Kolumne: Digitale Transformation der IT

Regulierung vs. Innovation: ­Bremse oder Chance?

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(Source: leriostereo - stock.adobe.com)
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Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Ära der Industrialisierung, angetrieben von disruptiven Technologien, die unsere Datenökosysteme revolutionieren. Cloud Native, Generative AI, IIoT Smart Industries und Datafication sind die Schlagwörter dieser Zeit, die das Potenzial haben, ganze Branchen umzukrempeln. Unternehmen weltweit stürzen sich auf diese Innovationen, getrieben von der Angst, den Anschluss zu verlieren, und von der Überzeugung, dass diese Technologien der Schlüssel zu zukünftigen Wettbewerbsvorteilen seien. Die Investitionen sprudeln wie nie zuvor, denn niemand will den Zug verpassen. Der Wandel hin zu diesen Technologien verspricht enorme Effizienzsteigerungen und völlig neue Geschäftsmodelle. Doch mit diesen Möglichkeiten geht auch eine wachsende Sorge einher: Wie werden bestehende Geschäftsmodelle durch diese Disruptionen beeinflusst und welche neuen Risiken entstehen?

Parallel zu diesem technologischen Aufschwung entstehen jedoch auch immer mehr Regulierungen, die im Eiltempo eingeführt werden. Der kürzlich verabschiedete AI Act der EU, der Digital Operational Resilience Act (DORA) und der Cyber Resilience Act (CRA) sind nur einige Beispiele für neue gesetzliche Vorgaben, die darauf abzielen, die Risiken und Gefahren dieser Technologien zu minimieren. Hier wird die Schweiz nicht zurückbleiben wollen. Diese Regelwerke werden in einer Geschwindigkeit entwickelt und umgesetzt, die selbst Branchen-Insider überrascht. Die Regulierungsdichte nimmt zu und bringt Unternehmen in eine Zwickmühle: Einerseits möchten sie die neuen Technologien nutzen, andererseits müssen sie sich an immer strengere Vorschriften halten. 

Diese neuen Regulierungen werfen die Frage auf, ob sie eine Spassbremse für Innovationen oder eine Chance für einen Wettbewerbsvorteil darstellen. Einerseits könnten sie als Hemmschuh wirken, der die Entwicklung und Einführung neuer Technologien verlangsamt. Andererseits bieten sie die Möglichkeit, sich durch Compliance einen Vorteil zu verschaffen. Doch der CIO ist der entscheidende Navigator in diesem komplexen Umfeld. Er muss das Unternehmen sicher durch die Digitalisierung und das Dickicht der Vorschriften führen.

Die Technologie kann zwar ausgelagert werden, aber nicht die Verantwortung. Die drakonischen Bussen, die bei Verstössen drohen, machen klar: Der CIO muss sicherstellen, dass die neuen Anforderungen effizient erfüllt werden. Unternehmen, die dies erfolgreich meistern, können sich von ihren Mitbewerbern abheben und das Vertrauen ihrer Kunden gewinnen. Zudem kann eine solide Regulierung die Basis für eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung neuer Technologien schaffen.
Es liegt an den CIOs, diese Herausforderungen anzunehmen und die Chancen, die sich durch die Einhaltung der neuen Vorschriften ergeben, zu nutzen. Die Zukunft wird zeigen, ob die neuen Regulierungen die technologische Entwicklung bremsen oder ob sie als Katalysator für nachhaltige Innovationen dienen können. In jedem Fall ist klar: 
Der Umgang mit aufstrebenden Technologien und deren Regulierung wird entscheidend für den Erfolg in der digitalen Welt von morgen sein.

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