

Ganz anders sieht es in der Türkei aus. Hier ist die überwiegende Mehrheit unter 35 Jahren alt. Mit einem Anteil von 70 Prozent liegt das Land unangefochten an der Spitze. Auch in Malta (59,8 Prozent), Lettland (56,3 Prozent) und Litauen (52 Prozent) ist die Mehrheit noch sehr jung.

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