Studie von MSM Research

Der Weg zur smarten Stadt wird kein Sprint sein

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Eine allgemein anerkannte Definition für den Begriff der "Smart City" existiert noch nicht. In der Regel hat der Begriff eine vernetzte, digitalisierte und intelligente Stadt im Fokus, vorab im Zusammenhang mit der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie zum Wohle der Bevölkerung. Mit einem nachhaltigen Städtekonzept sollen Zeit, Kosten und Energie gespart werden.

Was gilt in der Schweiz eigentlich als "Stadt"? Bis 2013 definierte das Bundesamt für Statistik (BFS) eine Gemeinde mit mehr als 10 000 Einwohnern als Stadt. Weil die bisherige Definition aufgrund der zunehmenden Urbanisierung immer mehr an Grenzen stiess, erstellte das BFS 2014 eine neue statistische Definition für Städte. Danach zählt die Schweiz heute 162 Städte.

Die hochentwickelte und durchgängig digitalisierte Smart City oder intelligente Stadt der Zukunft kann letztlich ein komplexes "Internet of Things and Services" sein. Die gesamte städtische Umgebung wird dabei mit Sensoren versehen, die sämtliche erfassten Daten in einer Cloud verfügbar machen. So entsteht eine permanente Interaktion zwischen Stadtbewohnern und der sie umgebenden Technologie. Die Bewohner werden damit Teil der technischen Infrastruktur einer Stadt.

Wie unsere Studie "Smart City in der Schweiz" aufzeigt, sind wir davon allerdings noch ein ganzes Stück entfernt. Smart City als allumfassendes Thema ist noch nicht bei allen Städten und grösseren Gemeinden angekommen, die für die Studie befragt wurden. Viele sehen darin bislang vor allem einzelne Projekte der Digitalisierung, so etwa im Bereich der smarten Beleuchtung, bei Webportalen, Geschäftsabläufen oder Onlinediensten.

Die Mehrheit wartet ab

Die Mehrheit wartet derzeit noch ab, knapp jeder dritte Befragte schätzt das Thema aktuell noch als ohne grosse Bedeutung ein oder diskutiert es ohne eine weiterführende Priorität. Insbesondere ist der Einfluss – oder daraus abgeleitet der Benefit – für Verwaltung, Amt und Bürger nicht konkret absehbar, respektive zu wenig transparent. Für jeden Vierten stellt die Smart City allerdings eine gros­se Chance dar und wird zu den derzeitigen Topthemen gezählt.

Wichtiger Treiber hin zur intelligenten Stadt ist der Wunsch der Befragten, innovativ zu sein. Dies sowohl für die eigenen Bürger als auch mit Blick auf den Standortwettbewerb mit anderen Städten. Der Nährboden für die Motivation hin zur Innovation dürfte in der wachsenden Durchdringung der Digitalisierung und der damit verbundenen Erwartungshaltung aller Gesellschaftsebenen begründet sein.

Die Frage nach dem Nutzen und den Herausforderungen

Unterstützungsbedarf bei der Planung und Umsetzung von Smart-City-Projekten besteht heute über die komplette Bandbreite an entsprechenden Services. Im Zentrum der Diskussion und Planung um entsprechende Vorhaben steht dabei die Frage, welcher konkrete und messbare Nutzen sich durch den Einsatz welcher Technologien (Sensorik, Big Data, Vernetzung etc.) realisieren lässt. An erster Stelle der Herausforderungen auf die umfassende Vernetzung und Erhebung von Daten steht die Frage, wie wir Sicherheit und Datenschutz garantieren. Die Umsetzung der intelligenten Stadt wird kein Sprint sein, sie gleicht vielmehr einem Marathon; es ist ein umfassender Prozess und kein Projekt.

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DPF8_90739