KI und Fachbereiche – Abstimmung mit der ICT ist angesagt
Eine erfolgreiche Digitalisierung in Unternehmen hängt zunehmend von einer funktionierenden Schnittstelle zwischen ICT und Business ab. Die Studien, die wir in den vergangenen sechs Monaten durchgeführt haben, zeigen, dass rund 61 Prozent der ICT-Projekte durch das Business initiiert werden, während nur 39 Prozent direkt von der ICT kommen.

Dass mehr Projekte vom Business als von der ICT in Auftrag gegeben werden, unterstreicht die Verzahnung von Geschäftsprozessen mit der technologischen Infrastruktur und zeigt gleichzeitig, dass das Business die Themen bestimmt.
KI-Projekte, welche die Themenliste der Businessabteilungen anführen, belegen, wie wichtig technologische Innovationen inzwischen für Wettbewerbsfähigkeit und Effizienzsteigerungen sind. Die Dominanz von Themen wie Workplace (33 Prozent), CRM und Datenschutz (32 Prozent) in businessgetriebenen Projekten zeigt auch, dass die ICT stark von Geschäftsanforderungen geprägt ist.
Dies hat letztlich direkte Auswirkungen auf die Rolle der ICT und deren Verantwortliche im Unternehmen. Das ICT-Management befindet sich heute in einer zunehmend strategischen Position. Es muss nicht nur technologisches Know-how mitbringen, sondern auch in der Lage sein, Geschäftsstrategien zu verstehen und umzusetzen. Seine Rolle verschiebt sich zunehmend von einer rein technologischen hin zu einer unternehmerisch-strategischen Funktion. Konkret bedeutet dies, dass es verstärkt als Bindeglied zwischen ICT und den verschiedenen Fachbereichen auftritt und eine ICT-Roadmap für das Unternehmen entwickelt, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Geschäftsziele unterstützt. Die Herausforderung liegt darin, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Prioritäten der Fachbereiche zu erkennen, transparent zu machen und in einer gemeinsamen Strategie zu vereinen.
Die aktuelle Entwicklung birgt jedoch Risiken: Die steigende Zahl der businessgetriebenen ICT-Projekte, insbesondere bei KI-Themen wie GenAI, kann zur Entstehung einer Schatten-ICT führen, bei der Fachbereiche unabhängig von der ICT eigene Lösungen implementieren. Lag GenAI 2023 noch bei 13 Prozent der initiierten Projekte aus den Fachbereichen, liegt der Anteil heute mit 41 Prozent an der Spitze. Fachbereiche können heute cloudbasierte GenAI-Tools eigenmächtig einführen, ohne entsprechende Prüfung von Datenschutzstandards oder Sicherheitskonzepten.
Konflikte zwischen Business und ICT können auch dadurch entstehen, dass Fachbereiche die vermeintlichen Vorteile agiler, jedoch unkontrollierter Lösungen bevorzugen, während die ICT-Abteilung die Einhaltung der Sicherheitsstandards und die Gesamtintegration sicherstellen möchte. Um derartige Konflikte frühzeitig zu verhindern, ist eine klare Governance erforderlich, die den Umgang mit neuen Technologien und deren Integration ins Unternehmen verbindlich regelt.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen ICT-Abteilungen proaktiv agieren und frühzeitig in Businessprojekte eingebunden werden. Dabei gilt es, die Balance zu halten zwischen einer agilen, businessnahen Projektunterstützung und der Wahrung zentraler Sicherheits- und Qualitätsstandards. Letztlich wird eine offene und kontinuierliche Kommunikation zwischen Business und ICT entscheidend sein, um gemeinsam nachhaltige, zukunftssichere und konfliktarme Lösungen zu entwickeln.

Die Spring Party bringt die Westschweizer IT-Branche zusammen

Wie können Schweizer KMUs Tech-Talente anheuern und halten?

Gemeinsam stärker – interne Kultur trifft externe Marktkenntnis

Kantonsschule Zürcher Unterland sucht ICT-Leitung

Tiun und Taurus sind die besten Schweizer Fintech-Start-ups

"KI ist die Beschleunigerin"

Wenn die Infrastruktur bremst – wie Unternehmen sich selbst ausbremsen

Von der Wohnzimmer-Firma zur Nummer eins in der Europäischen Union

Digitale Transformation in der Verwaltung: Legacy und Innovation im Gleichgewicht
