Fachkräftemängel ja - aber mit steigenden Ansprüchen
Eine Studie von Berlecon Research und Hays zeigt, wie Wissensarbeit die Unternehmen verändert. Zentrales Ergebnis: Die Bedeutung der Fachbereiche wächst.
Die Bedeutung der wissensintensiven Fachbereiche und Finanzen für den Erfolg von Unternehmen nimmt spürbar zu. Dies ist jedoch mit einem wachsenden Druck auf diese Fachbereiche verbunden, zu denen der IT-, der Forschungs- und der Finanzbereich zählen. Denn sie müssen ihren Wertbeitrag immer häufiger anhand konkreter Kennzahlen nachweisen, obwohl
ihre Budgets tendenziell abnehmen. Das Bild des Elfenbeinturms für Wissensareit gehört damit der Vergangenheit an. Dies zeigt die empirische Studie "Fachbereiche im Wandel", die von Berlecon Research im Auftrag der Hays AG durchgeführt wurde. Per Telefoninterview wurden 149 Führungskräfte grosser Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern im deutschsprachigen Raum aus den Bereichen IT, Forschung und Entwicklung sowie Finanzen befragt. In der Schweiz und in Österreich wurden Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt, da hier die Unternehmensstruktur oftmals kleiner ist, erklärt Frank Schabel, Marketingleiter der Hays AG. Dabei wurde besonderen Wert darauf gelegt, signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Fachbereichen herauszufinden.
Flexible Projektarbeit
Die wissensintensiven Fachbereiche müssen sich ständig an veränderte Bedingungen mit neuen
Prozessen und Verfahren anpassen. Um diesem Druck zu begegnen, setzen sie daher vermehrt auf die flexible Form der Projektarbeit anstelle der herkömmlichen starren Abläufe. So ist der Anteil der Projektarbeit bei mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen gestiegen.
Zudem nutzt Wissensarbeit verstärkt neue Technologien, um sich effektiv zu organisieren. Ein grosser Teil der Fachbereiche nutzt bereits intensiv Videokonferenzen. Fast alle befragten Unternehmen ermöglichen es mittlerweile ihren Wissensarbeitern, extern mit mobilen Geräten auf Unternehmensanwendungen zuzugreifen. Dagegen werden Wikis und Blogs nur von einem kleinen Teil intensiv für Wissensarbeit genutzt.
Klare Unternehmensrichtlinien und aktive Vorbilder sind Treiber
So haben bereits 90 Prozent der befragten Unternehmen mobile Geräte im Einsatz, 39 Prozent arbeiten damit auch regelmässig. Erstaunlich ist, dass trotz dieser hohen Zahlen die Nutzung sozialer Netzwerke wie Xing oder Facebook gering ausfällt. Nur knapp die Hälfte (42 Prozent) der befragten Unternehmen arbeitet überhaupt mit Social Networks, der grösste Teil dieser Gruppe eher selten oder sporadisch. Auch Wikis und Blogs werden noch verhalten genutzt: Zwar sind diese in 68 Prozent der befragten Fachbereiche integriert – allerdings nutzen sie nur 17 Prozent der Unternehmen regelmässig. Auch Messaging-Dienste wie Skype werden von vielen Unternehmen anscheinend noch kritisch betrachtet: Weniger als die Hälfte (41 Prozent) haben diese im Einsatz, nur 19 Prozent davon nutzen sie häufig. Dabei halten 40 Prozent der befragten Fachbereichsleiter eine intensivere Beschäftigung mit Wikis, Blogs oder Social-Networking-Tools für nötig. "Die Zahlen unserer Studie zeigen, dass Unternehmen aufgrund der sich verändernden Arbeitsstrukturen zunehmend neue Technologien einsetzen", sagt Schabel. "Allerdings fehlen oft noch die kulturellen Voraussetzungen in den Organisationen. Klare Unternehmensrichtlinien sowie Manager als aktive Vorbilder sind hier wichtige Treiber."
Für ihre Wissensarbeit beschäftigen bereits mehr als die Hälfte der Unternehmen externe Dienstleister und Spezialisten. Dieser Trend wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen, denn über diesen Weg schliessen Fachbereiche ihre Know-how-Lücken und erhalten neue Ideen. "Der Einsatz externer Spezialisten unterstützt die Weiterentwicklung der Fachbereiche. Um diese Vorteile auszuschöpfen, müssen die Externen jedoch stärker in die Kommunikationsabläufe und -infrastruktur eingebunden werden", kommentiert Dr. Andreas Stiehler, Director Research bei Berlecon. Dennoch fehlen in allen Fachbereichen die entsprechend ausgebildeten Fachkräfte. Ausserdem stellen die vorhandenen Fachkräfte ganz neue Anforderungen - unter anderem ein flexibles Arbeitsumfeld und neue Arbeitsgeräte, die auch sofort verfügbar sind.
Unterschied zwischen den Fachbereichen
Fachbereiche im Engineering nehmen eine Vorreiterrolle ein. Hier sind die Anforderungen an die Innvationsfähigkeit und damit an eine stärkere Vernetzung besonders ausgeprägt. Auch in der IT ist der Wandel des Fachbereichs deutlich spürbar. Allerdings hat sie nicht die Vorreiterrolle, welche der IT sowohl bei Technologienutzung und externen Sourcing zugeschrieben wird. Finance und Accounting-Abteilungen erbringen viele Tätigkeiten über formale Prozesse. Kürzere Haltbarkeit von Wissen sowie immer schneller veraltende und oft unstrukturierte Verfahren werden gemäss der Studie einen Aufholprozess induzieren.

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