Cloud Computing bringt frischen Wind in den Arbeitsmarkt
Der Speicherhersteller EMC hat den zweiten Teil des "2011 Cloud Dividend Report" veröffentlicht – darin wird der Einfluss von Cloud Computing auf verschiedene Wirtschaftszweige in Europa beleuchtet. So werden durch die Technologie in den nächsten fünf Jahren 2,4 Millionen neue Jobs geschaffen.

Dass Cloud Computing den Unternehmen zu flexibleren IT-Infrastrukturen und Kostenreduzierungen verhilft, ist inzwischen vielen Firmen bekannt. Obendrein werden dadurch neue Jobs geschaffen. Da liegt es auf der Hand, dass der vermehrte Einsatz von Cloud Computing auch makroökonomische Auswirkungen hat.
Dazu hat das Londoner Centre for Economics und Business Research (CEBR) im Auftrag des Speicherherstellers EMC eine gross angelegte Studie gestartet, die die Auswirkungen auf die fünf Wirtschaftsnationen Europas (Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien) errechnen soll. Die Studie fokussiert sich auf die derzeit dominierenden Cloud-Varianten: Public, Private und Hybrid Clouds. Die Forscher veranschlagen die ökonomischen Gesamteffekte privater Clouds in den fünf Ländern auf über 60 Milliarden Euro pro Jahr. "Höhere Agilität und Wettbewerbsfähigkeit durch private und hybride Clouds bieten echte Chancen – für das Wachstum von Unternehmen ebenso wie für den landesweiten Aufschwung", kommentiert Rainer Erlat, EMEA-President bei EMC.
Der Studie zufolge profitieren in den untersuchten Ländern die Bereiche Handel, Lieferlogistik und Hotellerie mit zusammen 233 Milliarden Euro bis 2015 am meisten vom Cloud-IT-Modell. In allen untersuchten Ländern zusammen ergibt sich im relevanten Fünfjahreszeitraum ein volkswirtschaftlicher Gewinn von 763 Milliarden Euro.
Neue Jobs aus der Cloud
Gemäss der Studie werden durch Cloud Computing europaweit bis 2015 voraussichtlich 2,4 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen. Allein für das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie den öffentlichen Dienst werden gemäss CEBR-Report in den genannten Ländern mehr als 800 000 zusätzliche Arbeitsplätze erwartet. In der Fertigungsindustrie werden bis 2015 514 000 neue Jobs entstehen.
Im Industriebereich, Handel, in der Lieferlogistik und Hotellerie 355 000, in der Finanzwirtschaft 207 000 und in den sonstigen Branchen schafft die Cloud 519 000 Jobs. "Cloud Computing bietet Unternehmen genau das, was sie im gegenwärtigen Marktumfeld am dringendsten benötigen, um wirtschaftlich wachsen zu können: Agilität", betont Hans Krebs, Technology Consultant Manager bei EMC Schweiz und Leiter der Fachgruppe "Cloud Computing" des Verbands Swiss-ICT.
In der Schweiz setzen immer mehr Unternehmen auf das nutzungsorientierte Verrechnungsmodell, da es beträchtliche Investitionsmittel freisetzt, die dann für Verbesserungen im Unternehmen genutzt werden, um zum Beispiel die Wettbewerbschancen zu verbessern.Laut Krebs profitieren insbesondere KMUs von Cloud-Angeboten, indem sie gewisse ITInfrastrukturen oder Software je nach Bedarf auslagern können und dadurch weniger Kapital in ihrer Infrastruktur binden.
Chance für die produzierende Industrie
Die Arbeitsbereiche Gesundheit, Bildung und öffentlicher Dienst erreichen bei den monetären Cloud-Effekten im CEBR-Ranking zwar nur den vierten Platz, dennoch schaffen Clouds hier die meisten Arbeitsplätze. Diese Diskrepanz lässt sich vor allem mit den vergleichsweise geringen Durchschnittslöhnen in diesem Wirtschaftssegment erklären.
Für die produzierende Industrie sieht der CEBRReport die grössten Chancen von Cloud Computing in der Anpassung der IT an saisonale Schwankungen, wie sie in dieser Branche typisch sind. Dem Mittelstand gibt Cloud-IT vor allem durch beschleunigte Markteinführungen und neue Geschäftsmodelle Auftrieb. Unter die Rubrik sonstige Branchen subsumiert der Bericht unter anderem auch Landwirtschaft und Energieversorgung. Für den letztgenannten Bereich werden immerhin 14,1 Milliarden Euro an Cloud-Effekten prognostiziert.
Kritischer Wachstumsfaktor für Europa
"Unsere Studie zeigt, dass Cloud Computing nicht nur für Effizienz und Produktivität einzelner Unternehmen relevant ist, sondern vor allem auch unter makroökonomischer Perspektive", sagt Oliver Hogan, Chef-Ökonom beim CEBR. Die Cloud-Technologie werde gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage zu einem kritischen Wachstumsfaktor für Europa.
Denn Cloud-Technologien würden auch als Ertragstreiber und Exportmotor in Zukunft eine wichtige Rolle für die internationale Handelsbilanz europäischer Staaten spielen. "Weil man beim Cloud Computing mehr Leistung für sein Geld bekommt, fördert dieses IT-Modell nicht zuletzt Investitionen, die Europas Volkswirtschaften ebenfalls weiter nach vorn bringen können", resümiert Hogan.

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