Google I/O: VP8 ist Open Source, Wave für alle offen und HTML5-Apps bekommen einen Web Store

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Am ersten Tag der Entwicklerkonferenz Google I/O in San Francisco überraschte der Suchmaschinenriese das Publikum: Anstatt den erwarteten Ankündigungen zum hauseigenen Smartphone-Betriebssystem Android (wann kommt die Version 2.2 mit integriertem Flash?) gab es Neuigkeiten zu Google Wave, HTML5, dem Videocodec V8 und dem Thema Cloud Computing. Die wichtigsten Ankündigungen von Google: 1. Google Wave ist ab sofort offen für alle 2. Der Chrome Web Store soll sich als Marktplatz für HTML5-Apps etablieren 3. Der Videocodec VP8 ist nun Open Source 4. Mit der Cloud-Plattform App Engine for Business greift Google die Amazon Web Services an Zu 1: Google Wave ist ab sofort für alle Nutzer unter Wave.google.com als Google-Labs-Produkt verfügbar. Eine Einladung ist nicht erforderlich. Administratoren von Google Apps werden die Möglichkeit haben, Wave als Labs-Feature zu ihrer Domain hinzuzufügen. Zu 2: Der Chrome Web Store soll sich als zentrale Anlaufstelle für Webapplikationen in HTML5 etablieren. Anwendungen werden sowohl gratis als auch gegen Bezahlung erhältlich sein. Der Marktplatz soll im Laufe des Jahres unter Chrome.google.com/webstore geöffnet und später auch in Googles Browser integriert werden. Zu 3: Im Rahmen des WebM-Projekts kooperiert Google mit rund 40 Unternehmen, um das offengelegte Videoformat VP8 als neuen Standard im Web zu etablieren. VP8 wurde von Google durch den Kauf des Codec-Spezialisten On2 Technologies übernommen und nun unter eine lizenzkostenfreie Open-Source-Lizenz gestellt. In Zusammenarbeit mit (unter anderem) Mozilla, Opera, Adobe, Oracle, AMD und ARM zieht Google in den Kampf gegen Microsoft und Apple, die in ihren Browsern auf MPEG-4 AVC setzen wollen. Wer den HTML5-Testbetrieb auf Youtube aktiviert hat, kann mit den aktuellen Entwicklerversionen von Chromium, Firefox und Opera bereits erste WebM-Videos anschauen. Zu 4: Die Google App Engine for Business soll es Unternehmen ermöglichen, eigene Anwendungen auf derselben Infrastruktur zu entwickeln, auf der auch Google-Anwendungen laufen. Dabei gibt es zusätzliche Management- und Support-Features, die speziell auf Unternehmensbedürfnisse zugeschnitten sind. Unternehmen haben Zugriff auf eine Reihe neuer Funktionen wie die zentrale Verwaltung aller Unternehmensanwendungen, eine vereinfachte Preisstruktur auf Basis von Nutzern und Anwendungen, einen Premium-Support für Entwickler, ein Service Level Agreement für eine Betriebsbereitschaft von 99,9 Prozent und – noch in diesem Jahr –Premium-Funktionen wie Cloud-basiertes SQL und SSL. Weiter baut Google seine Partnerschaft mit VMware aus: Java-Entwickler sollen nun leichter auf vertraute Tools zugreifen und Web-Anwendungen in der Umgebung ihrer Wahl entwickeln können. Mit nur einem Klick sollen Anwender der aktuellen SpringSource Tool Suite und des Google Web Toolkits ihre Apps auf der Google App Engine for Business, in einer VMware-Umgebung oder in einer anderen Infrastruktur wie etwa Amazon EC2 bereitstellen können. Google I/O 2010 war schon seit über zehn Wochen ausverkauft. Der Event hat über 5000 Teilnehmer aus 66 Ländern und bietet mehr als 200 Referenten und Unternehmen eine Präsentations- und Networking-Plattform.