Schweizer Accessibility-Studie 2011
Die Stiftung "Zugang für alle" hat 100 Schweizer Websites auf ihre Tauglichkeit für Menschen mit Behinderungen getestet. Nicht alle schnitten gut ab: Einige Städte, Verkehrsverbünde und das Bundesgericht erhielten schlechte Noten. Vorbildlich sind SBB und die Schweizerische Post.
Im Rahmen der Schweizer Accessibility-Studie 2011 hat die Stiftung "Zugang für alle" 100 Websites auf ihre Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen getestet. Untersucht wurden die Online-Auftritte von Bund, Kantonen, den zehn grössten Städten, bundesnahen Betrieben, Medien, Stellenbörsen, Hochschulen und öffentlichen Verkehrsbetrieben sowie Internet-TV-Angebote und Online-Shops.
Bundesgericht völlig unzugänglich
Die untersuchten Websites der zentralen Bundesverwaltung konnten ihre guten Resultate aus der Studie 2007 bestätigen. Nach wie vor völlig unzugänglich sei aber die Seite des Bundesgerichts. "Bei allen Websites des Bundes wurde eine ungenügende Zugänglichkeit von PDF-Dokumenten festgestellt. Hier besteht grosser Handlungsbedarf", so die Autoren der über 100-seitigen Studie.
Gegenüber 2007 erreichen die Schweizerische Post und die SBB mit fünf Sternen die Höchstnote. Die Websites der eidgenössischen Hochschulen EPFL und ETH Zürich seien hingegen nicht zugänglich für Menschen mit Behinderungen.
Nicht alle Kantone schneiden gut ab
Am erfreulichsten sei die Entwicklung bei den Websites der Kantone: Appenzell Ausserrhoden, Graubünden, Jura, Zürich, Zug und Schaffhausen konnten sich laut "Zugang für alle" verbessern und erreichen nun zusammen mit den Kantonen Glarus und Bern je fünf Sterne in der Bewertung der Barrierefreiheit. Keine Verbesserung und nach wie vor sehr schlecht zugänglich seien hingegen die Seiten der Kantone Wallis, Basel-Landschaft und Neuenburg. Zudem wurde bei allen Kantonen eine ungenügende Zugänglichkeit der PDF-Dokumente festgestellt.
Bei den Websites von Schweizer Radio- und Fernsehsendern zeigt sich ein heterogenes Bild: srf.ch, sf.tv und swissinfo.ch erreichen ein gutes Level; nicht so tsr.ch, rsi.ch, drs.ch und rsr.ch. Auch private Online-TV-Angebote wie Wilmaa, Teleboy oder Swisscom TV Air seien praktisch unbrauchbar für Menschen mit Behinderungen, so die Autoren der Studie.
Top: Zürich, St. Gallen und Winterthur
Bei den zehn grössten Schweizer Städten erreichen lediglich Zürich, St. Gallen und Winterthur Bestnoten. Die Websites der Städte Bern, Genf, Basel, Lugano, Lausanne und Biel hingegen seien nicht geeignet für Menschen mit Behinderungen.
Auch bei den zehn grössten Verkehrsverbunden erreichen nur die Seiten der Verkehrsverbunde Zürich, Genf und Bern eine genügende Note. Alle anderen schneiden ungenügend ab.
Mehr in Netzwoche 21
Getestet wurde nach den internationalen Richtlinien des W3C, den WCAG 2.0 (Web Content Accessibility Guidelines). Die WCAG-Richtlinien sind die Grundlagen des Standards des Bundes zur Gestaltung barrierefreier Websites P028 und des eCH-Accessibility-Standards 0059.
Mehr über das Thema erfahren Sie in der morgigen Titelgeschichte in Netzwoche 21/2011.

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