Das Internet und der Faktor "Zeit" – Annäherungsversuche zweier Fremder
Wussten Sie schon das die durchschnittliche Lebensdauer einer URL 44 Tage ist. Und nur 40 Prozent aller Webinhalte nach einem Jahr noch verfügbar sind? Was hier dahintersteckt, erklärt das Schweizer Start-up Qumram.

Das Gleichgewicht zwischen Erinnerung und Vergessen im Internet ist nachhaltig gestört. Die Auswirkungen dieses Ungleichgewichtes sind aus gesellschaftlicher, geschäftlicher und gerade auch rechtlicher Sicht brisant und diskussionswürdig.
Die ersten 10 Jahre des Internets sind mehr oder weniger verloren
Die Web-Technologie ist fraglos der Motor eines neuen Zeitalters, einer neuen Kultur der Kommunikation, der Zusammenarbeit und der Abwicklung von Geschäften. Die Fülle an neuen "buzzwords" rund um das World Wide Web nimmt kein Ende. Uns wird noch mehr Einfachheit, Geschwindigkeit, Vernetzung und Aktualität versprochen. In der Hektik geht jedoch die Erinnerung, der "long-term" vergessen, was weitreichende Konsequenzen nach sich zieht. Die Nationalarchive haben dies erkannt und versuchen, die wichtigen Webinhalte für die zukünftigen Generationen festzuhalten. (siehe Video)
Im Schnitt werden die Hälfte aller Web-Inhalte nach neun Monaten ersetzt
Dr. jur. Ellen Euler, LL.M. in "Das kulturelle Gedächtnis" meint dazu: "Das kulturelle Gedächtnis in seiner digitalen Ausformung ist von der Schnelllebigkeit des Internets bedroht. Eine Nachricht hält sich im Schnitt eineinhalb Tage im Netz, andere Inhalte in etwa ein halbes Jahr. Wir erleben einen Paradigmenwechsel, bei dem die Vorstellung von einer dauerhaften Einschreibung ersetzt wird durch das Prinzip fortgesetzten Überschreibens.“ Dadurch entstehen massive Probleme im Umgang mit verbindlichen Informationen.
Online gelten die selben Aufbewahrungsregeln wie für Papier, E-Dokumente und E-Mails
Ein wichtiger Teilaspekt dieses Themas ist der Umgang mit verbindlichen Informationen. Dabei ist die Ermöglichung der lückenlose Nachweisbarkeit von Webinhalten in der Form, wie dem "Surfer" dargestellt, gemeint. Es geht hier nicht um die Versionierung einzelner Backendsysteme oder das zeitgesteuerte Kopieren einer Webseite, sondern um die Aufbewahrung der effektiv vom "Besucher" abgefragten Information, in seiner originalgetreuen, individuellen Ausprägung.
Die bestehenden Regeln im Umgang mit verbindlichen Informationen für Papier und E-Dokumente gelten auch Online, so das Fazit des renommierten Records Management Experten Bruno Wildhaber: "Unternehmen sind rechenschaftspflichtig, die gesetzlichen Anforderungen nehmen auch in traditionellen Branchen immer mehr zu. Auch für virtuelle Handlungen gelten die Bestimmungen des Handelsrechts oder von Spezialgesetzen, wie zum Beispiel bei der ad hoc Publikation von Unternehmensdaten über das Internet. Je mehr Daten über das Internet oder Cloud-Services angeboten werden, umso wahrscheinlicher, dass die anfallenden Daten beweissicher festgehalten werden müssen."
Dem Surfer über die Schultern sehen
Wie kann das idealerweise ermöglicht werden? "Die Grundidee ist, die Archivierung im Frontend einzuhängen und somit genau das abzugreifen was der Besucher effektiv sieht. Auf diese Weise ist keine komplexe System-Integration nötig und man muss sich nicht mit unterschiedlichen Datenformaten herumschlagen, sondern arbeitet mit dem Ursprungsformat: HTML", so Lars Baumann von der Qumram AG, dem Schweizer Anbieter einer Standardlösung zur rechtssicheren Webarchivierung.

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