Jan Bieser

BFH schafft Professur für Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung

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von René Jaun und ml

Digitale Technologien bieten zahlreiche Chancen für eine nachhaltigere Gesellschaft. Wie man die Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung am besten ausschöpft, erforscht die Berner Fachhochschule mit einer neuen Professur. Dafür engagiert hat sie Jan Bieser.

Jan Bieser übernimmt Professor für Digitalisierung und Nachhaltigkeit an der Berner Fachhochschule. (Source: zVg)
Jan Bieser übernimmt Professor für Digitalisierung und Nachhaltigkeit an der Berner Fachhochschule. (Source: zVg)

Die Berner Fachhochschule (BFH) erweitert ihr Digital Sustainability Lab um eine neue Professur. Jan Bieser werde der Frage nachgehen, wie Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung in Einklang gebracht werden können, teilt die BFH mit. Er werde diesen Themenschwerpunkt am Institut Public Sector Transformation in der Forschung, Lehre und in der Beratung aufbauen und unter anderem im interdisziplinären BFH-Masterstudiengang Circular Innovation and Sustainability unterrichten.

Wie die Fachhochschule weiter schreibt, bieten digitale Technologien zahlreiche Chancen für eine nachhaltigere Gesellschaft. So schätze die Global E-Sustainability Initiative, dass sie in 2030 bis zu 20 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen vermeiden könnten. "Doch diese Potenziale stellen sich nicht von selbst ein", lässt sich Bieser zitieren. "Trotz der rasant fortschreitenden Digitalisierung, die durch die COVID-19-Pandemie weiter beschleunigt wurde, nehmen die globalen Treibhausgas-Emissionen weiter zu." Ein Grund dafür sei zum Beispiel der grosse Hunger nach Daten und Rechenleistung, der durch den Durchbruch der künstlichen Intelligenz noch weiter steigen werde. Darüber hinaus könne die Digitalisierung auch zu einer Zunahme von klimaschädlichem Konsum führen. "Die Potenziale der Digitalisierung müssen systematisch ausgeschöpft werden, wenn wir das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung erreichen möchten. Gemeinsam mit dem öffentlichen Sektor und der Wirtschaft wollen wir deshalb herausfinden, wie das gelingen kann", fasst Bieser seine Mission zusammen.

Bieser ist schon seit neun Jahren an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit tätig, wie die BFH weiter schreibt. Vor seinem Eintritt an die Fachhochschule forschte und lehrte er am Gottlieb Duttweiler Institut, am KTH Royal Institute of Technology in Stockholm und am Institut für Informatik der Universität Zürich, wo er auch promovierte.

Jan Bieser ist Mitglied der Digital Society Initiative der Universität Zürich und war Fellow des Global Future Council on Cities of Tomorrow des Weltwirtschaftsforums WEF. Von ihm sind zahlreiche Forschungsberichte erschienen, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsverband Swico, mit Swisscom, Swisscleantech, dem WWF oder Bitkom. Er war auch Hauptautor des ersten Nachhaltigkeitsberichts der Universität Zürich. Zuvor arbeitete Bieser im Bereich IT und Nachhaltigkeit bei Detecon Consulting und bei IBM.

Jan Bieser war einer der Referierenden am Parldigi-Dinner zum Thema Digitalisierung und Klimaschutz. In seinem Vortrag leuchtete er das Spannungsfeld zwischen Chancen und Risiken aus, welche digitale Technologien hinsichtlich Nachhaltigkeit bieten. Mehr dazu lesen Sie hier.

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